Landwirtschaft will Nutzen aus Verbuschung ziehen
Windhoek (km) - Gestern wurden zwei Anwendungen zur Nutzung von invasivem Buschland in der Landwirtschaft aus der Taufe gehoben. Es handelt sich um ein Programm, das den Biomasse-Ertrag eines Grundstücks ausrechnet, sowie um eine App, mit deren Hilfe Farmer eigene Futtermischungen für Nutztiere zusammenstellen können. Beide wurden durch den Direktor für Forstwesen im Umweltministerium, Josef Hailwa, eröffnet. Das Werkzeug zur Quantifizierung vom Busch-Biomasse wurde vom De-bushing Advisory Service (DAS), einer Abteilung der Namibia Biomass Industry Group (N-BiG), entwickelt. Farmer können auf einem ausgewählten Probestreifen ihres Grundstücks die Bäume zählen und vermessen. Die Daten werden dann in die App eingetragen und sie berechnet, wie viel Holz und verfütterbare Masse auf dem Grundstück zu verwerten sind. Farmer sollen so effektiver kommerziellen Nutzen aus der Verbuschung ihres Landes ziehen und in Dürreperioden ihr Vieh mit eigener Biomasse ernähren können. Gleichzeitig kann so nachhaltig Verbuschung verhindert und Grasland wiederhergestellt werden. „In diesem Land haben wir 45 Millionen Hektar von Verbuschung betroffenen Landes mit insgesamt 550 Millionen Tonnen verwertbarer Biomasse. Das ist eine große Chance“, so Progress Kashandula, der Leiter von N-BiG. Der Entwickler Jerome Boys lobte das Programm als höchst datengenau und leicht anwendbar. Hailwa zeigte sich stolz auf die Entwicklung der hochmodernen Technologie, die unter anderem von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Gesellschaft (GIZ) finanziert wurde. „Nachdem Verbuschung jahrelang nur ein Problem für uns war, können wir jetzt finanziellen Nutzen daraus ziehen und gleichzeitig die Balance zur ökologischen Nachhaltigkeit wahren“, so der Direktor.
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Allgemeine Zeitung
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