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Kooperation mit Liberia

Windhoek - Ellen Johnson-Sirleafs Aufenthalt in Windhoek hatte am Sonntagabend mit einem Staatsbankett begonnen. Gestern Morgen folgten Gespräche der liberianischen und namibischen Delegationen, die in der Unterzeichnung eines Rahmenabkommens gipfelten, wodurch Zusammenarbeit besonders in folgenden Sektoren angestrebt wird: Wirtschaft, landwirtschaftliche Entwicklung, Wissenschaft und Technologie, Kultur und Tourismus.

Sowohl Johnson-Sirleaf als auch Pohamba haben die Notwendigkeit verstärkter bilateraler Beziehungen betont, bevor der namibische Außenminister Dr. Marco Hausiku und der liberianische Minister für Information, Kultur und Tourismus, Dr. Lawrence Bropleh, das Abkommen unterzeichneten. Johnson-Sirleaf legt besonderen Wert auf die Förderung der Jugend und sie plädiert für offene Türen der Bildungsstätten. Pohamba hat sowohl am Sonntagabend als auch gestern Morgen an die lange Verbindung zwischen Liberia und dem namibischen Volk erinnert. Noch vor der Unabhängigkeitswelle in Afrika vor 48 Jahren haben Liberia und Äthiopien, die vor dem 2. Weltkrieg als einzige eigenständige Staaten des Kontinents Mitglieder des Völkerbunds waren, als Fürsprecher Namibias die ehemalige Mandatsmacht Südafrika in der Südwestafrika-Frage vor dem Weltgerichtshof in Den Haag angeklagt. 1971 hat das Gericht Südafrikas Verwaltung des Territoriums Südwestafrika für illegal erklärt. Pohamba hat mehrfach Liberias solidarische Unterstützung für das Unabhängigkeitsstreben Namibias gewürdigt, hat sich dann jedoch wieder den aktuellen Fragen zugewandt.

Er ermutigt Liberia mit Namibia über den so genannten Kimberley-Prozess in der Ursprungsbescheinigung von Diamanten zusammenzuarbeiten. Die Edelsteine aus dem von Krisen geschüttelten Liberia und seinem Nachbarland Sierra Leone wurden vor Johnson-Sirleafs Amtsantritt 2006 "Blutdiamanten" genannt, weil damit die Bürgerkriege beider Länder finanziert wurden. Die diamantfördernden Länder haben sich seither mehrheitlich auf einen Verifizierungsprozess für Diamanten geeinigt, um Kriegs- und Terrorfinanzierung zu verhindern. Unter den chronischen Konflikten des Sudan, Tschad und in Somalia, die Pohamba vor der besuchenden Präsidentin angesprochen hat, zeigte er sich auch besorgt über Simbabwe: "Da die Wahlen nun vorbei sind, sollten wir den Führern und dem Volk von Simbabwe beistehen, zusammenzuarbeiten und die politischen und wirtschaftlichen Probleme des Landes zu bewältigen."

Nach einem Kurzbesuch in Walvis Bay heute Morgen ist für heute Nachmittag Johnson-Sirleafs Auftritt zu einer Rede vor der namibischen Nationalversammlung angesagt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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