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Landschaften der Seele

"Ich schaffe keine Landscapes", erklärt der 67-Jährige, "viel eher sind es Mind-Scapes." Will heißen: Auch wenn Roos Werke an Landschaften erinnern, auf den ersten Blick wie Spiegelungen der Realität erscheinen: In den meisten Fällen sind sie Fenster, Fenster zur Seele des Künstlers. "Auch in Trockenzeiten male ich grüne Landschaften", erklärt Roos, der westlich von Windhoek, im Khomas-Hochland, zu Hause ist. "Früher bin ich oft raus gegangen, habe Skizzen gemacht. Heute zehre ich vor allem von meiner Vorstellungskraft. Das ist viel kreativer, als nur zu reproduzieren."

Viele seiner Bilder sind abstrakt, behandeln erlebte Formen, Farben und Stimmungen wie künstlerisches Rohmaterial. Erst später, in der Retrospektive, erwächst eine größere, umfassendere Vision.

Nicholas Oswald Roos wurde 1940 in der Nähe von Kimberley, Südafrika, geboren. Als er Zehn war, zog seine Familie nach Namibia. Schon bald entwickelte er eine intensive Beziehung zu der kargen, vielfarbigen Landschaft - besonders zum Khomas-Hochland, das zum maßgeblichen Einfluss seines Schaffens wurde. Ab 1960 studierte er Kunst in Südafrika, legte erst einen Doktortitel ab, später lehrte er als Professor an der Universität von Pretoria.

Während dieser Zeit befasste sich Roos mit den Werken von Adolph Jentsch, der - in Dresden geboren - ebenfalls eine Vorliebe für Landschaftsmalerei entwickelte. Zwischen den beiden Männern wuchs eine enge Freundschaft, die bis zu Jenschts Tod im Jahr 1977 andauerte. Auch in der Kunst schlug sich diese Beziehung nieder: Mit Jentschs Hilfe gewannen Roos Werke an Tiefe, wurden räumlicher und lebendiger, der Pinselstrich vielfältiger.

Gleichzeitig betrat der Maler die Welt der Philosphie, war bestrebt, der eigenen Psyche auf Leinwand oder Papier ein erkennbares Gesicht zu geben. Immer deutlicher wurde jetzt der Einfluss von Wassily Kandinsky, einem der bedeutendsten abstrakten Maler Europas. Roos versuchte, die Essenz der Landschaft zu erkennen, die Struktur und Dramatik, die sich hinter dem Offensichtlichen verbirgt.

Roos Werk genießt internationales Ansehen, wurde in Johannesburg, Pretoria, London und der Windhoeker Nationalgalerie ausgestellt. Die Ausstellung in der Swakopmunder Woermann-Galerie (die der Künstler übrigens als "einen der schönsten Ausstellungsräume" bezeichnet) dauert bis zum 26. Januar.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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