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Kunst

"Das Leben ist voller Wandlung"

Das Wesen der Kunst ist, Emotionen auszudrücken.

Genau das macht Helmut Lauschke in seinen vorwiegend abstrakten Malereien. Dabei bekennt der Künstler, eine Feststellung Picassos zitierend, dass eigentlich keines seiner Bilder fertig ist oder jemals zum Abschluss kommen kann. Lauschke eröffnet am kommenden Montag seine Ausstellung "Form and Transformation" in der Galerie des Franko-Namibischen Kulturzentrums.





Leuchtendes Rot und Gelb. Dick aufgetragene Farben, ineinanderfließend, voller Bewegung, voller Leben und Feuer. "Kennen Sie Strawinskis Ballet `Der Feuervogel`?", fragt der Künstler. Das habe ihn zu dem Acrylgemälde "Mouvement chor"egraphique" inspiriert, erzählt Helmut Lauschke. Es ist eines von rund 20 Werken, die der in Köln gebürtige Chirurg ab Montag im FNCC in Windhoek ausstellen will.


Von den "Wurzeln der Zivilisation", von den "Schichten eines Traumes" oder den "Grenzen des Tages" sprechen Lauschkes Kompositionen. Mal in Öl, mal in Acryl. Mal in stark leuchtenden Farben, mal in sanft zurückgenommen Naturtönen. Teils durch ganz abstrakte Formen, teils lassen sich Augen, Münder, ein Profil in einem mehr kubistisch anmutenden Design erkennen. Immer aber sprechen sie von dem reichen Innenleben des Arztes und Künstlers.


"Die Natur gibt uns Formen vor", erklärt der leise zwischen den bemalten Leinwänden in seinem Lagerraum hin- und herschlurfende Künstler. "Es bedarf der Artikulation des Poeten, Philosophen, Musikers oder Malers, die emotionale Essenz aus diesen Formen herauszufiltern." Warum hat ein bestimmtes Objekt oder Thema eine Bedeutung für oder in unserem Leben? Das herauszufinden und zu vermitteln, das sieht Lauschke als seine künstlerische Aufgabe und Herausforderung. Und um wirklich zur Essenz vorzudringen, muss man abstrahieren, findet er. "Die sichtbaren Formelemente transformieren." Daher der Titel der Ausstellung: Form und Transformation.


"Ich habe eine bestimmte Vorstellung davon, was ich ausdrücken will, wenn ich anfange", erklärt der Künstler, der zu jedem Bild eine Geschichte zu erzählen hat. "Aber das wandelt sich natürlich ständig. Alles ist im Fluss, wie der griechische Philosoph Heraklit gesagt hat." Weshalb seine Bilder auch nie wirklich fertig sein können. "Das Schwierigste ist, aufzuhören. Deshalb kann ich nur bestimmte Aspekte herausarbeiten. Den Rest macht der Betrachter - erst in der Kommunikation mit ihm wird das Bild vollendet."


Die alten Meister, Van Gogh, Braque, Picasso - das sind die Vorbilder, an denen Lauschke sich orientiert. Die Inspiration aber kommt aus dem Leben. Denn das kann jeden Menschen zum Künstler machen, weiß der Arzt. Davon zeugt unter anderem eine Skulptur in seinem Atelier: eine Beinprothese, gefertigt aus Leder, Eisen, Holz und einem ausgelatschten Schuh. Was wie ein Kunstwerk aus Recyclingmaterialien aussieht, war ursprünglich ein Gebrauchsgegenstand. Ein 54-jähriger Mann aus Angola, dessen linkes Bein durch eine Landmine zerstört wurde, hatte sich diese Prothese selbst gebastelt. Und damit einen 200-Kilometer-Fußmarsch von einem Dorf in der Nähe von Lubango bis ins Oshakati-Krankenhaus zurückgelegt, um sich an seinem Beinstumpf operieren zu lassen.


"Sowas zeugt von Beweglichkeit", meint der Arzt, der 14 Jahre in Oshakati praktiziert hat, mit unverhohlener Bewunderung. "Nicht nur von körperlicher, sondern auch von geistiger Beweglichkeit."


Sich diese zu erhalten, ist dem gereiften Künstler ein wichtiges Anliegen. "Wenn man nicht produziert, dann ist man tot. Jeder Tag ist eine einmalige Gelegenheit, das Leben zu erfahren und zu interpretieren." Lauschke tut das in seinen abstrakten Malereien, an denen er "so oft es der Beruf zulässt", arbeitet. Seine Ausstellung im FNCC enthält Werke, die in den letzten sechs Monaten entstanden sind, nachdem er zuletzt im Mai in der Nationalgalerie ausgestellt hatte.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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