Küste muss geschont werden

Swakopmund - Das Umweltministerium hat sich zu Beginn der vergangenen Woche im Rahmen des Schutzprojekts für die Küste erneut an die Auto-, Motorrad- und Quadbikefahrer gewandt, die jetzt in steigenden Zahlen an den Atlantik strömen. Nach wie vor gibt es unter ihnen "mehrere Individuen, die immer noch keine Verhaltensregeln beachten und der Umwelt großen Schaden zufügen". Diese Erkenntnis hat Rod Braby, Koordinator des NACOMA-Küstenschutzprojekts (Namibian Coast Conservation Management Project: NACOMA), zusammen mit den geltenden Regeln für die Urlauber mitgeteilt, die in den Dünen und an bestimmten Strandabschnitten Fahrvergnügen suchen. Brabys Organisation hat sich durch die Aufklärungskampagne unter dem Begriff "Coastodian Education and Awareness Campaign" einen Namen gemacht.
Neben einem höheren Umweltbewusstsein geht es dem Ministerium und NACOMA darum, die Ressourcen am Meer auf verantwortliche Weise nachhaltig zu nutzen. Leider haben Hooligans im Raum Swakopmund mit ihren Fahrzeugen eingefahrene Pads und Wege verlassen und schon vor Weihnachten östlich des Dünengürtels viel Schaden angerichtet. An den Straßensperren nach Swakopmund werden jetzt Flugblätter verteilt, um die gesperrten und geschlossenen Areale zwischen dem Kuiseb-Delta im Süden und der Ugabmündung im Norden anzuzeigen und auf die offenen Gebiete aufmerksam zu machen, wo sich Allradenthusiasten und Quadbiker austoben können.
Die Kiesflächen östlich sowie der Dünengürtel südöstlich von Swakopmund sind als Filmgelände sowie für Bildungszwecke deklariert und für Allradfahrzeuge im Gelände gesperrt. Für Geländefahrten gelten besondere Regeln und Genehmigungen (permits), die die Fahrer aller Fahrzeuge sich bei der Umweltbehörde beschaffen müssen.
Zwischen dem Kuiseb-Delta und der Ugabmündung sind Personenwagen,Allradfahrzeuge (4x4),Beach
Buggies und Bakkies auf allen proklamierten Straßen,am Strand und auf
bestehenden eingefahrenen Spuren zugelassen. Selbige Fahrzeuge sind jedoch an den Stränden von Henties Bay, Wlotzkasbaken, Swakopmund und Walvis Bay (von Langstrand bis Bird Island), am Kreuzkap sowie an den Stränden von Meile 14, Jakkalspütz, Meile 72 und Meile 208 verboten.
Für demarkierte Dünenbereiche zwischen Swakopmund und Walvis Bay werden Permits (Erlaubnisscheine) gratis für Geländefahrten ausgegeben. Die Fahrer müssen jedoch die abgesperrten Gebiete respektieren und dürfen das offene Gelände nur über die markierten Korridore besuchen. Die Kiesflächen dürfen nicht befahren werden, ebenso ist der Dünengürtel, der östlich der B 2-Straße zwischen Walvis Bay und Swakopmund dem Meer zugewandt ist, für Geländefahrten gesperrt. Des Weiteren sind die Flächen, die die Dünen von Osten her berühren, für Geländefahrten gesperrt.
Geländefahrer (off road) erreichen das befahrbare Dünengelände über die alte Pad unter der Swakopbrücke hindurch. Der Korridor ist mit orangenen Flaggen markiert. Markierte Korridore gibt es auch am Langstrand, Dolfynstrand und bei Düne 7.
Nördlich von Swakopmund sind Quadbikes und Motorräder westlich der Salzpad bis nach Henties Bay zugelassen. Sie dürfen auch auf dem Strand und im unteren Omaruru-Rivier bis zu einer Entfernung von zehnKilometern von der Küste fahren. Nördlich vom Omaruru-Rivier bis zum Ugab-Rivier - dort beginnt der Skelettküstenpark - sind Quadbikes und Mororräder verboten.
Landkarten der gesperrten und offenen Areale sind im Umweltministerium (Environment & Tourism) während der Schalterstunden in Walvis Bay und Swakopmund von 8 bis 13 Uhr an Wochen- und Feiertagen erhältlich. Ebenso beim Quadbike-Verleih der folgenden Firmen: Desert Explorers - Swakopmund, Dare Devil Adventures - Langstrand und Dune 7 Adventures bei Düne 7, täglich zwischen 8 und 19 Uhr. Wer Müll und Angelabfall am Strand liegen lässt, macht sich schuldig und muss mit einem Bußgeld von 1000 N$ oder mit drei Monaten Gefängnis oder mit beiden Strafen rechnen.
"Ich bin ein Hüter (coastodian) der Küste. Was bist Du?" Diese Frage sollte jeder Besucher und Fahrer stellen, regt Braby an.