Landreform: NAU als Vordenker und Gestalter
Mit einer so genannten Entwicklungsinitiative sollen jetzt die Situation und der Handlungsbedarf von Neufarmern (emerging farmers) ermittelt werden. Der Namibische Landwirtschaftsverband (NAU) wirkt daran mit. Stefan Fischer sprach mit NAU-Präsident Raimar von Hase über die ersten drei Monate seiner Amtszeit und die Verbandsaktivitäten auf dem Landwirtschaftssektor.
AZ: Der Beginn des Jahres ist noch nicht so lange her - was sind Ihre Vorsätze und Wünsche für 2005?
R.v.Hase: Mein wichtigster Vorsatz aus meiner Position heraus ist, dass es der kommerziellen Farmerschaft gelingt, die Produktionsfähigkeit zum Vorteil des ganzen Landes zu erhalten, weiter auszubauen und damit einen Beitrag zur Stabilität von Namibia zu leisten. Und da ich weiß, dass es noch nicht überall flächendeckend geregnet hat und viele Farmer deshalb Kummer haben, wünsche ich ihnen ausreichenden Regen, damit die wirtschaftliche Grundlage für die Landwirtschaft gegeben ist.
AZ: Sie sind jetzt bereits 100 Tage im Amt; wie sahen diese gut drei Monate aus und welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
R.v.Hase: Ich habe durchaus positive Erfahrungen gemacht. Es war eines meiner wichtigsten Anliegen, die bestehenden Verbindungs- und Kommunikationskanäle aufzunehmen und zu etablieren und mich natürlich persönlich bei verschiedenen Leuten vorzustellen. Es hat dazu eine Vielzahl von Kontakten und Gesprächen gegeben - mit Politikern, Diplomaten und Beamten. Der Empfang war stets freundlich, aufgeschlossen und konstruktiv. Mein Eindruck ist, dass die NAU als wichtige Instanz gesehen wird, welche die kommerziellen Farmer vertritt, welche aber auch gefordert ist, ihre Aufgaben zu erfüllen.
AZ: Waren Sie auch an der Basis aktiv?
R.v.Hase: Ich habe viele Einladungen von Farmervereinen angenommen und dort meine Vision dargestellt, dass die NAU eine konstruktive Rolle beim weiteren Aufbau unseres Landes spielen muss. Ich freue mich, dass die Farmer bereits sind zuzuhören und sich den weiteren Herausforderungen der Zukunft für dieses Land stellen.
AZ: Was hat sich inzwischen hinter den Kulissen des Verbandes getan?
R.v.Hase: Gemeinsam mit dem Dachverband der Kommunalfarmer (NNFU) wurde eine Entwicklungsinitiative gestartet, die das Ziel hat, die Schwächen und Schwierigkeiten sowie den Bedarf von Neufarmern zu ermitteln. Dazu haben zwei Beratergruppen den Zuschlag bekommen und nun bis Ende Februar Zeit, eine Bestandsaufnahme mit Empfehlungen vorzulegen. Danach wird ein Aktionsplan entwickelt. Das Geld für die Erhebung, etwa 1,5 Millionen Namibia-Dollar, kam aus den Niederlanden. Inzwischen hat die Europäische Union bereits angedeutet, die Implementierung des Aktionsprogramms zu finanzieren.
AZ: Welche Rolle spielt die NAU in diesem Prozess und welcher Zeitrahmen wurde dafür gesetzt?
R.v.Hase: Die Initiative kam aus den Reihen der Farmerschaft und der Verband ist stark initiativ tätig, sozusagen vordenkend und gestaltend. Wir wollen den Aktionsplan möglichst ab Mitte des Jahres durchsetzen.
AZ: Und welche Ziele verspricht sich die NAU davon?
R.v.Hase: Das ist ein ganz wesentlicher Beitrag zur Landreform. Die Produktivität der Landwirtschaft darf nicht rückläufig sein, damit diese als Wirtschaftsfaktor nicht abbricht. Denn nur das Gewinnmotiv garantiert eine optimale Nutzung des Landes. Außerdem wollen wir dazu beitragen, dass das Ansehen der NAU steigt und dabei zeigen, dass wir aktiv mitgestalten wollen.
AZ: Apropos Landreform: Haben die erneuten schriftlichen Forderungen an Farmer, die enteignet werden sollen, der NAU einen Dämpfer verpasst?
R.v.Hase: Nein, denn wir wussten ja, dass der im vergangenen Jahr angekündigte Prozess weiter gehen wird. Die NAU hat sich einer Enteignung nie in den Weg gestellt, besteht aber darauf, dass diese fair, transparent und korrekt verläuft.
AZ: Und die NAU hilft Farmern auch finanziell, die sich an den Verband wenden?
R.v.Hase: Wir haben niemandem geholfen, der den Prozess opponiert, sondern nur angeboten, den Verhandlungsprozess zu begleiten. Das sieht in der Praxis so aus, dass wir aus einem Sonderfonds Farmern finanziell helfen, die juristische Beratung suchen und in Anspruch nehmen. Bisher haben sich fünf von der Regierung angeschriebene Farmer an uns gewandt und drei davon finanzielle Hilfe für juristische Beratung erhalten.
AZ: Inwiefern wurde und wird das beim NAU-Kongress im Oktober 2004 gegründete "informelle Verhandlungskomitee" aktiv?
R.v.Hase: Die erste Sitzung war im Januar, dabei hat sich das Komitee auch benannt. Das Thema ist einfach: Die Regierung sucht Land und wir haben die Aufgabe, ihr dabei behilflich zu sein. Dafür vernünftige Vorschläge zu machen bleibt die größte Herausforderung für uns.
AZ: Danke für das Gespräch.
AZ: Der Beginn des Jahres ist noch nicht so lange her - was sind Ihre Vorsätze und Wünsche für 2005?
R.v.Hase: Mein wichtigster Vorsatz aus meiner Position heraus ist, dass es der kommerziellen Farmerschaft gelingt, die Produktionsfähigkeit zum Vorteil des ganzen Landes zu erhalten, weiter auszubauen und damit einen Beitrag zur Stabilität von Namibia zu leisten. Und da ich weiß, dass es noch nicht überall flächendeckend geregnet hat und viele Farmer deshalb Kummer haben, wünsche ich ihnen ausreichenden Regen, damit die wirtschaftliche Grundlage für die Landwirtschaft gegeben ist.
AZ: Sie sind jetzt bereits 100 Tage im Amt; wie sahen diese gut drei Monate aus und welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
R.v.Hase: Ich habe durchaus positive Erfahrungen gemacht. Es war eines meiner wichtigsten Anliegen, die bestehenden Verbindungs- und Kommunikationskanäle aufzunehmen und zu etablieren und mich natürlich persönlich bei verschiedenen Leuten vorzustellen. Es hat dazu eine Vielzahl von Kontakten und Gesprächen gegeben - mit Politikern, Diplomaten und Beamten. Der Empfang war stets freundlich, aufgeschlossen und konstruktiv. Mein Eindruck ist, dass die NAU als wichtige Instanz gesehen wird, welche die kommerziellen Farmer vertritt, welche aber auch gefordert ist, ihre Aufgaben zu erfüllen.
AZ: Waren Sie auch an der Basis aktiv?
R.v.Hase: Ich habe viele Einladungen von Farmervereinen angenommen und dort meine Vision dargestellt, dass die NAU eine konstruktive Rolle beim weiteren Aufbau unseres Landes spielen muss. Ich freue mich, dass die Farmer bereits sind zuzuhören und sich den weiteren Herausforderungen der Zukunft für dieses Land stellen.
AZ: Was hat sich inzwischen hinter den Kulissen des Verbandes getan?
R.v.Hase: Gemeinsam mit dem Dachverband der Kommunalfarmer (NNFU) wurde eine Entwicklungsinitiative gestartet, die das Ziel hat, die Schwächen und Schwierigkeiten sowie den Bedarf von Neufarmern zu ermitteln. Dazu haben zwei Beratergruppen den Zuschlag bekommen und nun bis Ende Februar Zeit, eine Bestandsaufnahme mit Empfehlungen vorzulegen. Danach wird ein Aktionsplan entwickelt. Das Geld für die Erhebung, etwa 1,5 Millionen Namibia-Dollar, kam aus den Niederlanden. Inzwischen hat die Europäische Union bereits angedeutet, die Implementierung des Aktionsprogramms zu finanzieren.
AZ: Welche Rolle spielt die NAU in diesem Prozess und welcher Zeitrahmen wurde dafür gesetzt?
R.v.Hase: Die Initiative kam aus den Reihen der Farmerschaft und der Verband ist stark initiativ tätig, sozusagen vordenkend und gestaltend. Wir wollen den Aktionsplan möglichst ab Mitte des Jahres durchsetzen.
AZ: Und welche Ziele verspricht sich die NAU davon?
R.v.Hase: Das ist ein ganz wesentlicher Beitrag zur Landreform. Die Produktivität der Landwirtschaft darf nicht rückläufig sein, damit diese als Wirtschaftsfaktor nicht abbricht. Denn nur das Gewinnmotiv garantiert eine optimale Nutzung des Landes. Außerdem wollen wir dazu beitragen, dass das Ansehen der NAU steigt und dabei zeigen, dass wir aktiv mitgestalten wollen.
AZ: Apropos Landreform: Haben die erneuten schriftlichen Forderungen an Farmer, die enteignet werden sollen, der NAU einen Dämpfer verpasst?
R.v.Hase: Nein, denn wir wussten ja, dass der im vergangenen Jahr angekündigte Prozess weiter gehen wird. Die NAU hat sich einer Enteignung nie in den Weg gestellt, besteht aber darauf, dass diese fair, transparent und korrekt verläuft.
AZ: Und die NAU hilft Farmern auch finanziell, die sich an den Verband wenden?
R.v.Hase: Wir haben niemandem geholfen, der den Prozess opponiert, sondern nur angeboten, den Verhandlungsprozess zu begleiten. Das sieht in der Praxis so aus, dass wir aus einem Sonderfonds Farmern finanziell helfen, die juristische Beratung suchen und in Anspruch nehmen. Bisher haben sich fünf von der Regierung angeschriebene Farmer an uns gewandt und drei davon finanzielle Hilfe für juristische Beratung erhalten.
AZ: Inwiefern wurde und wird das beim NAU-Kongress im Oktober 2004 gegründete "informelle Verhandlungskomitee" aktiv?
R.v.Hase: Die erste Sitzung war im Januar, dabei hat sich das Komitee auch benannt. Das Thema ist einfach: Die Regierung sucht Land und wir haben die Aufgabe, ihr dabei behilflich zu sein. Dafür vernünftige Vorschläge zu machen bleibt die größte Herausforderung für uns.
AZ: Danke für das Gespräch.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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