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Landwirtschaft unter der Lupe
Landwirtschaft unter der Lupe

Landwirtschaft unter der Lupe

LPO- und NAU-Präsidenten erkennen bürokratische Hemmschwellen
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Die Zuchtvieh-Produzentenvereinigung LPO und der namibische Farmerverband NAU haben in den vergangenen Tagen ihre Jahreshauptversammlungen in Windhoek abgehalten. Dabei wurde verhaltene Kritik an der Regierung geübt, die sich zu sehr in Fachgebiete einmische.

Der LPO-Vorstandsvorsitzende, Pieter Gouws, nimmt in seinem Jahresbericht kein Blatt vor den Mund, indem er vor allem der Landwirtschaftsministeriums-Abteilung für Planung und Entwicklung vorwirft, intransparent zu sein und ihre Arbeit ohne den betroffenen Industriezweig, bzw. die Viehproduzenten, auszuführen. So habe diese Abteilung die Gründung des Landwirtschafts-Geschäftsentwicklungsprogrammes (AgriBusDev) sowie der nationalen Landwirtschafts-Vermarktungs-Agentur (AMTA) vorangetrieben, ohne die Auswirkung solcher Agenturen auf die Viehproduktion genau zu definieren. Außerdem kündige der Landwirtschaftsminister in einer unsicheren Zeit an, das Gesetz für Fleischbetriebe - welches auch den Fleischrat berührt - verändern zu wollen.

Im Vergleich zum Jahr 2015 hätten Farmer in der vergangenen Saison 30% weniger Vieh an den Markt gebracht. Im Falle der Rinderproduktion habe die Dürre zwar seinen Teil dazu beigetragen, doch tragen die veränderten Veterinärbedingungen in Südafrika zu einem verminderten Export bei. Im Falle des Kleinviehs habe es eine Abnahme von 31% gegeben und laut Gouws trage das vom Staat eingeführte, fehlgeschlagene Kleinvieh-Marktprogramm zweifelsohne die Hauptschuld an dieser Produktionsabnahme. Die verlangte Produktveredelung sei einfach nicht realistisch durchführbar meint Gouws und bestätigt damit die Aussage des Volkswirts Daniel Motinga, der vor einer Woche bei einer Business7-Veranstaltung ähnliche Kritik an einer Regierungspolitik übte: „Dieser Sektor ist einfach zu klein ist, als dass er bei der Veredelung Skaleneffekte ausnützen kann.“

Gouws betont in seinem Bericht die Bedeutung des Schlacht und Fleischverarbeitungsbetriebs Meatco, der für eine solide Vieh- und Fleischwirtschaft unumgänglich sei. Er bedauert die Anstellung eines Aufsichtsrates, der nicht aus von Farmern nominierten Kandidaten besteht, sondern auf einer exklusiven Personenwahl seitens des Landwirtschaftsministers beruht.

Knapp 24 Stunden später verlas Vize-Planungsministerin Lucia Iipumpu eine Rede ihres Chefs, Tom Alweendo, zu Beginn der NAU-Jahreshauptversammlung. Abgesehen von der weltweiten Wirtschafts-Abnahme (einschließlich Südafrika und China) erkennt er - ähnlich Landwirtschaftsminister John Mutorwa - den Bedarf, Farmer oberhalb des nördlichen Veterinärzaunes in den namibischen Marktprozess einzubinden. Er betonte die Bedeutung des Privatsektors als Wirtschaftsmotor.

Diese Rolle will die Landwirtschaft laut Ryno van der Merwe, Präsident des NAU auch übernehmen, indem Verbandsmitglieder sich darum bemühen, die Produktivität landesweit zu steigern. Die Regierung müsse allerdings das geeignete Umfeld schaffen: „Solange die Regierung nicht das richtige Milieu mit dazugehörenden Marktanreizen schafft, gehen Farmer keine Risiken ein und werden nicht das volle Potenzial ausschöpfen.“

Die Kompetenzen der Regierung (bspw. Makro-Wirtschaftsinteressen und -Stabilität, sowie transparente Verwaltung und Grundsätze) dürften nicht mit den Kompetenzen eines erfolgreichen Geschäftsmannes verwechselt werden. Ähnlich dem LPO-Vorsitzenden verurteilt er die Einführung der AMTA und des Kleinvieh-Vermarktungsprogrammes, da sie sich in ein Fachgebiet des Privatsektors einmischen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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