Kostbarer Schatz vergammelt
Swakopmund/Kapstadt/Windhoek - "Es ist eine Tragödie, wie die ganze Sache gehandhabt wurde", sagte der Archäologe Dr. Dieter Noli aus Kapstadt gestern im AZ-Gespräch. Und: "Die ganze Welt hat ihre Hilfe angeboten, doch alle Vorschläge blieben unbeantwortet. "
Noli war der wissenschaftliche Entdecker des knapp 500 Jahre alten Schiffswracks, das am 1. April 2008 beim Diamantabbau im Sperrgebiet (Mining Area 1) gefunden wurde. Das Schiff wurde zunächst als das portugiesische Handelsschiff "Bom Jesus" identifiziert, das im Jahr 1533 spurlos verschwunden war. Es galt als der vollständigste Fund südlich der Sahara mit etlichen Gold- und Silbermünzen, Elfenbein und Kupferbarren.
"Wir haben die erste Ausgrabung im April gemacht, doch es gab nicht die richtigen Konservierungseinrichtungen. Deshalb hatte ich damals gesagt, dass wir das Wrack wieder zuschütten müssen, sonst würde alles vergammeln", so Noli. Jedoch hatte sich die Regierung anders entschieden: Im September/Oktober 2008 wurden erneut Ausgrabungen ausgeführt. "Die Kupferbarren haben danach Grünspan aufgewiesen und die Bronzekanonen auch. Das geht doch mit der Zeit ein", sagte Noli weiter. Doch es kam noch schlimmer: Die Eisengegenstände müssten in einer feuchten und die Kupferfunde in einer trockenen Umgebung gelagert werden. "Alles wurde zusammen in einem Raum aufbewahrt", so Noli. Erst im vergangenen Jahr, also über drei Jahre nach diesem historischen Fund, sei bei Oranjemund eine Konservierungsanlage errichtet worden. In welchen Zustand sich die Artefakte und vor allem das alte Holz befinden, ist ungewiss. Anstatt ausländischen Experten zur Unterstützung die Arbeit zu ermöglichen, habe die Regierung Studenten zur Ausbildung ins Ausland geschickt, wodurch viel kostbare Zeit verloren gegangen sei.
Alle Münzen seien nach dem Fund nach Windhoek gebracht worden, wo sie seither in einem Tresor der Zentralbank (BoN) lagern würden. "Das ist total sinnlos, weil es bei Namdeb die besten Tresore gibt. Gibt es bei einem Goldfund andere Spielregeln?", fragte Noli dazu.
Nach den ersten Ausgrabungen wurde Noli allmählich von dem Projekt komplett ausgeschlossen. Anderen Experten ebenfalls. "Wir hatten diese Leute nur während der Ausgrabungen nötig", sagte Peingeondjabi Shipoh, Staatssekretär im Kulturministerium, gestern der AZ. Ihm zufolge werden alle sensiblen Gegenstände derzeit in optimalen Umgebungen gelagert. Das "unbezahlbare Material", also die Münzen, sei aus Sicherheitsgründen nach Windhoek gebracht worden.
Shipoh sagte allerdings, dass der Fund "nicht in dieser Lebenszeit" ausgestellt werde. "Die Konservierung dauert sehr lange", begründete er. Zudem fehle der Regierung das Geld, ein Museum zu bauen. Allerdings gab es kurz nach dem Fund aus der ganzen Welt Angebote, um beispielsweise ein Museum zu finanzieren. Alle Schreiben sowie Anfragen beim zuständigen Ministerium blieben offenbar unbeantwortet. "Ein Museum in Oranjemund hätte jetzt schon gestanden, wenn die Regierung nicht geschlurrt hätte", so Noli. Einen detaillierten öffentlichen Bericht über den historischen Fund gibt es indes nach fast vier Jahren noch nicht.
Noli war der wissenschaftliche Entdecker des knapp 500 Jahre alten Schiffswracks, das am 1. April 2008 beim Diamantabbau im Sperrgebiet (Mining Area 1) gefunden wurde. Das Schiff wurde zunächst als das portugiesische Handelsschiff "Bom Jesus" identifiziert, das im Jahr 1533 spurlos verschwunden war. Es galt als der vollständigste Fund südlich der Sahara mit etlichen Gold- und Silbermünzen, Elfenbein und Kupferbarren.
"Wir haben die erste Ausgrabung im April gemacht, doch es gab nicht die richtigen Konservierungseinrichtungen. Deshalb hatte ich damals gesagt, dass wir das Wrack wieder zuschütten müssen, sonst würde alles vergammeln", so Noli. Jedoch hatte sich die Regierung anders entschieden: Im September/Oktober 2008 wurden erneut Ausgrabungen ausgeführt. "Die Kupferbarren haben danach Grünspan aufgewiesen und die Bronzekanonen auch. Das geht doch mit der Zeit ein", sagte Noli weiter. Doch es kam noch schlimmer: Die Eisengegenstände müssten in einer feuchten und die Kupferfunde in einer trockenen Umgebung gelagert werden. "Alles wurde zusammen in einem Raum aufbewahrt", so Noli. Erst im vergangenen Jahr, also über drei Jahre nach diesem historischen Fund, sei bei Oranjemund eine Konservierungsanlage errichtet worden. In welchen Zustand sich die Artefakte und vor allem das alte Holz befinden, ist ungewiss. Anstatt ausländischen Experten zur Unterstützung die Arbeit zu ermöglichen, habe die Regierung Studenten zur Ausbildung ins Ausland geschickt, wodurch viel kostbare Zeit verloren gegangen sei.
Alle Münzen seien nach dem Fund nach Windhoek gebracht worden, wo sie seither in einem Tresor der Zentralbank (BoN) lagern würden. "Das ist total sinnlos, weil es bei Namdeb die besten Tresore gibt. Gibt es bei einem Goldfund andere Spielregeln?", fragte Noli dazu.
Nach den ersten Ausgrabungen wurde Noli allmählich von dem Projekt komplett ausgeschlossen. Anderen Experten ebenfalls. "Wir hatten diese Leute nur während der Ausgrabungen nötig", sagte Peingeondjabi Shipoh, Staatssekretär im Kulturministerium, gestern der AZ. Ihm zufolge werden alle sensiblen Gegenstände derzeit in optimalen Umgebungen gelagert. Das "unbezahlbare Material", also die Münzen, sei aus Sicherheitsgründen nach Windhoek gebracht worden.
Shipoh sagte allerdings, dass der Fund "nicht in dieser Lebenszeit" ausgestellt werde. "Die Konservierung dauert sehr lange", begründete er. Zudem fehle der Regierung das Geld, ein Museum zu bauen. Allerdings gab es kurz nach dem Fund aus der ganzen Welt Angebote, um beispielsweise ein Museum zu finanzieren. Alle Schreiben sowie Anfragen beim zuständigen Ministerium blieben offenbar unbeantwortet. "Ein Museum in Oranjemund hätte jetzt schon gestanden, wenn die Regierung nicht geschlurrt hätte", so Noli. Einen detaillierten öffentlichen Bericht über den historischen Fund gibt es indes nach fast vier Jahren noch nicht.
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Allgemeine Zeitung
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