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Krankenhaus-Krise: Arzt packt aus

Windhoek - "Egal, was das Gesundheitsministerium sagt, der Präsident muss einen Notzustand im Gesundheitssektor ausrufen", forderte der Doktor im Exklusiv-Interview mit der AZ. Die Zustände seien inzwischen nicht nur inakzeptabel, sondern auch lächerlich.

Allerdings habe er selbst doch nicht, wie zunächst beabsichtigt, gekündigt, nachdem er in Folge eines Stromausfalls im Windhoeker Zentralkrankenhaus eine Operation im Schein einer Taschenlampe zu Ende bringen musste. "Es geht mir nur noch darum, den kranken Namibiern zu helfen, auch wenn ich das unter diesen Bedingungen machen muss", so Skinner, der zudem schilderte, dass es im Operationssaal des Zentralkrankenhauses nicht einmal eine ordentliche Ausrüstung gebe. "Einer Patientin wurde kürzlich ein Laken umgebunden, als sie zur Operation musste. Man hatte keine Operationskleidung", berichtete der Arzt empört.

Auch sei die immense Personalknappheit in beiden Hospitälern deutlich spürbar. Als vor kurzem der Physiologe des Zentralkrankenhauses für zwei Wochen nicht auf Dienst gewesen sei, hätten sämtliche Behandlungen in beiden Staatshospitälern ausfallen müssen.

Auch bestätigte Skinner, dass gerade die arme Bevölkerung im Krankenhaus von Katutura keine passende Medizin erhalte: "Wenn man mittellos ist und keiner Krankenkasse angehört, ist man in diesen Land verloren."

Skinner berichtete zudem von einem erneuten Wasserausfall im Krankenhaus von Katutura. Ein Kollege von ihm, Dr. Ludwig Walters, habe deshalb für eine Operation Wasser von zu Hause mitbringen müssen. Ursache für den Wassermangel sei, dass nach einem ersten Rohrbruch auf manchen Stationen sämtliche Kräne aufgedreht und nicht wieder geschlossen worden seien. Als das Wasser dann des Nachts wieder zurückgekommen sei, sei es auf zahlreichen Stationen zu Überschwemmungen gekommen.

Die Probleme seien aber nicht neu, betonte Skinner. Bereits vor 18 Monaten war laut dem Arzt bei einer Rückenoperation im Zentralkrankenhaus der Strom ausgefallen und der Notgenerator nicht angesprungen. "Damals konnte ich die Operation allerdings nicht beenden, musste die Wunde zwischenzeitlich zunähen und weiteroperieren, als wir wieder Strom hatten. Es hat damals über eine Stunde gedauert, bis ich weiterarbeiten konnte", erläuterte der Arzt.

Allerdings, betonte Skinner, gehe es im Kampf gegen die unsagbaren Zustände sicher nicht um eine persönliche Angelegenheit der Ärzte, sondern darum, der Öffentlichkeit zu dienen. "Wir können die Kranken nicht im Stich lassen", so der Arzt abschließend.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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