Landreform ins Stocken geraten
San-Kommune freut sich mehrheitlich über Farmeinheiten
Von F. Steffen und C. Sasman, Windhoek/Tsumkwe
Im traditionellen Buschmanngebiet, das als Tsumkwe-West bekannt ist, befinden sich die Kommunal- und Hegegebietsverwaltungen auf Konfrontationskurs. „Zungu von der N?a Jaqna Conservancy vertritt nicht alle San“, erklärte Glony Arnold, die Kommunal-Chefin des !Kung-Stammes. Damit reagiert sie auf wiederholte Pressemitteilungen der Vorsitzenden des N?a Jaqna Hegegebiets, Sarah Zungu. Letztere wehrt sich dagegen, dass das Ministerium für Landreform (MLR) in Zusammenarbeit mit Institutionen der EU und Deutschland angeblich vorhabe traditionelles San-Land in Farmen zu unterteilen und ihnen dadurch den Lebensstil eines Farmers aufzuzwingen.
Das gesamte Projekt umfasst ein Gebiet von 53198 Hektar, worin gleichermaßen der Kommunal-basierte Tourismus (Handwerkszentrum, lebendiges Museum, Rastlager) sowie Kommunal-Ackerbau gefördert werden sollen. Dabei soll auch die nötige Infrastruktur entwickelt werden. Die nunmehr vermessenen, aber hinterfragten neun Farmen stehen indessen auf einem von insgesamt drei solchen Gebieten.
In aktuellen Fall behauptet nun Zungu, dass sie sich und die Mitglieder des N?a Jaqna-Hegegebiets seit einigen Jahren gegen die Aufteilung des traditionellen Gebietes in Farmparzellen wehren. Allerdings würden sie ständig ignoriert, weshalb sie zuletzt damit gedroht hatte, sich an die Medien aus Europa und Deutschland zu wenden, damit die Steuerzahler dort Einsicht in die „Verschwendung ihres Steuergeldes“ bekämen.
Arnold bestreitet diese Ansicht und zeigt sich über die Meinungsänderung des Zungu-Gefolges befremdet, angesehen der Tatsache, dass sie Teil der Projektplanung gewesen seien und die Vermessung der neun Farmen in der Umgebung Tsumkwe-Wests schon lange anstehen - und zwar unter der Leitung des MLRs. Zungu sei letztendlich dabei gewesen, als ihre Vorgängerin, die mittlerweile verstorbene Pienna Dammi, in ihrer Kapazität als damalige Chefin des Hegegebiets, den anfänglichen Projektvorschlag unterzeichnet habe. Arnold erinnert Zungu daran, dass das Hegegebiet eine Initiative der Kommunalverwaltung gewesen sei und sich daher nicht als eigene Identität abgesondert von der Kommune werten dürfe.
Die Deutsche Botschaft sieht das ähnlich und schrieb auf AZ-Nachfrage: „Das sogenannte ‚Programme for Communal Land Development‘ (PCLD) ist ein landesweites Programm, welches unter der politischen Aufsicht und gemäß den Richtlinien des MLRs vorgenommen wird.“ Die betroffenen Kommunen, die daraus profitieren sollen, seien regelmäßig konsultiert worden und hätten an der Planung teilgenommen, ohne dass eine Beschwerde eingegangen sei.
Arnold unterstellt Zungu Unredlichkeit bei einem Versuch sich zu profilieren, während Zungu im Gegenzug sogar den Umweltminister Pohamba Shifeta als „Zeugen“ anführt, der bei seinem Besuch im April 2018 gesehen habe, wie viele Zäune inzwischen illegal errichtet worden seien. Der Pressesprecher des Umweltministeriums (MET), Romeo Muyunda, setzte dieser Darstellung in einem Telefongespräch mit der AZ entgegen, dass das MET nicht mit Zungu übereinstimme. Der Koordinator des PCLD von der Fachberatungsfirma „Namibia Premier Solutions“, George Eiseb erklärt indessen, dass bisher lediglich eine Farm eingezäunt werden soll, damit diese als Vorzeigefarm dienen kann. Mindestens neun solarbetriebene Pumpen würden in den nicht-eingezäunten Farmen errichtet werden.
Laut Zungu werden die ursprünglichen PCLD-Ziele verfehlt und die Ansichten der San-Buschleute, die ihrer traditionellen Lebensweise ohne Zäune nachleben wollen, nicht respektiert. Darum werde man sich notfalls an das Gericht wenden. Kommunalchefin Arnold hatte sich bereits 2016 darüber beschwert, als das Obergericht damals 22 von 32 Siedlern befahl, ihre Zäune wieder abzureißen. Arnold sah sich damals als Anführerin der !Kung allein befugt, Land im N?a Jaqna-Hegegebiet zu verteilen.
Im traditionellen Buschmanngebiet, das als Tsumkwe-West bekannt ist, befinden sich die Kommunal- und Hegegebietsverwaltungen auf Konfrontationskurs. „Zungu von der N?a Jaqna Conservancy vertritt nicht alle San“, erklärte Glony Arnold, die Kommunal-Chefin des !Kung-Stammes. Damit reagiert sie auf wiederholte Pressemitteilungen der Vorsitzenden des N?a Jaqna Hegegebiets, Sarah Zungu. Letztere wehrt sich dagegen, dass das Ministerium für Landreform (MLR) in Zusammenarbeit mit Institutionen der EU und Deutschland angeblich vorhabe traditionelles San-Land in Farmen zu unterteilen und ihnen dadurch den Lebensstil eines Farmers aufzuzwingen.
Das gesamte Projekt umfasst ein Gebiet von 53198 Hektar, worin gleichermaßen der Kommunal-basierte Tourismus (Handwerkszentrum, lebendiges Museum, Rastlager) sowie Kommunal-Ackerbau gefördert werden sollen. Dabei soll auch die nötige Infrastruktur entwickelt werden. Die nunmehr vermessenen, aber hinterfragten neun Farmen stehen indessen auf einem von insgesamt drei solchen Gebieten.
In aktuellen Fall behauptet nun Zungu, dass sie sich und die Mitglieder des N?a Jaqna-Hegegebiets seit einigen Jahren gegen die Aufteilung des traditionellen Gebietes in Farmparzellen wehren. Allerdings würden sie ständig ignoriert, weshalb sie zuletzt damit gedroht hatte, sich an die Medien aus Europa und Deutschland zu wenden, damit die Steuerzahler dort Einsicht in die „Verschwendung ihres Steuergeldes“ bekämen.
Arnold bestreitet diese Ansicht und zeigt sich über die Meinungsänderung des Zungu-Gefolges befremdet, angesehen der Tatsache, dass sie Teil der Projektplanung gewesen seien und die Vermessung der neun Farmen in der Umgebung Tsumkwe-Wests schon lange anstehen - und zwar unter der Leitung des MLRs. Zungu sei letztendlich dabei gewesen, als ihre Vorgängerin, die mittlerweile verstorbene Pienna Dammi, in ihrer Kapazität als damalige Chefin des Hegegebiets, den anfänglichen Projektvorschlag unterzeichnet habe. Arnold erinnert Zungu daran, dass das Hegegebiet eine Initiative der Kommunalverwaltung gewesen sei und sich daher nicht als eigene Identität abgesondert von der Kommune werten dürfe.
Die Deutsche Botschaft sieht das ähnlich und schrieb auf AZ-Nachfrage: „Das sogenannte ‚Programme for Communal Land Development‘ (PCLD) ist ein landesweites Programm, welches unter der politischen Aufsicht und gemäß den Richtlinien des MLRs vorgenommen wird.“ Die betroffenen Kommunen, die daraus profitieren sollen, seien regelmäßig konsultiert worden und hätten an der Planung teilgenommen, ohne dass eine Beschwerde eingegangen sei.
Arnold unterstellt Zungu Unredlichkeit bei einem Versuch sich zu profilieren, während Zungu im Gegenzug sogar den Umweltminister Pohamba Shifeta als „Zeugen“ anführt, der bei seinem Besuch im April 2018 gesehen habe, wie viele Zäune inzwischen illegal errichtet worden seien. Der Pressesprecher des Umweltministeriums (MET), Romeo Muyunda, setzte dieser Darstellung in einem Telefongespräch mit der AZ entgegen, dass das MET nicht mit Zungu übereinstimme. Der Koordinator des PCLD von der Fachberatungsfirma „Namibia Premier Solutions“, George Eiseb erklärt indessen, dass bisher lediglich eine Farm eingezäunt werden soll, damit diese als Vorzeigefarm dienen kann. Mindestens neun solarbetriebene Pumpen würden in den nicht-eingezäunten Farmen errichtet werden.
Laut Zungu werden die ursprünglichen PCLD-Ziele verfehlt und die Ansichten der San-Buschleute, die ihrer traditionellen Lebensweise ohne Zäune nachleben wollen, nicht respektiert. Darum werde man sich notfalls an das Gericht wenden. Kommunalchefin Arnold hatte sich bereits 2016 darüber beschwert, als das Obergericht damals 22 von 32 Siedlern befahl, ihre Zäune wieder abzureißen. Arnold sah sich damals als Anführerin der !Kung allein befugt, Land im N?a Jaqna-Hegegebiet zu verteilen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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