Korruptionsniveau nicht gesunken

Windhoek - Die leichte Verbesserung von Namibia beim kürzlich veröffentlichten Korruptions-Wahrnehmungsindex (CPI) 2005 entspricht nicht einer Größenordnung, die Transparency International (TI) als wesentlich erachtet. Das teilte die Organisation jetzt in einem an die Namibische Gesellschaft für Menschenrechte (NGfM) gerichteten Schreiben mit.

"Die Änderung von 0,2 ist sehr klein und daher unserer Meinung nach nicht statistisch signifikant. Als generelle Regel werten wir nur Veränderungen ab 0,4 und größer als statistisch signifikant. Daher ziehen wir nicht die Schlussfolgerung, dass sich die Wahrnehmung von Korruption in Namibia im Vergleich zum letzten Jahr verbessert hat", heißt es in dem Schreiben. Im Gegenteil: Wenn man sich die Entwicklung anschaue, werde eine Verschlechterung deutlich: "Von 5,7 im Jahr 2002 über 4,7, dann 4,1 auf 4,3 in diesem Jahr."

Weiter erklärte die Organisation: "Zu den Quellen, die für die CPI-Berechnung genutzt werden, gehören sowohl inländische als auch externe Experten und Geschäftsleute." Die Quellen sowie Methoden könnten auf der Internetseite von TI eingesehen werden. Außerdem solle bedacht werden, dass ein Wert von 4,3 - auch wenn dieser besser sei als der vieler anderer afrikanischer Länder - nicht als Zeichen gewertet werden solle, dass das Land zu den "weniger korrupten Staaten zählt".

Die Verbesserung von Namibia im jüngsten Bericht um 0,2 Punkte (score) gegenüber dem Vorjahr wurde vor allem von der NGfM kritisiert (AZ berichtete).