Krankenkasse droht NBC mit Ausschluss

Von Marc Springer, Windhoek

In einer gestern veröffentlichten Presseerklärung zeigt sich der NBC-Intendant Stanley Similo einleitend darüber befremdet, dass man von dieser angeblich geplante Maßnahme aus sozialen Medien erfahren und dafür keine offizielle Bestätigung der NMC erhalten habe.

Ferner hebt er hervor, die NBC sei bereits seit vielen Jahren Mitglied bei NMC (Namibia Medical Care) und habe während dieser Zeit „religiös“ seine Beiträge gezahlt. Gleichzeitig jedoch räumt Similo ein, dass die Rundfunkgesellschaft in den vergangenen Monaten in Zahlungsverzug geraten und inzwischen mit rund 15 Millionen N$ bei NMC verschuldet sei. Als „verantwortungsbewusster Arbeitgeber“ habe man sich jedoch mit Vertreter von NMC getroffen und diesen gegenüber dargelegt, dass der Vorstand der NBC in Zusammenarbeit mit dem Informationsministerium bemüht sei, den Verlust des Versicherungsschutzes unbedingt abzuwenden.

Darüber hinaus habe sich die NBC verpflichtet, wöchentlich rund 50000 N$ zur Schuldentilgung beizutragen und mit dem Ministerium über eine dauerhafte Lösung für den derzeitigen Zahlungsrückstand zu beraten. Diese Absicht habe die NBC gegenüber der Krankenkasse zuletzt bei einem Treffen am 20 Juni bekräftigt und jene dabei auch ersucht, der NBC eine Frist bis Ende August für die „Klärung von Zahlungsarrangements“ einzuräumen.

Da NMC beteuert habe, dieses Gesuch an den Vorstand der Krankenkasse weiterzuleiten, sei die NBC nun besonders enttäuscht, aus sozialen Medien von dem bevorstehenden Ausschluss der NBC erfahren zu müssen. Ferner sei man über die „unnötigen Verdächtigungen“ gegen die NBC verärgert, die sich bisher als gleichberechtigter Partner der Krankenkasse verstanden habe und nun ihr Verhältnis mit „Körperschaften“ überdenken werde, auf die nur in wirtschaftlich guten Zeiten Verlass sei.

Darüber hinaus betont Similo, die schwierige Lage der NBC sei nicht selbstverschuldet, sondern Folge von Jahren unzureichender Finanzierung. Obwohl die NBC eigene Einnahmen um 21 Prozent auf 84 Millionen N$ habe steigern können, habe die Gesellschaft wegen der anhaltenden Rezession schwer zu leiden, die unter anderem dazu geführt habe, dass die Regierung ihre Subventionierung von 252 Millionen N$ auf 179 Millionen N$ reduziert habe.

Dies habe extreme Liquiditätsprobleme bei der NBC verursacht, die folglich ihre Verpflichtungen gegenüber Gläubigern, darunter auch NMC nicht immer pünktlich erfüllen könne. Da die dort fälligen Gebühren einen festen Monatsbetrag ausmachen würden, ließe sich in diesem Bereich auch kein Geld sparen. Demnach sei die Budgetkürzung besonders „bedauerlich“, weil die NBC das Programm zuletzt deutlich erweitert und verbessert, sowie in die Infrastruktur investiert habe, dafür aber nicht belohnt werde.