Loading svg Please wait while we translate the article
Landdialog ohne Tribalismus
Landdialog ohne Tribalismus

Landdialog ohne Tribalismus

DTA verurteilt Stammesdenken und hält Landreform für gescheitert
Stefan Fischer
Von Stefan Fischer, Windhoek

Man sei „sehr besorgt“, sagte DTA-Präsident McHenry Venaani gestern in Windhoek mit Verweis auf die Rassengewalt am vergangenen Sonntag in Keetmanshoop sowie auf die agressiven Kommentare in sozialen Medien. Hintergrund sind die jüngsten Kritiken und Äußerungen über eine angeblich ungerechte staatliche Ansiedlungspolitik im Süden des Landes sowie die Forderungen nach Rückgabe des Ahnenlandes. Dazu hatte eine Gruppe Namibier am Dienstag eine Petition an die Nationalversammlung überreicht und darin unter anderem den Rücktritt von Landreformminister Utoni Nujoma gefordert.

Venaani verurteilte den „tribalistischen Unterton“ und erklärte: „Stammesdenken wird nicht die Ergebnisse bringen, die man erwartet. Das kann Chaos im Land schüren.“ Tribalismus sei „gefährlich“, sagte der DTA-Präsident und verwies auf „viele Beispiele in Afrika, zum Beipsiel in Ruanda“.

Das Landthema mit all seinen Facetten sei jedoch „fundamental und wichtig“ und er sei froh, dass es nun „ausführliche Konsultationen zum Gesetzentwurf“ gebe. Aber dies alles dürfe nicht unter tribalistischen Aspekten, sondern müsse sachlich debattiert werden. „Dazu will ich von Minister Nujoma Zahlen und Statistiken haben sowie wissen, welche Kriterien bei der Neusiedlung angewendet wurden“, so der Politiker.

Fast 27 Jahre nach der Unabhängigkeit sei es an der Zeit, über „Fehler bei der Ansiedlung und ökonomische Angelegenheiten“ zu diskutieren und daraus zu lernen, sagte der DTA-Chef. Als Beispiel führte er Simbabwe auf: „Weiße Farmer wurden vertrieben und produzieren nun in Sambia Mais für Simbabwe.“ Und weiter: „Die Schwarzen in Simbabwe wollten ihr Land zurück - das haben sie jetzt, aber es geht ihnen nicht besser, sondern sie sind im Chaos gelandet.“

„Wir sollten ein zweites Simbabwe vermeiden“, meinte Venaani und übte herbe Kritik an der hiesigen Landumverteilung: Rund 70% des (vorher produktiven) Farmlandes seien nun ökonomisch nicht mehr genutzt. „Die Landreform in diesem Land ist gescheitert“, lautet sein Fazit.

Das Ahnenland zurückzugeben, sei heutzutage unmöglich; „die Ereignisse haben das überlebt“, sagte Venaani. Die DTA wolle beim Thema Landreform indes auch das städtische (Bau-)Land sowie die Farmen von abwesenden Eigentümern ansprechen, kündigte er an.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 23° | 38° Rundu: 24° | 35° Eenhana: 23° | 35° Oshakati: 25° | 34° Ruacana: 24° | 35° Tsumeb: 22° | 33° Otjiwarongo: 20° | 32° Omaruru: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Gobabis: 23° | 34° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 15° | 16° Walvis Bay: 14° | 23° Rehoboth: 21° | 34° Mariental: 21° | 36° Keetmanshoop: 18° | 36° Aranos: 22° | 36° Lüderitz: 15° | 26° Ariamsvlei: 18° | 36° Oranjemund: 14° | 22° Luanda: 24° | 25° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 17° | 34° Mbabane: 18° | 32° Maseru: 15° | 32° Antananarivo: 17° | 29° Lilongwe: 22° | 35° Maputo: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Cape Town: 16° | 23° Durban: 20° | 26° Johannesburg: 18° | 33° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 22° | 36° Harare: 20° | 31° #REF! #REF!