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Kraftwerk-Neubau: Fauna und Flora leiden

Swakopmund/Arandis - "Ohne Stromsicherheit wird Namibia auf ein inakzeptables Niveau benachteiligt", heißt es in dem vorläufigen Bericht zu den Umwelt- und sozio-ökonomischen Folgen (ESEIA) des geplanten Kohlekraftwerks bei Arandis. Der Bericht wurde von der Firma Aurecon erstellt und bereits im Februar vom Umweltministerium genehmigt. Diese Woche bekommt die Öffentlichkeit bei drei Veranstaltungen (in Arandis, Swakopmund und Windhoek) Gelegenheit, sich über das Vorhaben zu informieren. Eine "nicht technische Zusammenfassung" dazu ist bereits veröffentlicht worden.

Laut diesem Bericht ist Namibia auf ein zusätzliches Kraftwerk angewiesen - und zwar dringend. Der Energieversorger NamPower habe geplant, ein Grundlastkohlekraftwerk mit einer Kapazität zwischen "150 und 300 Megawatt" (MW) bei Arandis zu errichten. Dieses Kraftwerk könne nach Bedarf ausgebaut werden und bis zu 800 MW produzieren. "Als bester Standort wurde ein Areal etwa zehn Kilometer östlich von Arandis (nördlich der Fernstraße B2) ausgesucht", heißt es in dem Bericht.

Während der Studie wurden etliche Folgen untersucht. Den größten negativen Einfluss werde es für Fauna und Flora in der Umgebung geben, heißt es. "Viele kleine Tiere und Pflanzen sind in bestimmten kleinen Umgebungen in der Wüste endemisch", heißt es. Diese Gebiete seien als bioklimatische Umhüllung (bioclimatic envelope) bekannt. Die Umhüllung, in dem das Kraftwerk entstehen soll, messe 34,31 Quadratkilometer. Ein 800-MW-Kraftwerk würde rund acht Quadratkilometer davon einnehmen und somit einen erheblichen Einfluss auf die Fauna und Flora haben. "Die 300-MW-Option werde etwa 1,6 km" beanspruchen und somit einen viel kleineren Einfluss haben", heißt es.

Für die Bewohner der Ortschaft Arandis sowie Autofahrer, die täglich auf der Fernstraße B2 reisen, werde das Kraftwerk kaum einen Einfluss haben. Lediglich optisch werde sich das Landschaftsbild zum Negativen ändern - dies könnte den Tourismus beeinflussen, heißt es. Dafür gebe es aber eine Lösung: Die Südseite des Kraftwerks solle braun gestrichen werden und somit der natürlichen, trockenen Umgebung entsprechen. Für die Optik seien allerdings die über 100 Meter hohen Kohlehaufen ein Dorn im Auge.

Sollte das Kraftwerk in Betrieb genommen werden, würden dort hauptsächlich die Abgase Schwefel-, Stickstoff- sowie Kohlendioxid ausgestoßen. Die Bewohner würden diesen Einfluss nicht spüren, da unter anderem Filter eingebaut würden. Dennoch werde sich Namibias Ausstoß von Treibhausgasen in die Atmosphäre mit diesem Kraftwerk mehr als verdoppeln. "Das Kraftwerk (300 MW) wird im Jahr 18000 Tonnen Diesel und 1,1 Millionen Tonnen Kohle benötigen. Ein 800-MW-Kraftwerk wird allerdings weniger als ein Prozent zum globalen Ausstoß von Treibhausgasen in die Atmosphäre beitragen", heißt es.

Sollte alles planmäßig verlaufen, könnten die Bauarbeiten im Anfang 2013 beginnen. Das Kraftwerk könnte dann sogar schon Mitte 2015 in Betrieb genommen werden. Die Öffentlichkeit hat bis 22. Juni Zeit, sich zu diesem Bericht zu äußern. Der endgültige ESEIA-Bericht werde Ende Juni beim Umweltministerium eingereicht.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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