Kupferkonzern vor dem Exodus
Windhoek - "Das Minenunternehmen Weatherly International verdient überhaupt keine Sympathie. Dass die Firma bankrott ist - wie sie behauptet -, ist hauptsächlich auf Misswirtschaft der Weißen zurückzuführen", sagte MUN-Generalsekretär Joseph Hengari gestern in Windhoek. Er sprach seine Fassungslosigkeit über das Vorgehen von Weatherly aus, das dieser Tage die Schließung der Minen Tschudi, Otjihase, Matchless und Tsumeb West und somit die Entlassung der Mitarbeiter (außer die von Namibia Custom Smelters bei Tsumeb) angekündigt hatte. Der Konzern hatte bereits vor einer Woche erklärt, dass gut 600 Mitarbeiter entlassen wurden (AZ berichtete).
Weatherly-Geschäftsführer Hans Nolte sagte gestern der AZ, dass die Firma monatlich einen Verlust zwischen zehn und 15 Millionen Namibia-Dollar verkraften müsse. Man habe "alles versucht", die Minen an Gang zu halten, da Weatherly International in den vergangenen zwei Jahren über 500 Millionen Namibia-Dollar investiert habe. "Im ersten Halbjahr 2008 haben wir einen höllischen Verlust gemacht", sagte Nolte. Ihm zufolge ist der gesunkene internationale Kupferpreis, der seit Juli von knapp 8400 bis dato auf 3700 US-Dollar gefallen ist, Hauptgrund des Verlusts.
Gewerkschafter Hengari findet es "unfassbar", dass die Firma bankrott sein kann und zudem die Regierung nicht zeitig um eine Finanzspritze gebeten habe. "Die Situation ist noch nicht so schlimm, wie sie scheint", sagte Hengari. Er griff die Weatherly-Führung direkt an und sagte, dass das Management an den Verlusten Schuld habe. Es würden nur eigene Familienmitglieder eingestellt, weil sie Weiße seien, obwohl sie keine Qualifikationen besäßen. Dies habe letztlich zu einer "gravierenden Sabotage" der namibischen Wirtschaft geführt. "Weatherly International wird vom gescheiterten Apartheid-Management (TCL und Ongopolo) geleitet, das sich der Geschichte zufolge als unfähig erwiesen hat", so der Gewerkschafter.
Da die 643 entlassenen Arbeiter durchschnittlich fünf Familienmitglieder versorgten, wie Hengari betonte, müsse das Unternehmen einen "Plan B" einführen und die Regierung um Hilfe bitten. "Wir fordern die Regierung auf, alle Minen von Weatherly zu übernehmen", sagte Hengari. Er sieht die Schließung aller Minen als "goldene Gelegenheit" für die Regierung an. "Die Regierung kann nun handfeste und wirtschaftlich wachstumsfähige Bergwerksbetriebe einrichten", so der Gewerkschafter. Anschließend betonte er: "Dies ist ein Unternehmen, das versprochen hat, sehr viel Geld zu investieren und nun davor steht, alle Minen aufzugeben. Das Unternehmen kann nicht den Kupferpreis zum Sündenbock machen. Die Firma muss für ihr Handeln verantwortlich gemacht werden."
Geschäftsführer Nolte sagte weiter, dass er Weatherlys Position am Dienstag der Regierung erläutert, diese aber noch nicht reagiert habe. "Wir nehmen natürlich jegliche finanzielle Unterstützung an. Doch wer wird uns monatlich helfen?", so Nolte abschließend.
Weatherly-Geschäftsführer Hans Nolte sagte gestern der AZ, dass die Firma monatlich einen Verlust zwischen zehn und 15 Millionen Namibia-Dollar verkraften müsse. Man habe "alles versucht", die Minen an Gang zu halten, da Weatherly International in den vergangenen zwei Jahren über 500 Millionen Namibia-Dollar investiert habe. "Im ersten Halbjahr 2008 haben wir einen höllischen Verlust gemacht", sagte Nolte. Ihm zufolge ist der gesunkene internationale Kupferpreis, der seit Juli von knapp 8400 bis dato auf 3700 US-Dollar gefallen ist, Hauptgrund des Verlusts.
Gewerkschafter Hengari findet es "unfassbar", dass die Firma bankrott sein kann und zudem die Regierung nicht zeitig um eine Finanzspritze gebeten habe. "Die Situation ist noch nicht so schlimm, wie sie scheint", sagte Hengari. Er griff die Weatherly-Führung direkt an und sagte, dass das Management an den Verlusten Schuld habe. Es würden nur eigene Familienmitglieder eingestellt, weil sie Weiße seien, obwohl sie keine Qualifikationen besäßen. Dies habe letztlich zu einer "gravierenden Sabotage" der namibischen Wirtschaft geführt. "Weatherly International wird vom gescheiterten Apartheid-Management (TCL und Ongopolo) geleitet, das sich der Geschichte zufolge als unfähig erwiesen hat", so der Gewerkschafter.
Da die 643 entlassenen Arbeiter durchschnittlich fünf Familienmitglieder versorgten, wie Hengari betonte, müsse das Unternehmen einen "Plan B" einführen und die Regierung um Hilfe bitten. "Wir fordern die Regierung auf, alle Minen von Weatherly zu übernehmen", sagte Hengari. Er sieht die Schließung aller Minen als "goldene Gelegenheit" für die Regierung an. "Die Regierung kann nun handfeste und wirtschaftlich wachstumsfähige Bergwerksbetriebe einrichten", so der Gewerkschafter. Anschließend betonte er: "Dies ist ein Unternehmen, das versprochen hat, sehr viel Geld zu investieren und nun davor steht, alle Minen aufzugeben. Das Unternehmen kann nicht den Kupferpreis zum Sündenbock machen. Die Firma muss für ihr Handeln verantwortlich gemacht werden."
Geschäftsführer Nolte sagte weiter, dass er Weatherlys Position am Dienstag der Regierung erläutert, diese aber noch nicht reagiert habe. "Wir nehmen natürlich jegliche finanzielle Unterstützung an. Doch wer wird uns monatlich helfen?", so Nolte abschließend.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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