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Kunterbunt Werbung und Geschichte is noch nich vorbei

Eberhard Hofmann
Es gibt einen klassischen Historiker des Altertums, der hat am Mittelmeerraum behauptet, aus Afrika komme immer was Neues. Oder sollen wir ihn lieber anders übersetzen, um der Wahrheit näherzukommen: „ .. aus Afrika käme immer etwas Neues ...“ ? Rin in de Kartoffeln, raus aus de Kartofflen. Unsere Entscheidungsgträger zwischen dem Gesundheitsministerium und dem Staatshaus, zwischen (Ka)Lumpi Shangula und Comräd !Gôahesab Hage Gottlieb Geingob, wissen nich mehr, wie se mit der Corona-Krise umgehen sollen, weil es jetzt wrachtach nich mehr um Mundschutz und Immunität geht, sondern um Schikanierung des Tourismussektors. Und das alles derweil sie - mit geringen Abstrichen - sich noch ihrer vollen Bezüge erfreuen im Gegensatz zur Fremdenverkehrsbranche, wo Hunger und Arbeitslosigkeit herrschen und sich Schuldenberge anhäufen.

Das is mos ermutigend, dass der Tourismus-Sektor mündig auftritt und den realitätsfernen Oberen reinen Wein eingießt, was den im Trüben Fischenden eine Entscheidungshilfe sein dürfte. Und dennoch war sich die Fremdenverkehrsbranche bis vor zwei Wochen noch nich bewusst, welch enthusiastischen Fürsprecher sie in der Polit-Prominez vorfindet, nämlich im namibischen Botschafter Samuel Nuuyoma in Brasilien! Auch wir konnten bei seinem Auftritt und aus seinen Antworten auf die Fragen der hübschen Reporterin Fabiana muhts stief lernen, was uns an unerem Land der Bravourösen und seinen Botschaftern noch net nich aufgefallen war.

Tjeck moi, wenn Du an der Spitzkoppe bist und die Sonne geht unter, dann kannste nich wissen, ob die unter die Erde geht oder ins Meer eintaucht, sagt Comräd Samuel. Und an der Etoscha-Pfanne kannste net nich wissen, ob die Tiere reden können. Und wenn Du auf den Berg oder auf´n Dünenkamm gekraxelt bist, kannste sommer so runterrollen, sagt der namibische Gesandte. Und zur Krönung: Unser Namibia is das einzige Land auf dem Kontinent Afrika, das eine natürliche Klima-Anlage hat! Endlich hammer`s kapiert, dank Samuel!

Jesslaik, an Fabianas Visage konntest Du Neugierde und Spannung ablesen! Spannung, die sich auf angehende Touristen übertragen wird, so dass nich nur brasilianische Marine-Offiziere für unsere Seekadetten und wallendes brasilianisches Frauenhaar ins Land der Braven kommen, wo hiesige Feministinnen meinen, der Kopfbewuchs der Weibsen im abhanden gekommenen Stück Gondwana wäre besser als namibisches Frauenhaar. Auch wenn Du kein Haarstück aus Rio brauchst, tjeck net mal moi, was eine echte Haarsträhne der rassischen Brasilianerin in Ovenduka kostet! Definitiv mehr als eine karge monatliche Staatsrente im Lande der Bravourösen.

Und dann noch ein kleiner Abstecher zu drei Ländern, deren Chefs sich heute noch als Führer von Großmächten von 1945 ausgeben. Ganz Afrika gönnen diese Kasper keinen permanenten Sitz im Weltsicherheitsrat.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-27

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