Kritik an Verkauf von Newcastle United an saudischen Eigentümer
London/Doha (dpa) - Der mögliche Verkauf des englischen Fußballclubs Newcastle United an ein Konsortium mit saudischer Beteiligung droht die Premier League in den Konflikt zwischen den verfeindeten Golfstaaten zu ziehen. Der katarische Fernsehsender BeIN Sports warnte die 20 Vereine und die Führung der Liga in einem Brief vor dem Geschäft, wie die BeIN Media Group am Mittwoch bestätigte.
Der Sender besitzt die Rechte für Übertragungen der Premier League-Spiele in der arabischen Welt, sieht diese aber durch einen saudischen Piratensender verletzt. Newcastles Käufer sei genau derjenige, der die kommerziellen Rechte der Premier League drei Jahre lang gestohlen habe und dies weiterhin tue, heißt es in dem Schreiben von BeIN Sports. Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sieht den Verkauf des Vereins kritisch.
Medienberichten zufolge will ein Konsortium, das von der britischen Geschäftsfrau Amanda Staveley angeführt wird, Newcastle United für rund 300 Millionen Pfund (ca. 340 Millionen Euro) übernehmen. Der Öffentliche Investmentfonds Saudi-Arabiens hält demnach 80 Prozent an dem Konsortium und wäre somit auch Mehrheitseigner des Clubs. Einflussreichster Mann des Fonds ist der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman, dem schwere Menschenrechtsverletzungen zur Last gelegt werden.
BeIN Sports hatte dem in Saudi-Arabien ansässigen Piratenkanal BeoutQ vorgeworfen, illegal auch andere internationale Sportveranstaltungen - darunter Bundesliga-Spiele - zu übertragen und dafür das Programm des katarischen Senders zu stehlen. Bundesliga, FIFA und UEFA sehen die Vorwürfe durch eine selbst in Auftrag gegebene Studie als belegt an.
Hinter dem Streit steckt der größere politische Konflikt am Golf. Saudi-Arabien und mehrere Verbündete hatten im Sommer 2017 eine Blockade über Katar verhängt. Sie werfen dem benachbarten Emirat und Gastgeber der Fußball-WM 2022 unter anderem zu enge Kontakt zum saudischen Erzfeind Iran vor. Katar wies die Vorwürfe zurück.
Amnesty warnte, Mohammed bin Salman würde faktisch „wirtschaftlicher Eigentümer“ des Clubs. Die Premier League riskiere, mit dem Verkauf zur „Witzfigur“ zu werden – „ein bereitwilliger Tölpel derjenigen, die ihre katastrophale Menschenrechtsbilanz durch Sport reinwaschen wollen“, hieß es in einem Brief an Liga-Boss Richard Masters. (Foto: dpa)
Der Sender besitzt die Rechte für Übertragungen der Premier League-Spiele in der arabischen Welt, sieht diese aber durch einen saudischen Piratensender verletzt. Newcastles Käufer sei genau derjenige, der die kommerziellen Rechte der Premier League drei Jahre lang gestohlen habe und dies weiterhin tue, heißt es in dem Schreiben von BeIN Sports. Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sieht den Verkauf des Vereins kritisch.
Medienberichten zufolge will ein Konsortium, das von der britischen Geschäftsfrau Amanda Staveley angeführt wird, Newcastle United für rund 300 Millionen Pfund (ca. 340 Millionen Euro) übernehmen. Der Öffentliche Investmentfonds Saudi-Arabiens hält demnach 80 Prozent an dem Konsortium und wäre somit auch Mehrheitseigner des Clubs. Einflussreichster Mann des Fonds ist der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman, dem schwere Menschenrechtsverletzungen zur Last gelegt werden.
BeIN Sports hatte dem in Saudi-Arabien ansässigen Piratenkanal BeoutQ vorgeworfen, illegal auch andere internationale Sportveranstaltungen - darunter Bundesliga-Spiele - zu übertragen und dafür das Programm des katarischen Senders zu stehlen. Bundesliga, FIFA und UEFA sehen die Vorwürfe durch eine selbst in Auftrag gegebene Studie als belegt an.
Hinter dem Streit steckt der größere politische Konflikt am Golf. Saudi-Arabien und mehrere Verbündete hatten im Sommer 2017 eine Blockade über Katar verhängt. Sie werfen dem benachbarten Emirat und Gastgeber der Fußball-WM 2022 unter anderem zu enge Kontakt zum saudischen Erzfeind Iran vor. Katar wies die Vorwürfe zurück.
Amnesty warnte, Mohammed bin Salman würde faktisch „wirtschaftlicher Eigentümer“ des Clubs. Die Premier League riskiere, mit dem Verkauf zur „Witzfigur“ zu werden – „ein bereitwilliger Tölpel derjenigen, die ihre katastrophale Menschenrechtsbilanz durch Sport reinwaschen wollen“, hieß es in einem Brief an Liga-Boss Richard Masters. (Foto: dpa)
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Allgemeine Zeitung
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