Kultur der heißen Luft

Die Swapo Jugendliga, SYL, tritt genauso wie die mit der regiereden Partei liierten Gewerkschaften gern mit wortreichem Klamauk an die Öffentlichkeit. Als jüngstes Beispiel steht die Anklage des SYL-Führers Paulus Kapia im Raum, dass die Fusion der Swabou Bausparkasse und der First National Bank, FNB, ein strategischer Schachzug der "Imperialisten" sei, um historisch benachteiligte Namibier in Abhängigkeit zu halten.

Anstatt den Vorstand beider Finanzinstitute und die Leitung der Zentralbank um direkte Stellungnahme zu bitten, ob, beziehungsweise wie viel Arbeitsplätze bei der Zusammenlegung gefährdet sind, fährt Kapia rhetorische Geschütze zu einem Spektakel auf und präsentiert sich in der Pose eines Revoluzzers. Die Zusammenlegung von Gesellschaften und Institutionen geht grundsätzlich von Rationalisierung und Einsparung aus. An der Stelle hat Kapia Recht: hier können Arbeitsplätze verloren gehen. Gleichzeitig spielen das Bestreben nach größerer Konkurrenzfähigkeit und Vermehrung des Marktanteils (oder auch der Marktkontrolle) eine Rolle, woraus Wachstum und neue Arbeitsplätze hervorgehen werden können.


Die militante Aussage Kapias hat Zentralbankchef Tom Alweendo nun genötigt, eine knappe und nüchterne Aussage zur Fusionsfrage zu machen, die - ohne dass der SYL-Führer darin namentlich angesprochen wird - Kapia zum Ignoramus macht.


Kapia und die Gewerkschaften, denen letzthin bescheinigt wurde, dass 80 Prozent ihrer bisheringen Streiks illegal waren, haben noch sehr viel zu lernen.