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Kurswechsel verlangt

Landwirtschaftsminister Helmut Angula hat der Regierung indirekt vorgeworfen, den hiesigen Landwirtschaftssektor finanziell vernachlässigt und damit die periodisch auftretende Nahrungsmittelnot sowie die Abhängigkeit von Getreideimporten mitverschuldet zu haben.

Windhoek - "Wir können nicht den Landwirtschaftssektor zur Priorität erklären und ihm gleichzeitig im Haushalt die Mittel vorenthalten, die notwendig wären, um Namibia im Bereich der Nahrungsmittel-Produktion selbstversorgend zu machen". Diese Feststellung war Kernaussage einer Ansprache, mit der Angula gestern in Windhoek eine Konferenz eröffnete, deren Teilnehmer sich mit den verschiedenen Landwirtschafts-Programmen befasst haben, die im Rahmen der Neuen Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (Nepad) in den verschiedenen Ländern des Kontinents geplant sind.


Diesen Gedankenaustausch nutzte Angula zu der Diagnose, dass "unsere Einwohner nicht deshalb wenig zu essen haben, weil kein Geld vorhanden ist, sondern weil wir dem Landwirtschaftssektor nicht die nötige Aufmerksamkeit schenken". Aus diesem Grunde seien viele Einwohner auf Grund der periodisch auftretenden Dürre auf staatliche Nahrungsmittelhilfe angewiesen und die Regierung nicht zuletzt deshalb zu dieser Unterstützung bereit, "weil jeder Politiker wiedergewählt werden will".


Eine derartige Hilfestellung des Staates wäre Angula zufolge jedoch nicht notwendig, weil Namibia über genügend Ressourcen verfüge, im Bereich der Nahrungsmittelproduktion nicht nur den Eigenbedarf zu decken, sondern sogar einen Überschuss für den Export zu erzeugen. Dieser Anspruch könne jedoch nur erfüllt werden, wenn die Regierung ihre klar formulierten Zielsetzungen auch kompromisslos verfolge und bereit sei, mehr als bisher in die Entwicklung der hiesigen Landwirtschaft zu investieren.


Für diesen Zweck ist nach Einschätzung des Ministers über die nächsten drei bis fünf Jahre ein Betrag von N$ 500 Millionen und die gezielte Unterstützung der Gebergemeinschaft notwendig. Die internationalen Gönner dürften ihre Hilfestellung dabei jedoch nicht mit "Vorschriften" verbinden, sondern sollten ihr Engagement darauf beschränken, "Namibia bei der Verwirklichung seiner eigenen Prioritäten zu helfen". Die diesbezügliche Strategie solle bis Ende dieses Jahres fertig gestellt und dann potenziellen Geldgebern zur Beurteilung vorgelegt werden. Dadurch solle dem Ausland auch signalisiert werden, dass Namibia nicht passiv auf Vorgaben seiner Entwicklungspartner warte, sondern im Landwirtschaftssektor selbst die Initiative ergreifen wolle.


Angula zufolge müsse sich die Regierung unter anderm daran messen lassen, ob es Namibia schaffe, im Bereich der Nahrungsmittelproduktion selbstversorgend zu werden, wie es in der Vergangenheit Länder wie Indien und Vietnam geschafft hätten. Wenn dies nicht gelinge, sei es auch auf ein "Versagen" der Entscheidungsträger zurückzuführen, die dem Landwirtschaftssektor nicht die dringend benötigte Aufmerksamkeit geschenkt hätten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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