Kranke Gesellschaft
Am Donnerstag, so meldete die Polizei am Wochenende, wurde in Okahandja ein zehnjähriges Mädchen vergewaltigt. Auch einen abgehärteten Journalisten lässt diese Meldung nicht kalt. Die Gewaltbereitschaft hier zu Lande scheint grenzenlos, in Polizeiberichten wimmelt es nur so von Mord, Totschlag, Selbstmord, Vergewaltigung, Diebstahl, Überfällen.
Aus Platzmangel können wir nicht jeden einzelnen Gewaltakt in die Zeitung setzen. Die AZ hat sich am Freitag jedoch bewusst für einen Bericht auf der Titelseite über den Angriff des Mitinhabers von Asco Car Hire auf seine Mitarbeiterin entschieden, weil wir damit zeigen wollen, dass es auch unsere Leserschaft treffen kann. Gewalt gegen Frauen ist bittere Realität in allen Sprachgruppen und jeder Einkommensklasse. Um so schlimmer ist, dass es Zweidrittel aller Straßenmädchen trifft. Denn diese sind wegen des Verbots von Prostitution der Gewalt wehrlos ausgesetzt.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die sozialen Probleme unserer Gesellschaft anzusprechen: Wir können die Augen zumachen und hoffen, es trifft uns nicht. Oder wir verbieten per Gesetz Sachen wie Prostitution oder führen wieder die Todesstrafe ein und hoffen die Leuten lassen davon ab. Wir haben aber auch die Option, der Sache auf den Grund zu gehen. Man kann versuchen zu verstehen, warum Personen bestimmte Dinge tun, kann ihnen helfen sich zu bessern. Denn im Prinzip sind es arme Menschen, die nie gelernt haben, ihre Aggressivität zu kontrollieren, es aber gut verstehen, sich die Schwächeren als Opfer auszusuchen. Das Problem muss an der Wurzel angepackt werden. Die Täter selbst sind manchmal auch nur Opfer ihrer Lebensumstände, psychischer Krankheiten, finanzieller Nöte. Wenn auch etwas unrealistisch, wäre letztere Möglichkeit die beste, der Kriminalität effektiv entgegenzuwirken.
Zu einer hohen Gewaltbereitschaft kommt in Namibia leider auch noch die Tatsache hinzu, dass Kriminalität durch die Ineffizienz der Polizei und durch niedrige Strafen geschürt wird. Es ist ungerecht, dass ein "Frauenschläger" gegen eine Kaution von N$ 500, und einer, der die Anordnung des Begleitschutzes des Präsidenten missachtet, gegen N$ 1500 freigelassen wird. Das steht in keinem Verhältnis zueinander, zumal der Präsident nicht gefährdet war, ein Schlag gegen den Kopf jedoch schlimme Verletzungen hätte verursachen können.
Unsere Gesellschaft ist krank. Zu lange schon schleppen wir die Probleme mit uns herum, ohne sie richtig zu behandeln. Jetzt ist es Ernst geworden. Wir müssen uns endlich "auskurieren", indem wir mit der Bekämpfung der Armut den Heilungsprozess beginnen.
Aus Platzmangel können wir nicht jeden einzelnen Gewaltakt in die Zeitung setzen. Die AZ hat sich am Freitag jedoch bewusst für einen Bericht auf der Titelseite über den Angriff des Mitinhabers von Asco Car Hire auf seine Mitarbeiterin entschieden, weil wir damit zeigen wollen, dass es auch unsere Leserschaft treffen kann. Gewalt gegen Frauen ist bittere Realität in allen Sprachgruppen und jeder Einkommensklasse. Um so schlimmer ist, dass es Zweidrittel aller Straßenmädchen trifft. Denn diese sind wegen des Verbots von Prostitution der Gewalt wehrlos ausgesetzt.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die sozialen Probleme unserer Gesellschaft anzusprechen: Wir können die Augen zumachen und hoffen, es trifft uns nicht. Oder wir verbieten per Gesetz Sachen wie Prostitution oder führen wieder die Todesstrafe ein und hoffen die Leuten lassen davon ab. Wir haben aber auch die Option, der Sache auf den Grund zu gehen. Man kann versuchen zu verstehen, warum Personen bestimmte Dinge tun, kann ihnen helfen sich zu bessern. Denn im Prinzip sind es arme Menschen, die nie gelernt haben, ihre Aggressivität zu kontrollieren, es aber gut verstehen, sich die Schwächeren als Opfer auszusuchen. Das Problem muss an der Wurzel angepackt werden. Die Täter selbst sind manchmal auch nur Opfer ihrer Lebensumstände, psychischer Krankheiten, finanzieller Nöte. Wenn auch etwas unrealistisch, wäre letztere Möglichkeit die beste, der Kriminalität effektiv entgegenzuwirken.
Zu einer hohen Gewaltbereitschaft kommt in Namibia leider auch noch die Tatsache hinzu, dass Kriminalität durch die Ineffizienz der Polizei und durch niedrige Strafen geschürt wird. Es ist ungerecht, dass ein "Frauenschläger" gegen eine Kaution von N$ 500, und einer, der die Anordnung des Begleitschutzes des Präsidenten missachtet, gegen N$ 1500 freigelassen wird. Das steht in keinem Verhältnis zueinander, zumal der Präsident nicht gefährdet war, ein Schlag gegen den Kopf jedoch schlimme Verletzungen hätte verursachen können.
Unsere Gesellschaft ist krank. Zu lange schon schleppen wir die Probleme mit uns herum, ohne sie richtig zu behandeln. Jetzt ist es Ernst geworden. Wir müssen uns endlich "auskurieren", indem wir mit der Bekämpfung der Armut den Heilungsprozess beginnen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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