Landwirte ringen um Modelle
Die neue Arbeitsministerin Marlene Mungunda hat gestern bei einem ihrer ersten öffentlichen Auftritte den Agro-Arbeitgeberverband, AEA, gemahnt, seine Arbeiter besser zu behandeln. Nach diesem Appell ging der Verband zu Tagesthemen des 17. Jahreskongresses über.
Windhoek - Die Mahnung, die zur Norm fast jeder Ministerrede an die Farmer geworden ist, untermalte Mungunda mit einem eigens vorgetragenen Gewerkschaftssong vor gut besuchtem Kongress. Dann wandten sich die Farmer unter dem Vorsitzenden Helmut Förtsch jedoch mit ausgesuchten Rednern den Kernthemen der Arbeitsbeziehung zu. Neben dem Jahresbericht des Vorsitzenden hörten die Delegierten ein Referat des Unternehmers Harold Pupkewitz über einen Pensionsfonds für Farmangestellte, einen Vortrag, den er dazu nutzte, drei praktizierte Modelle ländlicher Arbeitsbeziehung kritisch zu schildern. Dr. Johan van Rooyen, Arbeitskonsulent, legte den Delegierten das neue Arbeitsgesetzt aus, derweil der ministerielle Arbeitskommissar Bro-Mathew Shinguadja das Prozedere zur Schlichtung von Arbeitsdisputen einzuschärfen versuchte.
Förtsch teilte die Ergebnisse einer Erhebung mit, die nach der Einführung (1. April 2003) der Mindestlöhne im Agrarsektor ermittelt worden sind. Er stützt sich dabei lediglich auf den Befund eines Drittels der AEA-Mitglieder. Rund 66 Prozent der angegliederten Arbeitgeber haben sich nicht an der Erhebung beteiligt. Dennoch scheinen die Angaben des aktiven Drittels der Mitglieder einen ernsten Trend zu belegen: In lediglich einem Jahr hat der kommerzielle Farmsektor durchschnittlich 29 Prozent seines Personals entlassen, bzw. vakante Arbeitsstellen nicht wieder besetzt. Waren 2002 neun fest Angestellte pro Farmbetieb noch die Norm, ist diese Zahl laut Förtsch innerhalb von zwölf Monaten auf 6,4 Arbeiter gefallen.
Förtsch gibt zu bedenken, dass der Verlust an Arbeitsstellen nur in geringem Maße auf die Einführung des Mindestlohns zurückzuführen sei. Er nennt eine Kombination von Faktoren: Dürre, Unsicherheit wegen der angekündigten Bodensteuer, Landreform und zunehmende Einmischung durch die Gewerkschaften in die Landwirtschaft.
Die Namibische Farmarbeitergewerkschaft, Nafwu, kommt im Jahresbericht des AEA-Vorsitzenden schlecht weg. Die Nafwu wird beschuldigt, dass sie einmal ihre Vorsitz-Rolle im gemeinsamen Schlichtungsorgan des Namibischen Agro-Arbeitsforums, Nalf, nicht nachgekommen sei. Ferner habe Nafwu wegen einer Differenz mit dem Vorsitzenden des Arbeitsforums bei Tarifverhandlungen die anderen Partner, nämlich den kommunalen Farmerverband, NNFU, und den Arbeitgeberverband mitten in Tarifverhandlungen einfach sitzen lassen.
Der Arbeitgeberverband bemüht sich seit längerem um die Einführung einer privaten Pensionskasse für Landarbeiter, die neben der mageren Staatsrente eine bessere Absicherung bieten soll. Harold Pupkewitz differenzierte in diesem Rahmen zwischen herkömmlichen (paternalistischen) und pluralistischen sowie radikalen ("volkseigenen") Farmbetrieben. Er sprach sich für pluralistische Betriebe als die beste Option für die Zukunft aus.
Windhoek - Die Mahnung, die zur Norm fast jeder Ministerrede an die Farmer geworden ist, untermalte Mungunda mit einem eigens vorgetragenen Gewerkschaftssong vor gut besuchtem Kongress. Dann wandten sich die Farmer unter dem Vorsitzenden Helmut Förtsch jedoch mit ausgesuchten Rednern den Kernthemen der Arbeitsbeziehung zu. Neben dem Jahresbericht des Vorsitzenden hörten die Delegierten ein Referat des Unternehmers Harold Pupkewitz über einen Pensionsfonds für Farmangestellte, einen Vortrag, den er dazu nutzte, drei praktizierte Modelle ländlicher Arbeitsbeziehung kritisch zu schildern. Dr. Johan van Rooyen, Arbeitskonsulent, legte den Delegierten das neue Arbeitsgesetzt aus, derweil der ministerielle Arbeitskommissar Bro-Mathew Shinguadja das Prozedere zur Schlichtung von Arbeitsdisputen einzuschärfen versuchte.
Förtsch teilte die Ergebnisse einer Erhebung mit, die nach der Einführung (1. April 2003) der Mindestlöhne im Agrarsektor ermittelt worden sind. Er stützt sich dabei lediglich auf den Befund eines Drittels der AEA-Mitglieder. Rund 66 Prozent der angegliederten Arbeitgeber haben sich nicht an der Erhebung beteiligt. Dennoch scheinen die Angaben des aktiven Drittels der Mitglieder einen ernsten Trend zu belegen: In lediglich einem Jahr hat der kommerzielle Farmsektor durchschnittlich 29 Prozent seines Personals entlassen, bzw. vakante Arbeitsstellen nicht wieder besetzt. Waren 2002 neun fest Angestellte pro Farmbetieb noch die Norm, ist diese Zahl laut Förtsch innerhalb von zwölf Monaten auf 6,4 Arbeiter gefallen.
Förtsch gibt zu bedenken, dass der Verlust an Arbeitsstellen nur in geringem Maße auf die Einführung des Mindestlohns zurückzuführen sei. Er nennt eine Kombination von Faktoren: Dürre, Unsicherheit wegen der angekündigten Bodensteuer, Landreform und zunehmende Einmischung durch die Gewerkschaften in die Landwirtschaft.
Die Namibische Farmarbeitergewerkschaft, Nafwu, kommt im Jahresbericht des AEA-Vorsitzenden schlecht weg. Die Nafwu wird beschuldigt, dass sie einmal ihre Vorsitz-Rolle im gemeinsamen Schlichtungsorgan des Namibischen Agro-Arbeitsforums, Nalf, nicht nachgekommen sei. Ferner habe Nafwu wegen einer Differenz mit dem Vorsitzenden des Arbeitsforums bei Tarifverhandlungen die anderen Partner, nämlich den kommunalen Farmerverband, NNFU, und den Arbeitgeberverband mitten in Tarifverhandlungen einfach sitzen lassen.
Der Arbeitgeberverband bemüht sich seit längerem um die Einführung einer privaten Pensionskasse für Landarbeiter, die neben der mageren Staatsrente eine bessere Absicherung bieten soll. Harold Pupkewitz differenzierte in diesem Rahmen zwischen herkömmlichen (paternalistischen) und pluralistischen sowie radikalen ("volkseigenen") Farmbetrieben. Er sprach sich für pluralistische Betriebe als die beste Option für die Zukunft aus.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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