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Krise vorüber, aber Wassernot bleibt

Strategen geben Entwarnung - Wasserrestriktionen aufgehoben oder geändert
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Immer öfter wurden Stimmen laut, dass die Stadtverwaltung Windhoeks in der Pflicht steht, ihre Einwohner über den aktuellen Stand der Wasserversorgung zu informieren und klare Verhältnisse zu schaffen, wenn die durch drei Dürrejahre ausgelöste Wasserkrise vorüber ist. Genau das tat die Stadt, als sie am vergangenen Donnerstagabend auf der Reisemesse Namibia Tourism Expo 2017 sehr detailliert Bericht erstattete und die neuen Startegien und Kontrollen erklärte.

Der für die Wasserversorgung zuständige Chefstratege der Stadt, Pierre van Rensburg, machte allem voran deutlich: „Wasser ist und bleibt ein drängendes Thema in einem Land wie Namibia. Deswegen darf niemals davon ausgegangen werden, dass wir genug Wasser haben. Aber wir müssen auch ehrlich mit unseren Einwohnern sein und die Krise zumindest abwerten, wenn sie vorüber ist.“ Er erklärte formell, dass die extreme Wasserkrise der Jahre 2015 und 2016 vorüber sei und das Wasser, das sich im Drei-Dämme-System der zentralen Region (Omataku-, Von-Bach- und Swakop-Pforte-Dämme) befindet, auch genutzt werden sollte, denn „wenn wir es nicht verbrauchen, verdampft es ungenutzt aus den Dämmen“.

Bei der Sitzung des Wasserkrisen-Ausschusses für die zentrale Region Namibias (CAN) im Mai 2017 hatten sich laut van Rensburg und seinem städtischen Kollegen Dieter Tolke (Abteilungsleiter des Windhoeker Wasseramtes) die zuständigen Fachkräfte dahingehend geeinigt, dass es im Interesse der künftigen Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit wichtig sei, klare Verhältnisse zu schaffen. Dementsprechend werde ein Wasservorrat-Index eingeführt, welcher es den Ortschaften der Zenralregion ermöglicht, ihre Einwohner rechtzeitig auf sich verändernde Umstände aufmerksam zu machen und dadurch in Zukunft als Team die Wasserzufuhr einerseits zu gewährleisten und andererseits bestehende Strategien und deren natürlichen Beschränkungen zu erklären. Dieser Index reicht von dem für Namibia utopischen „A+“ (Wasser im Überfluss) bis „E“, bei welchem die unterirdischen Wasserreservoirs (der Windhoeker Aquifer) ernsthaft angezapft und leergepumpt werden müssten.

Wenngleich für Windhoek - und somit die gesamte zentrale Region Namibias - alle Wassersparmaßnahmen zurückgenommen werden, warnten alle fünf Fachkräfte - van Rensburg, Tolke, Zelda Scheepers (zuständige Leiterin der Ingenieursabteilung der Stadt), Laura Ashipala (leitende Angestellte der Windhoeker Wasser-Wiederaufbereitungsanlage) und Dr. Hans-Gerd Lüsse (Wasserversorgungs-Direktorat des wasserministeriums) - davor, Wasser unüberlegt zu verbrauchen oder gar zu vergeuden. Die Experten baten die Öffentlichkeit, nicht auf billige Meinungsmache zu achten, sondern sich nach den (von nun an regelmäßigen) Ankündigungen der Stadt oder des Ministriums zu richten. „Darum ist es wichtig, zwischen einer Krise und einer Wassernot zu unterscheiden, denn wir gebrauchen mehr Wasser als wir momentan neu sammeln. Von daher haben wir trotzdem eine Wassernot“, erklärte Tolke.

Die strengen Regeln der vergangenen 24 Monate - beispielsweise das Verbot zum Bewässern von Gärten und zum Autowaschen - seien zum 1. Juni aufgehoben worden, hieß es. Stattdessen würden das Wassermanagementsystem in Anlehnung an die Lehren der Trockenheit nun ausgebaut und das Kontrollsystem der sogenannten Wassermarschälle eingeführt, so dass jegliches Gebäude des öffentlichen Dienstes sowie Privatsektors in Zukunft die Verbrauchstendenz in Eigenregie verwalten kann.

Indessen seien die „fälschlicherweise ausgestellten Genehmigungen für Bohrlöcher in der Khomas-Region und anderswo“ bereits seit Januar 2017 rückgängig gemacht worden, so dass in Zukunft sämtliches Wasser aus dem Aquifer von der Stadt verwaltet werde. Diese will zusammen mit dem Ministerium Wasser als Notstandsreserve in den Aquifer pumpen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-26

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