Kostbares Erbe ausbauen
Kultusminister John Mutorwa hat einen Aufruf an die Öffentlichkeit erlassen, kulturelles und wissenschaftliches Erbgut bei der Museumsvereinigung von Namibia (Museums Association) anzumelden. Im Leben einer Nation gibt es nacheinander Perioden der Zuwendung zur Geschichte oder auch Phasen der Geschichtsferne, in denen das Gedenken an Vergangenes lediglich als Feiertagsritual dient und in Klischees erstarrt. Ähnlich ist auch die Völkermordthese zum Alltagsjargon verflacht. Einige deutsche Historiker bemühen diese These nun auch, um den Kolonialkrieg im ehemaligen Deutsch-Ostafrika, heute Tansania, zu schildern. Die Floskel wird ebenfalls von Kreisen der Nama und Dama übernommen, um auf den Zug der Reparationsforderung der Herero zuzusteigen. Geschichtspflege und Opportunismus sind häufig Nachbarn.
Mutorwas Aufruf ist insofern wertfrei, weil er an alle 13 Regionen und an die gesamte Nation geht. Es ist richtig, dass die Denkmalspflege bis zur Unabhängigkeit hauptsächlich koloniale Objekte (Kirchen, Festen und kaiserliche Stein- und Bronzedenkmäler) und einige wenige prähistorische Kultur- und Naturdenkmäler (Weiße Dame und Hoba-Meteorit) beachtet hat. Zum notwendigen Ausgleich ist nach 1990 das Gedenken an den kolonialen Widerstand gekommen, auch wenn dies in Gestalt des Heldenackers südlich von Windhoek leider stalinistische Dimensionen angenommen hat. Es ist zwar eine Geschmacksaussage der derzeit herrschenden Machtzentrale, muss deswegen jedoch nicht die Überlegung zur Museums- und Denkmalskultur überschatten.
Die Definition, was als erhaltenswert gilt und durch Anmeldung als gehütetes Erbe angesehen werden soll, haben Minister Mutorwa und der Nationale Denkmalsrat erfreulich weit gefasst: Es handelt sich um Objekte der Archäologie, Paläontologie (Wissenschaft von hauptsächlich versteinerten Fossilien), Geographie, Völkerkunde, des Militärs, der Kultur (Felsmalerei bis zur zeitgenössischen Kunst), aber auch Gedenkstätten der der jüngeren Geschichte. Schon von Natur aus ist Namibia mit einem reichen Erbe ausgestattet. Solch konstruktive Initiativen sollten nicht immer von Gönnern ausgehen. Dennoch, der Aufruf des Ministers verdient die volle Unterstützung aller Regionen.
Mutorwas Aufruf ist insofern wertfrei, weil er an alle 13 Regionen und an die gesamte Nation geht. Es ist richtig, dass die Denkmalspflege bis zur Unabhängigkeit hauptsächlich koloniale Objekte (Kirchen, Festen und kaiserliche Stein- und Bronzedenkmäler) und einige wenige prähistorische Kultur- und Naturdenkmäler (Weiße Dame und Hoba-Meteorit) beachtet hat. Zum notwendigen Ausgleich ist nach 1990 das Gedenken an den kolonialen Widerstand gekommen, auch wenn dies in Gestalt des Heldenackers südlich von Windhoek leider stalinistische Dimensionen angenommen hat. Es ist zwar eine Geschmacksaussage der derzeit herrschenden Machtzentrale, muss deswegen jedoch nicht die Überlegung zur Museums- und Denkmalskultur überschatten.
Die Definition, was als erhaltenswert gilt und durch Anmeldung als gehütetes Erbe angesehen werden soll, haben Minister Mutorwa und der Nationale Denkmalsrat erfreulich weit gefasst: Es handelt sich um Objekte der Archäologie, Paläontologie (Wissenschaft von hauptsächlich versteinerten Fossilien), Geographie, Völkerkunde, des Militärs, der Kultur (Felsmalerei bis zur zeitgenössischen Kunst), aber auch Gedenkstätten der der jüngeren Geschichte. Schon von Natur aus ist Namibia mit einem reichen Erbe ausgestattet. Solch konstruktive Initiativen sollten nicht immer von Gönnern ausgehen. Dennoch, der Aufruf des Ministers verdient die volle Unterstützung aller Regionen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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