Landfrage oder „Landgierde“?
Die namibische Premierministerin fing nach ihrem Universitätsabschluss an, für das Präsidentenbüro zu arbeiten. Als Volkswirtin wurde sie im Alter von knapp 27 Jahren Generaldirektorin der Nationalen Planungskommission und neun Jahre später wurde sie Finanzministerin. Seit 2015 ist sie Namibias Premierministerin. Als Erwachsene war sie immer vom Staat beschäftigt.
Berufsbeamte gab- und gibt es und damit ist nichts verkehrt. Schon immer stand für junge Erwachsene die Frage im Raum, ob sie sich eine Existenz im Privatsektor aufbauen wollen oder im öffentlichen Sektor als Beamte. Ersteres versprach traditionell mehr Einkommen aber höheres Risiko und im zweiten Fall winkte ein höheres Maß an Sicherheit in Form von Pensions- und Krankenkassen.
Im Falle des momentan umstrittenen Farmverkaufs der Premierministerin an das Ministerium für Landwirtschaft, Wasserbau und Landreform fragt sich natürlich mancher, wie man sich als Beamtin binnen 17 Jahren eine Farm zusammenspart? Sie fing letztendlich nicht am ersten Tag mit einem Topgehalt an. Aber sie erhielt ja bekanntlich ein Darlehen von der Agri-Bank, als sie zwei Farmen für 5,5 Mio. N$ erstand. Warum die Frage entsteht, wie sie diesen Interessenkonflikt gemeistert hat, in Anbetracht der Tatsache, dass sie als Finanzministerin des Jahres 2012 auch eine Aufsichtsrolle über die Agri-Bank hatte?
Ferner entsteht die Frage, warum der Kauf der zwei betriebsfähigen Farmen im Jahr 2012 für den Staat uninteressant war und dann im Jahre 2021 im verkommenen Zustand zum scheinbar unredlich erhöhten Preis als Kaufobjekt in Frage kam? Der Landwirtschaftsminister erklärt den Medien, dass sich der Wert der Farmen in Namibia in den vergangenen neun Jahren verdoppelt habe. Wie hat sich dieser Verkaufspreis in Höhe von 15 Mio. N$ dann nahezu verdreifacht?
Wenn sich der Verteidigungsminister für seine Offshore-Bankanlage rechtfertigen muss (bzw. zurücktritt), dann schuldet die Premierministerin uns ebenfalls eine Erklärung.
Von Frank Steffen
Berufsbeamte gab- und gibt es und damit ist nichts verkehrt. Schon immer stand für junge Erwachsene die Frage im Raum, ob sie sich eine Existenz im Privatsektor aufbauen wollen oder im öffentlichen Sektor als Beamte. Ersteres versprach traditionell mehr Einkommen aber höheres Risiko und im zweiten Fall winkte ein höheres Maß an Sicherheit in Form von Pensions- und Krankenkassen.
Im Falle des momentan umstrittenen Farmverkaufs der Premierministerin an das Ministerium für Landwirtschaft, Wasserbau und Landreform fragt sich natürlich mancher, wie man sich als Beamtin binnen 17 Jahren eine Farm zusammenspart? Sie fing letztendlich nicht am ersten Tag mit einem Topgehalt an. Aber sie erhielt ja bekanntlich ein Darlehen von der Agri-Bank, als sie zwei Farmen für 5,5 Mio. N$ erstand. Warum die Frage entsteht, wie sie diesen Interessenkonflikt gemeistert hat, in Anbetracht der Tatsache, dass sie als Finanzministerin des Jahres 2012 auch eine Aufsichtsrolle über die Agri-Bank hatte?
Ferner entsteht die Frage, warum der Kauf der zwei betriebsfähigen Farmen im Jahr 2012 für den Staat uninteressant war und dann im Jahre 2021 im verkommenen Zustand zum scheinbar unredlich erhöhten Preis als Kaufobjekt in Frage kam? Der Landwirtschaftsminister erklärt den Medien, dass sich der Wert der Farmen in Namibia in den vergangenen neun Jahren verdoppelt habe. Wie hat sich dieser Verkaufspreis in Höhe von 15 Mio. N$ dann nahezu verdreifacht?
Wenn sich der Verteidigungsminister für seine Offshore-Bankanlage rechtfertigen muss (bzw. zurücktritt), dann schuldet die Premierministerin uns ebenfalls eine Erklärung.
Von Frank Steffen
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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