Kooperation für Oranjemund

Zum Zweck einer engeren Kooperation sei vor wenigen Tagen anlässlich einer NCCI-Veranstaltung in der südlich gelegenen Küstenstadt eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) von Namdeb und NCCI Oranjemund unterzeichnet worden, teilte der Diamantkonzern gestern mit. Ziel sei die „Förderung harmonischer Beziehungen und Zusammenarbeit“. Dazu gehörten der Informationsaustausch zu Investitionsmöglichkeiten, Infrastruktur und Projektentwicklung ebenso wie sozioökonomische Entwicklungspläne, die Entdeckung neuer Geschäftsbereiche und die strategischen Ziele beider Partner. Außerdem werden Erfahrungsaustausch, Entwicklungssteuerung, soziale Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und Förderung der Gemeinschaft aufgezählt. „Mit der Proklamation der Stadt Oranjemund wird sich die Rolle, die von klein- und mittelständischen Betrieben (SME) erwartet wird, nicht von anderen Orten im Land unterscheiden“, sagte Israel Kalenga, Vorsitzender der NCCI Oranjemund. Und weiter: „Wir müssen den Realitäten ins Auge sehen und akzeptieren, dass wir nicht mehr von Großunternehmen wie Namdeb allein erwarten können, dass sie die städtische Wirtschaft entwickeln und aufrechterhalten. Also wird der Druck auf Unternehmensgründer und Eigentümer von SMEs liegen, die Stadt in Zukunft zu entwickeln.“ Die Festveranstaltung Ende April in Oranjemund wurde von der dortigen NCCI-Außenstelle organisiert, um Geld für eigene Aktivitäten zu sammeln. Unter den Ehrengästen waren Altpräsident Sam Nujoma und Erfolgsunternehmer Frans Indongo. Zwar wurde der Minenort Oranjemund im Jahr 2011 als Stadt proklamiert und im März 2012 der erste Stadtrat eingeschworen, dennoch ist der Zugang zur Stadt laut Namdeb nur mit Genehmigung (Permit) möglich. Allerdings benötige man als Besucher kein polizeiliches Führungszeugnis mehr, sagte Namdeb-Sprecherin Pauline Thomas unlängst zur AZ. Ihren Angaben zufolge hat Oranjemund rund 7000 Einwohner, davon etwa 1000 Mitarbeiter des Diamantkonzerns. Stefan Fischer, Windhoek/Oranjemund