Landfrage emotionell missbraucht
Bei der Landreform setzt der Vorsitzende des Namibischen Landwirtschaftsverbandes (NAU) auf Engagement anstelle der Konfrontation. Damit macht er es nicht allen kommerziellen Farmern recht - manche bezichtigen ihn der Unterwürfigkeit.
Spätestens während der Landreformkommission des Vorjahres wurde deutlich, dass es unter den „Landhungrigen“ (farbige oder schwarze Namibier) auch viele Hardliner gibt, die am liebsten alle weißen Farmer noch heute von ihren Farmern verdrängen würden.
Die Geschichte unseres Landes hat wahrhaftig bewiesen, dass Gewalt zwar kurzweilig das Ego des einen oder anderen Politikers streichelt, Konfrontationen aber letztendlich keine Lösungen schaffen. Die Antwort liegt wie immer in der Kompromissbereitschaft.
Diesen Weg des Kompromisses hat die Regierung seit Jahren mehr oder weniger verfolgt, egal wer Präsident des Landes war. Ob alles dabei rechtmäßig verlief und in Ordnung war, das sei für einen Augenblick dahingestellt. Tatsache ist, dass ehemals benachteiligte Namibier heute mehr Land besitzen als je zuvor, zumal es unter den Kommunalgebieten kein anerkanntes „weißes Kommunalgebiet“ gibt. Neben den 9,5 Millionen Hektar Farmland, das in ihre Hände überwechselte, befinden sich bereits 28,8 Millionen Hektar Kommunalland in den Händen von Menschen, die teilweise „Ahnenland“ fordern. Das ist abgesehen von 19,4 Millionen Hektar, die dem Staat gehören.
Der Landreformminister hat keinem einen Gefallen erwiesen, indem er genau die Leute polarisiert, die endlich aufeinander zugehen sollten. Sein unqualifizierter Aufruf, dass andersfarbige Neusiedlern dem Vorbild der „weißen Farmer“ folgen sollen, nährt nur den Unmut. Im Gegenteil: Was hat das Landreformministerium getan um diese Neusiedler nachhaltig auszubilden? Warum hat es nicht eingegriffen - statt zu reden - wenn ihre Beamte überstockte Farmen besuchten, auf denen die Weide zur „Wüste“ wurde?
Emotionen bringen uns keine Lösungen, sondern lediglich Simbabwe einen Schritt näher.
Von Frank Steffen
Spätestens während der Landreformkommission des Vorjahres wurde deutlich, dass es unter den „Landhungrigen“ (farbige oder schwarze Namibier) auch viele Hardliner gibt, die am liebsten alle weißen Farmer noch heute von ihren Farmern verdrängen würden.
Die Geschichte unseres Landes hat wahrhaftig bewiesen, dass Gewalt zwar kurzweilig das Ego des einen oder anderen Politikers streichelt, Konfrontationen aber letztendlich keine Lösungen schaffen. Die Antwort liegt wie immer in der Kompromissbereitschaft.
Diesen Weg des Kompromisses hat die Regierung seit Jahren mehr oder weniger verfolgt, egal wer Präsident des Landes war. Ob alles dabei rechtmäßig verlief und in Ordnung war, das sei für einen Augenblick dahingestellt. Tatsache ist, dass ehemals benachteiligte Namibier heute mehr Land besitzen als je zuvor, zumal es unter den Kommunalgebieten kein anerkanntes „weißes Kommunalgebiet“ gibt. Neben den 9,5 Millionen Hektar Farmland, das in ihre Hände überwechselte, befinden sich bereits 28,8 Millionen Hektar Kommunalland in den Händen von Menschen, die teilweise „Ahnenland“ fordern. Das ist abgesehen von 19,4 Millionen Hektar, die dem Staat gehören.
Der Landreformminister hat keinem einen Gefallen erwiesen, indem er genau die Leute polarisiert, die endlich aufeinander zugehen sollten. Sein unqualifizierter Aufruf, dass andersfarbige Neusiedlern dem Vorbild der „weißen Farmer“ folgen sollen, nährt nur den Unmut. Im Gegenteil: Was hat das Landreformministerium getan um diese Neusiedler nachhaltig auszubilden? Warum hat es nicht eingegriffen - statt zu reden - wenn ihre Beamte überstockte Farmen besuchten, auf denen die Weide zur „Wüste“ wurde?
Emotionen bringen uns keine Lösungen, sondern lediglich Simbabwe einen Schritt näher.
Von Frank Steffen
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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