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Kontrolle und Warnung

Windhoek - Jurie Viljoen (MAG) hatte die Debatte angestoßen und unter Berufung auf Experten vor wiederholten und dann schlimmeren Überflutungen in Nordnamibia aufgrund des Klimawandels gewarnt. Dessen Warnzeichen habe man viel zu lange unbeachtet gelassen. Zwar habe die Regierung nach den Überschwemmungen im vergangenen Jahr Maßnahmen eingeleitet, um dem Problem zu begegnen, doch reichten diese bei weitem nicht aus, so Viljoen. Die Überschwemmungen bedrohten nicht nur die Existenzen und die Gesundheit der Anwohner, sondern auch die namibische Wirtschaft, die für den Wiederaufbau der Gebiete aufkommen müsse. "Ich glaube nicht, dass irgendjemand schon weiß, wie dieses Problem zu lösen ist. Trotzdem muss die Regierung den Überschwemmungen oberste Priorität einräumen", so Viljoen. Als konkrete Maßnahmen schlug er vor, nicht nur die bereits bestehenden Programme fortzuführen, sondern auch mit einem Frühwarnsystem sowie einem Notfallplan zu verhindern, dass Menschen überraschend von den Fluten getroffen werden. Zudem empfahl er, die Bürger so zu organisieren, dass zukünftige Hochwasser den geringstmöglichen Schaden an Unterkünften und öffentlichen Einrichtungen verursachten. Außerdem müsse ein Fonds speziell für Fluthilfe und Prävention eingerichtet werden.
Unterstützung bekam Viljoen von Moses Amweelo (SWAPO). Er zeichnete ein detailliertes Bild der derzeitigen Lage im Norden, verwies vor allem auf die zahlreichen Schulschließungen und Opfer. Anders als der MAG-Abgeordnete in dessen teils polemischem Antrag lieferte der frühere Arbeitsminister aber mehrere konkrete Vorschläge. Es müssten Wege gefunden werden, um die Auswirkungen der Efundjas zu minimieren, aber auch deren Ursachen ergründet werden. Zudem stelle sich die Frage, ob die finanziellen Ressourcen für den Umgang mit Hochwasser ausreichten.
Die Regierung und die Industrie sollten umgehend einen Krisenstab bilden, auch sei die Unterstützung anderer Partner (NamWater und die Hochschulen) nötig, die durch Forschung Maßnahmen zum Umgang mit der Flut erarbeiten könnten. Hochwasser könne man zwar nicht verhindern, aber die Auswirkungen durch entsprechende Kontrollmaßnahmen verringern. Amweelo schlug regelmäßige Überwachung von Pegeln, Niederschlägen und Erdbewegungen vor, auch solle über Schutz für Dächer, solideren Hausbau und wasserfeste Behandlung von Gebäuden nachgedacht werden. Darüber hinaus sprach er sich für die verstärkte Pflanzung von Bäumen und Büschen sowie die Schaffung von Überflutungsgebieten entlang der Flussufer aus.
Zusätzlich zu diesen konventionellen Vorschlägen seien aber auch Kontrollmaßnahmen nötig, um Veränderungen zu dokumentieren und gegebenenfalls vor Überschwemmungen zu warnen. Amweelo plädierte für Luft-, Radar-, Infrarot- und Satellitenaufnahmen der Gebiete. Dadurch könnten auch detaillierte Landkarten der potenziellen Flutzonen erstellt werden. Vor allem, so betonte Amweelo, sei aber auch die Erstellung von Notfallplänen, die auch die Landnutzung regeln müssten, so dass die Ausbreitung von Gemeinden in flutgefährdete Gebiete verhindert werde.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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