Kulturschmerz
Manche Institutionen brauchen keinen Krieg, um ihren Untergang herbeizuführen. Die Belegschaft und die Interessenten zerfleischen sich selbst, ohne dass ein Feind das von außen zu besorgen hat. Die nunmehr chronischen Auseinandersetzungen um das Rehobother Museum haben das Ausmaß einer Farce angenommen (Bericht auf Seite 1).
In der landesweiten Aufnahme aller Museen und öffentlich zugänglicher Sammlungen, die die Universität von Namibia, Unam, im Juli 1999 unter Leitung von Dr. Andree-Jeanne Tötemeyer vorgelegt hat, liest man folgendes Lob: "Das Rehobother Museum ist ein erstrangiges Beispiel eines Museums für die Gemeinschaft und durch die Gemeinschaft, das nicht gänzlich auf die selbige Gemeinschaft auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist. Der Staat sowie ausländische Geber sind hier erfolgreich mit lokalem Engagement integriert." Das Museum konnte für seine Entwicklung und Erweiterung in der Tat auf vielfältige Unterstützung zurückgreifen und erlebte zwischen 1986 und 1993 seine "goldenen Jahre", als die Besucherzahlen ihren Höhepunkt erreichten, wie der Museumsbericht der Unam notiert. Zudem folgte noch massive finanzielle Unterstützung vor allem aus Deutschland für den weiteren Ausbau.
Als sich die festgefahrenen Kontrahenten auf normalem Weg nicht mehr einigen konnten, sollte im April 2002 ein Gerichtstermin die Verhältnisse klären, aber Präsident Nujoma hat offensichtlich am 12. April eingegriffen, so dass lediglich eine gerichtliche Anordnung, aber keine gründliche Klärung der Verhältnisse (Kompetenzen, Verwendung und Unterschlagung von Geldern) erfolgen konnte. Offensichtlich wollte Präsident Nujoma im Vorfeld seines Auftritts bei der Sam-Khubis-Volksfeier der Rehobother am 8. Mai keine Querelen haben. Der Präsident selbst schlug bei dem Anlass eine versöhnliche Note vor dem Hintergrund der belasteten Beziehungen der Rehobother mit der Zentralregierung an.
Eine jegliche Institution kann in eine Krisenphase geraten, zum Beispiel durch Generationskonflikte, durch korruptes Handeln ihrer Angestellten oder durch veränderte politische Verhältnisse außerhalb. Sollte die Institution, ihre Statuten, ihre Mitarbeiter und die engere Gemeinde - in diesem Falle Rehoboth - etwas taugen, dann müssten von allen Interessenträgern integre Übergangsregelungen zu einer Neuordnung in Gang gesetzt werden.
Weder das Ministerium für Erziehung und Kultur, das einige Kräfte der Belegschaft entlöhnt, noch das Ministerium für Kommunalverwaltung und der Stadtrat von Rehoboth nur in geringem Maße zeigen den Willen, das Museum als "leuchtendes Beispiel" zu erhalten. Dabei war es ein Vorzeigestück, dass eine historisch benachteiligte Gemeinschaft im Stande sein kann, sich durch eine Kulturstätte in eigener Regie zu identifizieren und zu emanzipieren.
Vielleicht ist es noch nicht zu spät, die Stätte vor Inkompetenz und Schlamperei zu retten. Dann gehören jedoch politischer Wille und Zivilcourage dazu.
In der landesweiten Aufnahme aller Museen und öffentlich zugänglicher Sammlungen, die die Universität von Namibia, Unam, im Juli 1999 unter Leitung von Dr. Andree-Jeanne Tötemeyer vorgelegt hat, liest man folgendes Lob: "Das Rehobother Museum ist ein erstrangiges Beispiel eines Museums für die Gemeinschaft und durch die Gemeinschaft, das nicht gänzlich auf die selbige Gemeinschaft auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist. Der Staat sowie ausländische Geber sind hier erfolgreich mit lokalem Engagement integriert." Das Museum konnte für seine Entwicklung und Erweiterung in der Tat auf vielfältige Unterstützung zurückgreifen und erlebte zwischen 1986 und 1993 seine "goldenen Jahre", als die Besucherzahlen ihren Höhepunkt erreichten, wie der Museumsbericht der Unam notiert. Zudem folgte noch massive finanzielle Unterstützung vor allem aus Deutschland für den weiteren Ausbau.
Als sich die festgefahrenen Kontrahenten auf normalem Weg nicht mehr einigen konnten, sollte im April 2002 ein Gerichtstermin die Verhältnisse klären, aber Präsident Nujoma hat offensichtlich am 12. April eingegriffen, so dass lediglich eine gerichtliche Anordnung, aber keine gründliche Klärung der Verhältnisse (Kompetenzen, Verwendung und Unterschlagung von Geldern) erfolgen konnte. Offensichtlich wollte Präsident Nujoma im Vorfeld seines Auftritts bei der Sam-Khubis-Volksfeier der Rehobother am 8. Mai keine Querelen haben. Der Präsident selbst schlug bei dem Anlass eine versöhnliche Note vor dem Hintergrund der belasteten Beziehungen der Rehobother mit der Zentralregierung an.
Eine jegliche Institution kann in eine Krisenphase geraten, zum Beispiel durch Generationskonflikte, durch korruptes Handeln ihrer Angestellten oder durch veränderte politische Verhältnisse außerhalb. Sollte die Institution, ihre Statuten, ihre Mitarbeiter und die engere Gemeinde - in diesem Falle Rehoboth - etwas taugen, dann müssten von allen Interessenträgern integre Übergangsregelungen zu einer Neuordnung in Gang gesetzt werden.
Weder das Ministerium für Erziehung und Kultur, das einige Kräfte der Belegschaft entlöhnt, noch das Ministerium für Kommunalverwaltung und der Stadtrat von Rehoboth nur in geringem Maße zeigen den Willen, das Museum als "leuchtendes Beispiel" zu erhalten. Dabei war es ein Vorzeigestück, dass eine historisch benachteiligte Gemeinschaft im Stande sein kann, sich durch eine Kulturstätte in eigener Regie zu identifizieren und zu emanzipieren.
Vielleicht ist es noch nicht zu spät, die Stätte vor Inkompetenz und Schlamperei zu retten. Dann gehören jedoch politischer Wille und Zivilcourage dazu.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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