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Kunden für Südafrikas Banken

Südafrikas Banken melden Fortschritte bei ihrem Bemühen, Bürger mit niedrigen Einkommen besser mit Dienstleistungen zu versorgen. Sieben Monate nach Einführung eines preiswerten Kontos unter dem Namen Mzansi (Sieg) haben eine Million Südafrikaner auf diesem Weg eine neue Bankverbindung bekommen.

Nach einer Erhebung des Forschungsinstituts Fin Mark Trust in Johannesburg hat über die Hälfte der Südafrikaner über 16 Jahre - also rund 16 Millionen Menschen - kein Bankkonto. Außerdem sind die Banken sehr teuer - vor allem für arme Leute. Wer zum Beispiel Bargeld auf sein Konto einzahlt oder es abhebt, wird dafür bislang mit einer Gebühr von einem Prozent belastet. Bei Beträgen unter 1 000 Rand (125 Euro) wird eine noch höhere Gebühr fällig. Betroffen sind davon naturgemäß zumeist Menschen mit niedrigem Einkommen. Ein im Mai 2004 von der Zentralbank in Auftrag gegebener Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass Südafrikaner mit niedrigem Einkommen ihr Geld auf einem Bankkonto nicht etwa vermehren, sondern vermindern. Ein Vergleich mit anderen Ländern ergab, dass ein Bankkunde ohne größeres Guthaben für die gleiche Zahl von Transaktionen in Südafrika dreimal mehr als in Deutschland und sogar zehnmal mehr als in den USA zahlt.

Vor 18 Monaten haben die Kreditinstitute, die bislang in einem stark abgeschotteten Markt agieren, auf Druck der Regierung Besserung gelobt. Sie haben zugesagt, die Mzansi-Konten für Südafrikaner mit niedrigen Einkommen einzurichten. Auch wollen sie dafür sorgen, dass bis 2008 mindestens 80 Prozent der ärmeren Südafrikaner über einen Bankautomaten im Radius von zehn Kilometern um ihre Wohnung sowie über eine Bank im Umkreis von 15 Kilometern verfügen.

Zu den Besonderheiten des neuen Kontos zählt, dass keine monatlichen Gebühren erhoben werden. Um den kostspieligen Aufbau neuer Filialen und Geldautomaten zu begrenzen, teilen die Banken ihre finanzielle Infrastruktur: Ärmere Kunden können kostenlos Geldautomaten und Zweigstellen der Konkurrenz nutzen, was vor allem in den Townships ein enormer Bonus ist.

Um bei den geringen Margen im Massenmarkt finanziell nicht in die roten Zahlen zu geraten, wollen die Banken den Service für Mzansi-Kunden begrenzen: Die Bank Nedcor etwa berechnet eine Strafgebühr für alle Kunden , die eine bestimmte Anzahl an Transaktionen im Monat überschreiten. Diese Bank hat für das Mzansi-Konto zudem eine Höchstgrenze von 15 000 Rand vorgesehen.

Mzansi ist nur ein erster Schritt. Bislang geht es dabei nur um zwei Transaktionen - Einzahlen und Abheben. Doch bald sollen die Dienstleistungen ausgebaut werden. Die Banken haben zugesagt, die Bedürfnisse der schwarzen Kundschaft zu untersuchen und ihre Kreditwürdigkeit zu prüfen. Sollten Finanzhäuser dadurch ihren neuen Kunden Darlehen billiger als die weit verbreiteten Kredithaie anbieten, würde dies für zahlreiche Schwarze einen weiteren Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit bedeuten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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