Landreform wird Krisen-Thema
Aufschub von Konferenzen und Gesetzgebung bedrängen Uutoni Nujoma
Von Frank Steffen und Catherine Sasman, Windhoek/Keetmanshoop
Eine Gruppe, die sich lose als „landbesitzlose Bevölkerungsinitiative“ beschreibt, hatte am vergangenen Dienstag im J. Stefanus Sportstadium bei Keetmanshoop, eine für lokale Verhältnisse massive Versammlung organisiert. Diese Kampagne soll landesweit wiederholt werden, denn man will die Weichen stellen für die schon lange geplante zweite Landreformkonferenz. Es geht nicht um ethnische oder politische Parteizugehörigkeit, sondern lediglich um die Bodenreform.
Eine der Schlüsselpersonen dieser neuen Bewegung, ist der im Dezember von der Regierungspartei geschasste Bernardus Swartbooi, der bis dahin als Vize-Minister des Landreformministeriums gedient hatte. Er hatte sich seinerzeit mit schweren Vorwürfen gegen seinen Chef, Landreformminister Uutoni Nujoma, aufgelehnt. „Die Reichen und Starken reißen das Land an sich und bevorteilen dabei ihre Familien und Geschäftspartner, ohne sich um die Armen zu scheren“, erklärte Swartbooi vor einer jubelnden Menge und meinte ferner: „Ich wurde gefeuert, weil ich mich geweigert habe, mich dafür zu entschuldigen, dass ich die Wahrheit sprach.“ Swartbooi hatte im Dezember öffentlich verkündet, dass das Landreformministerium Land, welches traditionell den Nama zustände, an andere Einwohner - vornehmlich Ovambo - verteilt würde. Er verurteilte die Regierung, die behauptet hatte, dass die Forderung nach Land auf Tribalismus, Hass und Habgier beruhe: „Die Regierung weiß ganz genau, dass es hier um das Land unserer Väter geht. Das hat nichts mit angeblicher Rückkehr zur Bantustan-Politik zu tun!“
Stammesoberhaupt Petrus Kooper von den Kai-/Khaun //Aes, bestätigt diese Auffassung und weist darauf, dass die traditionellen Landansprüche währen der ersten Landreformkonferenz aufgegeben worden waren, nachdem man der Bevölkerung Land durch Farmkäufe und Umverteilung, versprach: „Stattdessen wird Land an Leute (Ovambos) verteilt, die vorher kein Land verloren haben!“
Ida Hoffman, Parlamentsmitglied der Swapo und Vorsitzende des technischen Land-Ausschusses der Nama, erkennt lediglich eine Möglichkeit zur Wiedergutmachung, wenn Land, welches in den Jahren 1904 bis 1908 gezwungenermaßen aufgegeben wurde, durch Grundbesitz ersetzt wird. Der Präsident der Swanu-Partei, Usutuaije Maamberua, verlangt kurz und bündig den Rücktritt des Ministers Nujoma, wegen dessen Respektlosigkeit anderen ethnischen Gruppen gegenüber.
Indessen bestreitet Swartbooi die Vermutung, dass er eine neue Partei gründen wolle: „Uns verbindet einzig und allein die Landfrage und das hat nichts mit Ethnizität oder politischer Zugehörigkeit zu tun! Fünf Millionen Hektar sollen bis 2020 neuverteilt werden, aber 50 Millionen Hektar gingen durch den Kolonialismus und die Apartheit verlorengingen“, verurteilt er die bestehende Bodenreform und fordert: „Eine zweite Landreformkonferenz muss abgehalten werden, ehe das neue Reformgesetz fertiggestellt und verabschiedet wird. Wenn diese Forderungen ignoriert werden, wenden wir uns an das Gericht und aktivieren die internationale Gemeinschaft in Form der UN, AU und SADC.“
Eine Gruppe, die sich lose als „landbesitzlose Bevölkerungsinitiative“ beschreibt, hatte am vergangenen Dienstag im J. Stefanus Sportstadium bei Keetmanshoop, eine für lokale Verhältnisse massive Versammlung organisiert. Diese Kampagne soll landesweit wiederholt werden, denn man will die Weichen stellen für die schon lange geplante zweite Landreformkonferenz. Es geht nicht um ethnische oder politische Parteizugehörigkeit, sondern lediglich um die Bodenreform.
Eine der Schlüsselpersonen dieser neuen Bewegung, ist der im Dezember von der Regierungspartei geschasste Bernardus Swartbooi, der bis dahin als Vize-Minister des Landreformministeriums gedient hatte. Er hatte sich seinerzeit mit schweren Vorwürfen gegen seinen Chef, Landreformminister Uutoni Nujoma, aufgelehnt. „Die Reichen und Starken reißen das Land an sich und bevorteilen dabei ihre Familien und Geschäftspartner, ohne sich um die Armen zu scheren“, erklärte Swartbooi vor einer jubelnden Menge und meinte ferner: „Ich wurde gefeuert, weil ich mich geweigert habe, mich dafür zu entschuldigen, dass ich die Wahrheit sprach.“ Swartbooi hatte im Dezember öffentlich verkündet, dass das Landreformministerium Land, welches traditionell den Nama zustände, an andere Einwohner - vornehmlich Ovambo - verteilt würde. Er verurteilte die Regierung, die behauptet hatte, dass die Forderung nach Land auf Tribalismus, Hass und Habgier beruhe: „Die Regierung weiß ganz genau, dass es hier um das Land unserer Väter geht. Das hat nichts mit angeblicher Rückkehr zur Bantustan-Politik zu tun!“
Stammesoberhaupt Petrus Kooper von den Kai-/Khaun //Aes, bestätigt diese Auffassung und weist darauf, dass die traditionellen Landansprüche währen der ersten Landreformkonferenz aufgegeben worden waren, nachdem man der Bevölkerung Land durch Farmkäufe und Umverteilung, versprach: „Stattdessen wird Land an Leute (Ovambos) verteilt, die vorher kein Land verloren haben!“
Ida Hoffman, Parlamentsmitglied der Swapo und Vorsitzende des technischen Land-Ausschusses der Nama, erkennt lediglich eine Möglichkeit zur Wiedergutmachung, wenn Land, welches in den Jahren 1904 bis 1908 gezwungenermaßen aufgegeben wurde, durch Grundbesitz ersetzt wird. Der Präsident der Swanu-Partei, Usutuaije Maamberua, verlangt kurz und bündig den Rücktritt des Ministers Nujoma, wegen dessen Respektlosigkeit anderen ethnischen Gruppen gegenüber.
Indessen bestreitet Swartbooi die Vermutung, dass er eine neue Partei gründen wolle: „Uns verbindet einzig und allein die Landfrage und das hat nichts mit Ethnizität oder politischer Zugehörigkeit zu tun! Fünf Millionen Hektar sollen bis 2020 neuverteilt werden, aber 50 Millionen Hektar gingen durch den Kolonialismus und die Apartheit verlorengingen“, verurteilt er die bestehende Bodenreform und fordert: „Eine zweite Landreformkonferenz muss abgehalten werden, ehe das neue Reformgesetz fertiggestellt und verabschiedet wird. Wenn diese Forderungen ignoriert werden, wenden wir uns an das Gericht und aktivieren die internationale Gemeinschaft in Form der UN, AU und SADC.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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