Korruptionsaffäre infiziert Fishcor
Direktoren geraten in Sog von Betrugsfall – Fishrot-Sextett bleibt in Haft
Von Marc Springer, Windhoek
Die Angeklagten, zu denen neben den früheren Ministern für Fischerei und Justiz, Esau und Shangala auch der suspendierte Geschäftsführer von Investec Asset Management in Namibia, James Hatuikulipi, sein beurlaubter Ex-Kollege Ricardo Gustavo, Esaus Schwiegersohn Tamson 'Fitty' Hatuikulipi und der mit Hatuikulipi verwandte Geschäftsmann Pius 'Taxa' Mwatelulo gehören, sind gestern erneut am Magistratsgericht in Windhoek erschienen. Dort wurde ihr Verfahren auf Antrag von Staatsanwalt Ed Marondeze von Magistratsrichterin Philanda Christiaan zwecks weiterer Ermittlungen auf den 23. April vertagt.
Dass die Beschuldigten bis dahin in Haft bleiben werden, nahmen selbst die vier Verteidiger weitgehend unkommentiert zur Kenntnis. Lediglich Anwalt Gilroy Casper, der Shanghala und Tamson Hatuikulipi vertritt, wies darauf hin, dass sich die Angeklagten bereits seit November in Haft befänden. Da die Anti-Korruptionskommission (ACC) den sogenannten Fishrot-Fall nach eigenen Angaben bereits seit 2014 untersuche, sei fraglich ob eine weitere Gefangenschaft der Angeklagten „angemessen“ sei.
Dem Fishrot-Sextett wird vorgeworfen, zwischen 2014 und 2019 von dem isländische Fischereiunternehmen Samherji Bestechungsgeld in Höbe von 103 Millionen N$ angenommen und dieser im Gegenzug lukrative Fangquoten gesichert zu haben, die eigentlich dem Staatsbetrieb Fishcor zuerkannt waren. Ebenfalls auf den 23. April wurde das Verfahren der der Angeklagten Nigel van Wyk und Sakaria Kokule vertagt. Sie sind beide der Justizbehinderung beschuldigt, weil sie versucht haben sollen, aus dem Haus von Shanghala Beweismittel zu entfernen bzw. einen Ermittler der ACC zu bestechen, ihnen prozessrelevantes Material zu überlassen.
Unterdessen ist Fishcor ins Zentrum des Interesses gerückt, nachdem die Staatsanwaltschaft vor kurzem auch dessen suspendierten Geschäftsführer Mike Nghipunya angeklagt und mit Ausnahme von Gustavo auch die anderen Mitglieder des Fishrot-Sextetts als Beschuldigte in diesem Parallelverfahren benannt hat. In diesem getrennten Fall sind die Angeklagten beschuldigt, bei Fishcor rund 75,6 Millionen N$ veruntreut bzw. an Firmen ihrer Wahl umgeleitet zu haben.
Diese Wendung hat nicht nur die Anwaltskanzlei De Klerk, Horn & Coetzee Inc. in Bedrängnis gebracht, über die das angeblich unterschlagene Geld kanalisiert wurde. Auch die Direktoren von Fishcor sehen sich inzwischen dem Vorwurf ausgesetzt, die mutmaßliche Selbstbereicherung durch Unterlassung begünstigt, oder gar Beihilfe zum Betrug geleistet zu haben.
So erklärt der Anwalt Norman Tjombe in einem offenen Brief an die jeweils für Fischerei und Staatsbetriebe zuständigen Minister Albert Kawana und Leon Jooste, die Direktoren des Staatsbetriebs hätten eine Aufsichtspflicht für das Unternehmen, die sie offenbar sträflich vernachlässigt hätten. Angesichts des angeblichen Millionenbetrugs sei sogar denkbar, dass sie die prekäre Finanzlage bei Fishcor verschleiert oder falsch wiedergegeben hätten.
Demnach fordert der im Auftrag einiger Fishcor-Angestellten agierende Tjombe, dass der gesamte Fishcor-Vorstand entlassen werden und die Polizei untersuchen müsse, ob Direktoren eventuell ebenfalls an der mutmaßlichen Unterschlagung beteiligt waren. Ferner müssten sämtliche Vereinbarungen zwischen Fishcor und Drittparteien untersucht und rechtliche Schritte gegen Personen eingeleitet werden, die an dem mutmaßlichen Betrug beteiligt gewesen seien oder diesen Vorschub geleistet hätten.
Die Angeklagten, zu denen neben den früheren Ministern für Fischerei und Justiz, Esau und Shangala auch der suspendierte Geschäftsführer von Investec Asset Management in Namibia, James Hatuikulipi, sein beurlaubter Ex-Kollege Ricardo Gustavo, Esaus Schwiegersohn Tamson 'Fitty' Hatuikulipi und der mit Hatuikulipi verwandte Geschäftsmann Pius 'Taxa' Mwatelulo gehören, sind gestern erneut am Magistratsgericht in Windhoek erschienen. Dort wurde ihr Verfahren auf Antrag von Staatsanwalt Ed Marondeze von Magistratsrichterin Philanda Christiaan zwecks weiterer Ermittlungen auf den 23. April vertagt.
Dass die Beschuldigten bis dahin in Haft bleiben werden, nahmen selbst die vier Verteidiger weitgehend unkommentiert zur Kenntnis. Lediglich Anwalt Gilroy Casper, der Shanghala und Tamson Hatuikulipi vertritt, wies darauf hin, dass sich die Angeklagten bereits seit November in Haft befänden. Da die Anti-Korruptionskommission (ACC) den sogenannten Fishrot-Fall nach eigenen Angaben bereits seit 2014 untersuche, sei fraglich ob eine weitere Gefangenschaft der Angeklagten „angemessen“ sei.
Dem Fishrot-Sextett wird vorgeworfen, zwischen 2014 und 2019 von dem isländische Fischereiunternehmen Samherji Bestechungsgeld in Höbe von 103 Millionen N$ angenommen und dieser im Gegenzug lukrative Fangquoten gesichert zu haben, die eigentlich dem Staatsbetrieb Fishcor zuerkannt waren. Ebenfalls auf den 23. April wurde das Verfahren der der Angeklagten Nigel van Wyk und Sakaria Kokule vertagt. Sie sind beide der Justizbehinderung beschuldigt, weil sie versucht haben sollen, aus dem Haus von Shanghala Beweismittel zu entfernen bzw. einen Ermittler der ACC zu bestechen, ihnen prozessrelevantes Material zu überlassen.
Unterdessen ist Fishcor ins Zentrum des Interesses gerückt, nachdem die Staatsanwaltschaft vor kurzem auch dessen suspendierten Geschäftsführer Mike Nghipunya angeklagt und mit Ausnahme von Gustavo auch die anderen Mitglieder des Fishrot-Sextetts als Beschuldigte in diesem Parallelverfahren benannt hat. In diesem getrennten Fall sind die Angeklagten beschuldigt, bei Fishcor rund 75,6 Millionen N$ veruntreut bzw. an Firmen ihrer Wahl umgeleitet zu haben.
Diese Wendung hat nicht nur die Anwaltskanzlei De Klerk, Horn & Coetzee Inc. in Bedrängnis gebracht, über die das angeblich unterschlagene Geld kanalisiert wurde. Auch die Direktoren von Fishcor sehen sich inzwischen dem Vorwurf ausgesetzt, die mutmaßliche Selbstbereicherung durch Unterlassung begünstigt, oder gar Beihilfe zum Betrug geleistet zu haben.
So erklärt der Anwalt Norman Tjombe in einem offenen Brief an die jeweils für Fischerei und Staatsbetriebe zuständigen Minister Albert Kawana und Leon Jooste, die Direktoren des Staatsbetriebs hätten eine Aufsichtspflicht für das Unternehmen, die sie offenbar sträflich vernachlässigt hätten. Angesichts des angeblichen Millionenbetrugs sei sogar denkbar, dass sie die prekäre Finanzlage bei Fishcor verschleiert oder falsch wiedergegeben hätten.
Demnach fordert der im Auftrag einiger Fishcor-Angestellten agierende Tjombe, dass der gesamte Fishcor-Vorstand entlassen werden und die Polizei untersuchen müsse, ob Direktoren eventuell ebenfalls an der mutmaßlichen Unterschlagung beteiligt waren. Ferner müssten sämtliche Vereinbarungen zwischen Fishcor und Drittparteien untersucht und rechtliche Schritte gegen Personen eingeleitet werden, die an dem mutmaßlichen Betrug beteiligt gewesen seien oder diesen Vorschub geleistet hätten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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