Kreditaufnahme für alte Darlehen
Namibische Handelskammer im Clinch mit Banksektor
Von Frank Steffen, Windhoek
Die Namibische Industrie- und Handelskammer (NCCI) hatte sich hat sich laut einer von ihr veröffentlichten Pressemitteilung, in der vergangenen Woche mit der Namibischen Zentralbank (Bank of Namibia, BoN) getroffen, um sich in der Zeit der COVID-19-Pandemie, über die angeblich ausgebliebene Unterstützung seitens der namibischen Banken zu beraten. Charity Mwiya, die Geschäftsführerin der NCCI, hatte verdeutlicht, dass die Handelskammer ein breites Spektrum der namibischen Geschäftswelt vertrete und somit verpflichtet sei, im Interesse ihrer Mitglieder aus dem ganzen Lande, das Thema mit der BoN aufzunehmen.
Der amtierende Zentralbankchef Ebson Uanguta versprach Mwiya, sich näher mit dem Problem der ausbleibenden Hilfe befassen zu wollen. Mwiya hatte ihm klargemacht, dass der Privatsektor trotz der massiven Herausforderungen, die durch die COVID-19-Krise entstanden seien, auf allen möglichen Ebenen zu den staatlichen sowie den Privatinitiativen beigetragen habe, sofern es den einzelnen Unternehmen möglich gewesen sei. Die NCCI habe ferner einen Beratungsservice für ihre Mitglieder ins Leben gerufen, wodurch den großen sowie den kleinen und Mittelstandsbetrieben geholfen werde. Auffallend sei dabei gewesen, dass die Banken viel Hilfe versprochen hätten, sich diese allerdings kaum realisiert habe.
Zusatzkosten und Umschuldung
So wären die Banken beispielsweise schnell auf die Verschiebung der Schuldenfrist eingegangen, doch seien diese Angebote ohne Zinssenkung erfolgt, von einem Erlass ganz zu schweigen. Laut NCCI haben die Banken ihren Kunden im Gegenteil noch Verwaltungskosten berechnet und einen Zahlungsaufschub über neue Darlehen oder zusätzliche Kreditfazilitäten abgewickelt: „Sie erwarten demnach, dass die Kreditnehmer neue Darlehen aufnehmen, um alte Schulden zu begleichen oder zu bedienen.“
Die BoN erinnerte diesbezüglich an ihre unlängst entspannten Richtlinien und Regularien, die den Bankinstituten erlauben beziehungsweise sie anspornen sollten, durch die Wertminderungen ihrer Kapitalhinterlegungspflichten, höhere Kredite an die Privatwirtschaft zu vergeben, damit das Wachstum angekurbelt werden könne. Dem hielt die Handelskammer entgegen, dass einige Banken Kunden, die vor COVID-19 einen guten Ruf genossen hätten, jetzt als Risiko eingestuft hätten. Daher würden die Betroffenen nicht unterstützt werden und hätten stattdessen eine Umschuldung vornehmen müssen.
„Burden Sharing“
BoN hatte schon darum versprochen Angelegenheit zu untersuchen und zu prüfen, weil die Banken eigentlich eine Risiko- und Haftbeteiligung (“Burden Sharing”) hatten durchführen sollen. Indessen steht fest, dass BoN sehr schnell die Diskontrate erniedrigt hatte (AZ berichtete), die Banken allerdings nur denselben Prozentsatz an den Kunden weitergeleitet hatten und somit bisher kein Netto-Einkommen eingebüßt hatten. „In der Vergangenheit hat es sich für die NCCI ausgezahlt mit nur einem Partner, also der BoN zu verhandeln, anstatt einzeln mit acht kommerziellen Banken“, erklärte Mwiya der AZ, auf die Frage, warum die NCCI nicht als wichtiger Wirtschaftspartner direkt mit den Banken unterhandele.
Auf die AZ-Frage, ob sich hier eine für die Banken letztendlich nachteilige, massive Beschlagnahmung von Immobilien und einem daraus resultierenden Überangebot anbahnt, antwortete der NCCI-Vorsitzende, Sven Thieme, in einem Telefongespräch: „Genau diese Fragen haben wir mit der BoN erörtert, denn wenn die Banken ihren Kunden nicht entgegenkommen, schaden sie sich wahrscheinlich bald selbst. Wir müssen ein Konzept finden, welches uns landesweit als Team voranbringt - es geht hier nicht um die Banken oder einzelne Unternehmen. Wir dürfen uns sonst nicht wundern, wenn bleibender Schaden die Folge der COVID-19-Ausgangssperre ist.“
BAN wehrt sich
Sarel van Zyl von der First National Bank antwortete auf eine NMH-Nachfrage stellvertretend für die Namibischen Bankenvereinigung (Bankers' Association of Namibia, BAN), dass alle BAN-Mitgliedsbanken dem nationalen Aufruf zur Unterstützung ihrer Kunden mit spezifischen COVID-19-bezogenen Kreditentlastungsmaßnahmen gefolgt seien. Das sei die Folge von hochrangigen Treffen mit dem Finanzministerium und der BoN gewesen: “Wir alle haben mit Sicherheit einen Anstieg in der Anzahl der Kreditanträge seitens unserer Kunden festgestellt, und unsere Teams arbeiten ständig daran.“ Die BAN sei daran interessiert, gemeinsam mit der NCCI die Beschwerden der NCCI-Mitglieder zu ergründen und ein Verständnis für die Herausforderungen und spezifischen Probleme zu entwickeln. “Unser Engagement ist absolut.“
Die Namibische Industrie- und Handelskammer (NCCI) hatte sich hat sich laut einer von ihr veröffentlichten Pressemitteilung, in der vergangenen Woche mit der Namibischen Zentralbank (Bank of Namibia, BoN) getroffen, um sich in der Zeit der COVID-19-Pandemie, über die angeblich ausgebliebene Unterstützung seitens der namibischen Banken zu beraten. Charity Mwiya, die Geschäftsführerin der NCCI, hatte verdeutlicht, dass die Handelskammer ein breites Spektrum der namibischen Geschäftswelt vertrete und somit verpflichtet sei, im Interesse ihrer Mitglieder aus dem ganzen Lande, das Thema mit der BoN aufzunehmen.
Der amtierende Zentralbankchef Ebson Uanguta versprach Mwiya, sich näher mit dem Problem der ausbleibenden Hilfe befassen zu wollen. Mwiya hatte ihm klargemacht, dass der Privatsektor trotz der massiven Herausforderungen, die durch die COVID-19-Krise entstanden seien, auf allen möglichen Ebenen zu den staatlichen sowie den Privatinitiativen beigetragen habe, sofern es den einzelnen Unternehmen möglich gewesen sei. Die NCCI habe ferner einen Beratungsservice für ihre Mitglieder ins Leben gerufen, wodurch den großen sowie den kleinen und Mittelstandsbetrieben geholfen werde. Auffallend sei dabei gewesen, dass die Banken viel Hilfe versprochen hätten, sich diese allerdings kaum realisiert habe.
Zusatzkosten und Umschuldung
So wären die Banken beispielsweise schnell auf die Verschiebung der Schuldenfrist eingegangen, doch seien diese Angebote ohne Zinssenkung erfolgt, von einem Erlass ganz zu schweigen. Laut NCCI haben die Banken ihren Kunden im Gegenteil noch Verwaltungskosten berechnet und einen Zahlungsaufschub über neue Darlehen oder zusätzliche Kreditfazilitäten abgewickelt: „Sie erwarten demnach, dass die Kreditnehmer neue Darlehen aufnehmen, um alte Schulden zu begleichen oder zu bedienen.“
Die BoN erinnerte diesbezüglich an ihre unlängst entspannten Richtlinien und Regularien, die den Bankinstituten erlauben beziehungsweise sie anspornen sollten, durch die Wertminderungen ihrer Kapitalhinterlegungspflichten, höhere Kredite an die Privatwirtschaft zu vergeben, damit das Wachstum angekurbelt werden könne. Dem hielt die Handelskammer entgegen, dass einige Banken Kunden, die vor COVID-19 einen guten Ruf genossen hätten, jetzt als Risiko eingestuft hätten. Daher würden die Betroffenen nicht unterstützt werden und hätten stattdessen eine Umschuldung vornehmen müssen.
„Burden Sharing“
BoN hatte schon darum versprochen Angelegenheit zu untersuchen und zu prüfen, weil die Banken eigentlich eine Risiko- und Haftbeteiligung (“Burden Sharing”) hatten durchführen sollen. Indessen steht fest, dass BoN sehr schnell die Diskontrate erniedrigt hatte (AZ berichtete), die Banken allerdings nur denselben Prozentsatz an den Kunden weitergeleitet hatten und somit bisher kein Netto-Einkommen eingebüßt hatten. „In der Vergangenheit hat es sich für die NCCI ausgezahlt mit nur einem Partner, also der BoN zu verhandeln, anstatt einzeln mit acht kommerziellen Banken“, erklärte Mwiya der AZ, auf die Frage, warum die NCCI nicht als wichtiger Wirtschaftspartner direkt mit den Banken unterhandele.
Auf die AZ-Frage, ob sich hier eine für die Banken letztendlich nachteilige, massive Beschlagnahmung von Immobilien und einem daraus resultierenden Überangebot anbahnt, antwortete der NCCI-Vorsitzende, Sven Thieme, in einem Telefongespräch: „Genau diese Fragen haben wir mit der BoN erörtert, denn wenn die Banken ihren Kunden nicht entgegenkommen, schaden sie sich wahrscheinlich bald selbst. Wir müssen ein Konzept finden, welches uns landesweit als Team voranbringt - es geht hier nicht um die Banken oder einzelne Unternehmen. Wir dürfen uns sonst nicht wundern, wenn bleibender Schaden die Folge der COVID-19-Ausgangssperre ist.“
BAN wehrt sich
Sarel van Zyl von der First National Bank antwortete auf eine NMH-Nachfrage stellvertretend für die Namibischen Bankenvereinigung (Bankers' Association of Namibia, BAN), dass alle BAN-Mitgliedsbanken dem nationalen Aufruf zur Unterstützung ihrer Kunden mit spezifischen COVID-19-bezogenen Kreditentlastungsmaßnahmen gefolgt seien. Das sei die Folge von hochrangigen Treffen mit dem Finanzministerium und der BoN gewesen: “Wir alle haben mit Sicherheit einen Anstieg in der Anzahl der Kreditanträge seitens unserer Kunden festgestellt, und unsere Teams arbeiten ständig daran.“ Die BAN sei daran interessiert, gemeinsam mit der NCCI die Beschwerden der NCCI-Mitglieder zu ergründen und ein Verständnis für die Herausforderungen und spezifischen Probleme zu entwickeln. “Unser Engagement ist absolut.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen