Küstenstraße wird herabgestuft

Die Straßenbehörde (Roads Authority, RA) will etwas gegen die völlig überfüllte Fernstraße B2 unternehmen, vor allem das 30 Kilometer lange Stück zwischen Swakopmund und Walvis Bay. „Die Sicherheitsaspekte auf dieser Küstenroute bereiten der Behörde große Sorgen“, teilte RA-Pressesprecherin Hileni Fillemon jetzt auf AZ-Nachfrage mit. Aus diesem Grund hat die Straßenbehörde beschlossen, eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2002 zu überarbeiten - das Fazit: Im Gegensatz zu damals rentiere es sich nun, die C34 auszubauen; es sei sogar dringend notwendig geworden. „In der Studie aus dem Jahr 2002 wurde der Bau/die Aufrüstung einer alternativen Straße (C34) sowie die Überarbeitung aller Sicherheitsaspekte der bestehenden B2 untersucht“, so Fillemon. Da sich die Asphaltierung damals nicht rentiert habe, habe die RA in den vergangenen zehn Jahren die Sicherheit auf der B2 erhöht und unter anderem Links- und Rechts-Abbiegespuren, Überholstreifen sowie strengere Geschwindigkeitsbegrenzungen eingeführt. So ist die Höchstgeschwindigkeit auf der genannten Route auf 100 km/h bzw. 80 km/h begrenzt worden, während auf Namibias Fernstraßen gewöhnlich eine Maximalgeschwindigkeit von 120 km/h erlaubt ist. Das Bild von damals hat sich jetzt geändert: „Das Ergebnis der überarbeiteten Machbarkeitsstudie wurde vor kurzem veröffentlicht und den betroffenen Stadtverwaltungen zur Verfügung gestellt.“ Demnach plane die Straßenbehörde, die Salz-/Schotterstraße (C34/MR44) als eine „hochwertige Asphaltstraße“ auszubauen, danach als Fernstraße zu klassifizieren bzw. mit der Klasse „B“ einzustufen. „Der vorläufige Entwurf beinhaltet zudem eine neue Brücke über das Swakop-Rivier“, erklärte Fillemon weiter. Ferner werde diese Strecke Namibias erster durchgehender „2+1-Straßenentwurf“ sein. „Der 2+1-Straßenentwurf wurde sehr erfolgreich in verschiedenen europäischen Ländern eingeführt“, so Fillemon. Bei einem 2+1-Straßendesign handelt es sich um eine dreispurige Straße, wobei die mittlere Bahn als Überholspur abwechselnd für beide Seiten zur Verfügung steht - so wie beispielsweise der B2-Abschnitt zwischen Okahandja und Karibib angelegt ist. Für die Finanzierung dieser neuen Strecke ist laut Fillemon der Straßenverwaltungsfonds (Road Fund Administration, RFA) verantwortlich, wie es im Rechtsrahmen vorgeschrieben sei. Allerdings: „Es wird erwartet, dass der RFA nicht ausreichend Geld für ein solches Projekt zur Verfügung hat, deshalb muss die Finanzierung durch andere Quellen - unter anderem die Regierung - gesichert werden“, sagte sie weiter. Die beiden betroffenen Stadtverwaltungen, Swakopmund und Walvis Bay, seien nicht gefragt worden, bei der Finanzierung zu helfen. Sollte alles planmäßig verlaufen und die bestehende B2 zu einer „C“-Straße herabgestuft werden, „werden alle schweren Fahrzeuge dort nicht mehr erlaubt sein“. „Unser Plan ist, den Charakter der B2-Straße zu ändern, dass diese dann für Touristen attraktiv ist“, so Fillemon weiter. Dies sei im Einklang mit dem Plan der Hafenbehörde NamPort, die den neuen Hafen SADC Gateway Terminal nördlich von Walvis Bay bauen will. Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Windhoek