Kunst aus dem Kamelstall
Es ist ein geschichtsträchtiges Gebäude, das sich die Künstler der "Camel Stables Art Studios" als Werkstatt ausgesucht haben. Einst von den deutschen Schutztruppen auf einer Anhöhe mitten in Windhoek erbaut, diente es am Anfang des zwanzigsten Jahrhundert zunächst als Kamelstall. Später gingen die Räumlichkeiten dann in den Besitz des namibischen Nationalmuseums über, das heute immer noch Eigentümer ist. Einige Jahre nutzte das Museum die Kamelställe als Rahmenwerkstatt, stellte den Betrieb allerdings ein. Danach stand der Komplex lange Zeit leer und drohte zu verkommen.
Künstler Stephan Eins wusste um den damaligen Zustand des Gebäudes und kam so auf die Idee, es zu einer Werkstatt umzufunktionieren. Und tatsächlich: Ende 2009 gaben sowohl das Nationalmuseum als auch das Ministerium für Arbeit und Transport ihre Zustimmung zum Projekt. Seitdem dürfen Kunstschaffende die Räumlichkeiten nutzen. Die Miete fließt ausschließlich in die Renovierung des sanierungsbedürftigen Gebäudes. Bisher nutzen die vier Künstler Stephan Eins, Foibe Amundaba, Ina-Maria Shikongo und Alpheus Mvula die Werkstatt im Kamelstall, der den "Camel Stables Art Studios" den Namen gab.
Jeden Tag kommen die vier hierher, um an ihren Kreationen weiterzuarbeiten. Überall stehen Werkbänke, Schreibtische, Kleiderständer und Schränke mit allerhand Utensilien. Im kreativen Durcheinander entdeckt man an jeder Ecke gerade begonnene, halbfertige und beendete Projekte unterschiedlichster Natur: Bekleidung und Accessoires, Skizzen, Entwürfe, Lampen und Möbel, Skulpturen und Gemälde.
Mit ihrem Einzug in die Kamelställe haben Eins, Amundaba, Shikongo und Mvula die "Camel Stable Art Studios" gegründet. Die vier verstehen sich als Künstlergemeinschaft, in der jeder in seinem ganz eigenen Bereich der Kunst kreativ sein und sich gleichzeitig von den Ideen der anderen inspirieren lassen kann.
So entwirft Stephan Eins beispielweise ausgefallene Möbel und Lampen, wobei er fast ausschließlich mit Holz und Stahl arbeitet. Das Material für seine Kunstwerke besorgt er selbst - Metall findet er auf dem Schrott oder am Straßenrand und die nötigen Holzzuschnitte holt er sich bei einem befreundeten Landschaftsgärtner.
Künstlerin Foibe Amundaba konzentriert sich hingegen, wenn sie nicht gerade Weihnachtskarten bastelt, auf die Malerei, die ihr von allen Kunstformen am meisten Spaß macht und in der sie sich kreativ austoben kann.
Ihre Künstlerkollegin Ina-Maria Shikongo ist die Modedesignerin der "Camel Stables Art Studios" und versucht sich momentan unter anderem an neuen Taschenkreationen, die durch Plastik und anderem Recyclingmaterial glänzen sollen. Zudem tüftelt sie gerade an der Verschönerung alter Babykleidung, die durch modische Ergänzungen aufgepeppt und wieder tragbar gemacht werden.
Auch der Vierte im Bunde, Alpheus Mvulas, hat seinen Arbeitsplatz in den Kamelställen - allerdings hält sich der Bildhauer meistens im Freien auf, um an seinen Werken weiterzuarbeiten. Bestens dazu geeignet ist der riesige Garten hinter dem Gebäudekomplex, der zur kreativen Betätigung geradezu einlädt.
Wer sich die großen und kleinen Kunstwerke der vier einfallsreichen Köpfe der Camel Stables Art Studios genauer anschauen möchte, der sollte ab Mitte Januar die Augen aufhalten. Denn ab dem 15. gibt es wieder jeden Samstag den Biomarkt in der Uhlandstraße in Klein-Windhoek, an dem das Quartett in aller Regelmäßigkeit teilnimmt. Außerdem werden die Werke ab Februar auch wieder jeden Samstag in der Zenso's Lounge am Gutenbergplatz feilgeboten. Ebenso verkauft das Craft Zentrum im Komplex der Alten Brauerei Stücke, die in den "Camel Stables Art Studios" gefertigt wurden.
Doch die eigenen Kunstwerken in Windhoek und Namibia an den Mann zu bringen, sei im Allgemeinen schwierig, meint Stephan Eins. Standplätze auf Märkten oder in Craft-Zentren seien teilweise zu kostspielig für die jungen Künstler, die oftmals von einem Auftrag zum nächsten leben. "Deswegen wollen wir uns langfristig gesehen irgendwo eine eigene Möglichkeit für den Verkauf unserer Stücke suchen", verrät er. Dort sollen dann die kunstvollen Gebrauchsgegenstände, die die Künstler der "Camel Stables Art Studios" in ihrer Werkstatt entwerfen, einen Verkaufsplatz und früher oder später auch einen Käufer finden.
Wie lange die Kunstschaffenden noch in der Werkstatt bleiben können, ist nicht endgültig mit dem zuständigen Ministerium und dem Museum geklärt. Die vier sind aber zuversichtlich, dass sie die Werkstatt weiterhin nutzen können. "Schließlich kann man sehen, dass wir viel Arbeit und Mühe in die Werkstatt und in die dazugehörigen Projekte stecken", sagt Ina-Maria Shikongo. Denn die "Camel Stables Art Studios" bieten interessierten Künstlern nicht nur die Möglichkeit, jederzeit Teil der Werkgemeinschaft zu werden, sondern ebenso die Chance, an den regelmäßig veranstalteten Workshops teilzunehmen. So gab es bisher schon Einführungen in die Bildhauerei und in die Kunst des Batikens, 2011 sollen unter anderem Crashkurse im "Creative Writing" und Modedesign stattfinden. Und bisher kann die Künstlergemeinschaft mit ihrem Programm zufrieden sein: Gleich drei Teilnehmer des Bildhauer-Workshops konnten beim kürzlich ausgeloteten Wettbewerb der Omba-Galerie überzeugen und Preise einheimsen.
Über weitere Künstler, die die Werkstatt für sich nutzen möchten, würden sich die vier der "Camel Stables Art Studios" freuen. Überhaupt ist es ihnen wichtig, zu zeigen, dass man sich den Traum vom Künstlerdasein durch viel Fleiß und harte Arbeit erfüllen kann. "Wir sind doch der beste Beweis dafür, dass man nur Mut haben muss, um im Leben das zu tun, was einen glücklich macht", meint Ina-Maria Shikongo.
Künstler Stephan Eins wusste um den damaligen Zustand des Gebäudes und kam so auf die Idee, es zu einer Werkstatt umzufunktionieren. Und tatsächlich: Ende 2009 gaben sowohl das Nationalmuseum als auch das Ministerium für Arbeit und Transport ihre Zustimmung zum Projekt. Seitdem dürfen Kunstschaffende die Räumlichkeiten nutzen. Die Miete fließt ausschließlich in die Renovierung des sanierungsbedürftigen Gebäudes. Bisher nutzen die vier Künstler Stephan Eins, Foibe Amundaba, Ina-Maria Shikongo und Alpheus Mvula die Werkstatt im Kamelstall, der den "Camel Stables Art Studios" den Namen gab.
Jeden Tag kommen die vier hierher, um an ihren Kreationen weiterzuarbeiten. Überall stehen Werkbänke, Schreibtische, Kleiderständer und Schränke mit allerhand Utensilien. Im kreativen Durcheinander entdeckt man an jeder Ecke gerade begonnene, halbfertige und beendete Projekte unterschiedlichster Natur: Bekleidung und Accessoires, Skizzen, Entwürfe, Lampen und Möbel, Skulpturen und Gemälde.
Mit ihrem Einzug in die Kamelställe haben Eins, Amundaba, Shikongo und Mvula die "Camel Stable Art Studios" gegründet. Die vier verstehen sich als Künstlergemeinschaft, in der jeder in seinem ganz eigenen Bereich der Kunst kreativ sein und sich gleichzeitig von den Ideen der anderen inspirieren lassen kann.
So entwirft Stephan Eins beispielweise ausgefallene Möbel und Lampen, wobei er fast ausschließlich mit Holz und Stahl arbeitet. Das Material für seine Kunstwerke besorgt er selbst - Metall findet er auf dem Schrott oder am Straßenrand und die nötigen Holzzuschnitte holt er sich bei einem befreundeten Landschaftsgärtner.
Künstlerin Foibe Amundaba konzentriert sich hingegen, wenn sie nicht gerade Weihnachtskarten bastelt, auf die Malerei, die ihr von allen Kunstformen am meisten Spaß macht und in der sie sich kreativ austoben kann.
Ihre Künstlerkollegin Ina-Maria Shikongo ist die Modedesignerin der "Camel Stables Art Studios" und versucht sich momentan unter anderem an neuen Taschenkreationen, die durch Plastik und anderem Recyclingmaterial glänzen sollen. Zudem tüftelt sie gerade an der Verschönerung alter Babykleidung, die durch modische Ergänzungen aufgepeppt und wieder tragbar gemacht werden.
Auch der Vierte im Bunde, Alpheus Mvulas, hat seinen Arbeitsplatz in den Kamelställen - allerdings hält sich der Bildhauer meistens im Freien auf, um an seinen Werken weiterzuarbeiten. Bestens dazu geeignet ist der riesige Garten hinter dem Gebäudekomplex, der zur kreativen Betätigung geradezu einlädt.
Wer sich die großen und kleinen Kunstwerke der vier einfallsreichen Köpfe der Camel Stables Art Studios genauer anschauen möchte, der sollte ab Mitte Januar die Augen aufhalten. Denn ab dem 15. gibt es wieder jeden Samstag den Biomarkt in der Uhlandstraße in Klein-Windhoek, an dem das Quartett in aller Regelmäßigkeit teilnimmt. Außerdem werden die Werke ab Februar auch wieder jeden Samstag in der Zenso's Lounge am Gutenbergplatz feilgeboten. Ebenso verkauft das Craft Zentrum im Komplex der Alten Brauerei Stücke, die in den "Camel Stables Art Studios" gefertigt wurden.
Doch die eigenen Kunstwerken in Windhoek und Namibia an den Mann zu bringen, sei im Allgemeinen schwierig, meint Stephan Eins. Standplätze auf Märkten oder in Craft-Zentren seien teilweise zu kostspielig für die jungen Künstler, die oftmals von einem Auftrag zum nächsten leben. "Deswegen wollen wir uns langfristig gesehen irgendwo eine eigene Möglichkeit für den Verkauf unserer Stücke suchen", verrät er. Dort sollen dann die kunstvollen Gebrauchsgegenstände, die die Künstler der "Camel Stables Art Studios" in ihrer Werkstatt entwerfen, einen Verkaufsplatz und früher oder später auch einen Käufer finden.
Wie lange die Kunstschaffenden noch in der Werkstatt bleiben können, ist nicht endgültig mit dem zuständigen Ministerium und dem Museum geklärt. Die vier sind aber zuversichtlich, dass sie die Werkstatt weiterhin nutzen können. "Schließlich kann man sehen, dass wir viel Arbeit und Mühe in die Werkstatt und in die dazugehörigen Projekte stecken", sagt Ina-Maria Shikongo. Denn die "Camel Stables Art Studios" bieten interessierten Künstlern nicht nur die Möglichkeit, jederzeit Teil der Werkgemeinschaft zu werden, sondern ebenso die Chance, an den regelmäßig veranstalteten Workshops teilzunehmen. So gab es bisher schon Einführungen in die Bildhauerei und in die Kunst des Batikens, 2011 sollen unter anderem Crashkurse im "Creative Writing" und Modedesign stattfinden. Und bisher kann die Künstlergemeinschaft mit ihrem Programm zufrieden sein: Gleich drei Teilnehmer des Bildhauer-Workshops konnten beim kürzlich ausgeloteten Wettbewerb der Omba-Galerie überzeugen und Preise einheimsen.
Über weitere Künstler, die die Werkstatt für sich nutzen möchten, würden sich die vier der "Camel Stables Art Studios" freuen. Überhaupt ist es ihnen wichtig, zu zeigen, dass man sich den Traum vom Künstlerdasein durch viel Fleiß und harte Arbeit erfüllen kann. "Wir sind doch der beste Beweis dafür, dass man nur Mut haben muss, um im Leben das zu tun, was einen glücklich macht", meint Ina-Maria Shikongo.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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