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Land-Disput nicht beigelegt

Kinder des Garib-Ost-Nutznießers: „Hier ist unsere Feuerstelle“
Frank Steffen
Von C. Sasman & F. Steffen, Dordabis/Windhoek

Die Farm Garib-Ost ist längs der Bezirksstraße D1448 südlich von Dordabis auf dem Weg nach Uhlenhorst zu finden. Als der Farmer Hans-Peter Lühl dem altgedienten Farmarbeiter Moses Namiseb vor langer Zeit den Farmposten Noordbron zum Fruchtgebrauch überließ, wird er nicht geahnt haben, dass die Namiseb-Kinder zumindest teilweise diesen Gebrauch als Rechtsanspruch für künftige Generationen miss-interpretieren.

Am 26. Oktober 2018 hatte das Obergericht angeordnet, dass zwei der Namiseb-Kinder, die sich infolge ihres fehlgeleiteten Eindrucks weiterhin und trotz des Absterbens ihres Vaters weiterhin auf der Farm aufhielten, fünf Tage nach Zustellung des Gerichtsbefehls Zeit bekämen, den Posten Noordbron mitsamt Familienmitgliedern sowie Hab und Gut zu räumen. Seitdem dürfen die Kinder des ehemaligen Farmarbeiters die Farm nur mit der Genehmigung der Farmeigentümer betreten - welche Erlaubnis nicht unredlich vorenthalten werden darf.

Allerdings befolgten die Beklagten nicht den Befehl. Stattdessen appellierte ihr Anwalt an das Farmerehepaar, die Räumung auf den Januar zu verschieben; im Januar folgte dann der Antrag, eben diese Räumung nochmals auf den März 2019 zu verschieben. Am 5. Februar führte der Gerichtsvollzieher die gerichtliche Anordnung aus und seitdem haben sich die beiden betroffenen Familien mit ihrem Vieh in dem Seitengebiet längs der Straße niedergelassen - zum Leidwesen der Straßenbenutzer, für die diese Tiere eine Gefahr darstellen.

„Wir gehen zurück nach Noordbron“, davon ist Martha Namiseb, eine der Töchter, überzeugt. „Hier ist unsere Feuerstelle, wo wir Hochzeiten gefeiert und uns zu Familienfeiern getroffen haben. Unsere verstorbenen ‚Leute‘ sind hier begraben“, ergänzt die jüngere Schwester, Wilma !Games.

Das Farmerehepaar Hess stimmt dem nicht zu, denn laut ihnen sei die Mehrheit der Familie bereits seit den frühen Achtzigern weggezogen. Demnach hatte Großvater Hans-Joachim Lühl den späteren Nutznießer Moses Namiseb seit dem Jahre 1965 beschäftigt. Namiseb hätte damals mit seiner Frau Else und 13 Kindern auf dem Posten „Ende“ gewohnt und gearbeitet. In der Trockenheit 1981 lag der Posten letztendlich brach und zog die Familie Namiseb in eines der Arbeiterwohnungen am Farmhaus.

Nie auf Noordbron ansässig

Außer den beiden Söhnen Isaak und Andreas, die mittlerweile selbst auf der Farm beschäftigt gewesen wären, seien die meisten Kinder damals (1981) bereits ausgezogen, bzw. nicht länger auf der Farm ansässig gewesen, so Juliane Hess. Namiseb selbst sei im Jahr 1986 in Rente gegangen, zu einer Zeit als der Vater von Julianne Hess, Hans-Peter Lühl, die Farm gerade drei Jahre lang vom Großvater, bzw. seinem Vater übernommen hatte. Er bot Namiseb und seiner Frau an, sich am Posten Noordbron niederzulassen und versprach ihnen den nicht-vererbbaren Fruchtgebrauch des Postens, wo sie auch Vieh anhalten durften. Die Regelung war schriftlich festgehalten worden.

Im Jahr 2005 machte die Familie Namiseb das Angebot das Areal rundum Noordbron (etwa 1500 Hektar) zu kaufen, doch wurde das Angebot abgelehnt. Stattdessen wurde eine neuer Vertrag aufgesetzt, der die Rechte und Pflichten beider Parteien genau festhielt.

Else Namises starb im Jahr 2012 und nachdem das Ehepaar Hess die Farm übernommen hatte, wurde erneut ein Vertrag aufgesetzt - das Wohnrecht von Moses Namiseb war somit gesichert. Im Gegenteil durfte eine weitere Tochter des Rentners, Leopoldina, einziehen und ihren alten Vater pflegen. Als der Vater im Jahr 2017 verstarb, wurde der Tochter angeboten bei ihrem Sohn Tobias (ebenfalls ein Arbeiter auf der Farm) einzuziehen, doch zog sie vor die Farm im Februar 2018 zu verlassen.

Im Jahr 2017 wiederholte der Namiseb-Clan den Versuch Noordbron zu kaufen, doch wurde auch dieses Angebot abgelehnt. Dieses Recht auf Ablehnung scheinen die Geschwister Martha Namiseb und Wilma !Games nicht akzeptieren zu wollen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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