Kriegsmunition muss Heimreise antreten
Windhoek/Harare/Peking - Die brisante Waffenlieferung für Simbabwe auf einem chinesischen Frachter wird ihr Ziel offenbar nicht erreichen. Die zuständige Reederei China Ocean Shipping Company (COSCO) habe beschlossen, das Schiff zurückzurufen, weil Simbabwe die Lieferung nicht annehmen könne, zitiert die dpa die Sprecherin des Außenministeriums in Peking. Andere Nachrichtenagenturen geben sie jedoch mit den Worten wieder, es sei möglich, dass der Frachter die Heimreise antrete. Bis gestern hatten sich wilde Spekulationen gehalten, welchen Hafen das am vergangenen Freitag in Durban ausgelaufene Schiff "An Yue Jiang" mit 77 Tonnen schwerer Munition an Bord als nächstes ansteuern werde. Auch Walvis Bay wurde vermutet, die namibische Rechtschutzorganisation Legal Assistance Centre (LAC) war dagegen bereits Sturm gelaufen und hatte sogar einen Gang vor Gericht in Aussicht gestellt. Die Hafenbehörde Namport hatte allerdings bereits am Montag gegenüber der AZ dementiert, dass das Schiff um eine Betankung in Walvis Bay gebeten habe. Gestern Vormittag hatte der in Durban für den Frachter zuständige Schiffsagent betont, dessen Ziel sei die angolanische Hauptstadt Luanda. Die chinesische Außenamtssprecherin hatte die Lieferung zudem als "normalen Handel mit Militärgütern" verteidigt, der nicht im Zusammenhang mit den Wahlen stehe und bereits im vergangenen Jahr vertraglich festgelegt worden sei.
Anlass zur Beunruhigung gab gestern ein Artikel in der südafrikanischen Tageszeitung "Die Burger". Demnach habe Simbabwe auf Geheiß von Armeegenerälen bereits eine zweite Waffenladung in China geordert, dieses Mal per Flugzeug.
Neben internationalen Gewerkschaften und Menschenrechtsgruppen hatte sich auch Sambias Präsident Levy Mwanawasa gegen eine Auslieferung der Waffen auf dem Frachter ausgesprochen, um eine Eskalation in Simbabwe zu vermeiden. Er hatte die afrikanischen Nachbarstaaten aufgerufen, dem Vorbild Mosambiks zu folgen, das dem Frachter den Zugang zu seinen Gewässern untersagt hatte. Weltweit wurde befürchtet, dass Präsident Robert Mugabe die Waffen für eine neue Welle der Gewalt nutzen könnte. Schon jetzt sollen nach Angaben der oppositionellen MDC zehn Menschen getötet, 300 MDC-Anhänger verhaftet und 3000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben worden sein.
Anlass zur Beunruhigung gab gestern ein Artikel in der südafrikanischen Tageszeitung "Die Burger". Demnach habe Simbabwe auf Geheiß von Armeegenerälen bereits eine zweite Waffenladung in China geordert, dieses Mal per Flugzeug.
Neben internationalen Gewerkschaften und Menschenrechtsgruppen hatte sich auch Sambias Präsident Levy Mwanawasa gegen eine Auslieferung der Waffen auf dem Frachter ausgesprochen, um eine Eskalation in Simbabwe zu vermeiden. Er hatte die afrikanischen Nachbarstaaten aufgerufen, dem Vorbild Mosambiks zu folgen, das dem Frachter den Zugang zu seinen Gewässern untersagt hatte. Weltweit wurde befürchtet, dass Präsident Robert Mugabe die Waffen für eine neue Welle der Gewalt nutzen könnte. Schon jetzt sollen nach Angaben der oppositionellen MDC zehn Menschen getötet, 300 MDC-Anhänger verhaftet und 3000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben worden sein.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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