Lange Haft nach Auslieferung
Richter verhängt 57 Jahre Gefängnis für Überfall auf Rentner-Ehepaar in Uis
Von Nampa und Clemens von Alten, Windhoek
Richter Alfred Siboleka verkündete gestern das Strafmaß am Windhoeker Obergericht: Der 37-jährige Angeklagte Charles Namiseb muss für insgesamt 57 Jahre* ins Gefängnis, weil er und sein Mitangeklagter Edwin Tourob (39) im Jahr 2010 ein Rentner-Ehepaar in Uis überfallen, ausgeraubt und die Seniorin vergewaltigt haben.
Namiseb wurde zunächst wegen Vergewaltigung in drei Fällen zu jeweils 15 Jahren Haft verurteilt. Zusätzlich sah es der Richter als angebracht, dem Täter für den schweren Raub weiterer zwölf Jahre Freiheitsentzug zu verhängen. Für die beiden Anklagepunkte der schweren Köperverletzung verhängte Siboleka zusätzlich jeweils sechs Jahre Gefängnis, die der Angeklagte aber zeitgleich absitzen könne. Namiseb selbst kündigte direkt an, gegen die „lange Haftstrafe“ in Berufung zu gehen. Sein Mitangeklagter Tourob wurde bereits 2016 zu eine Gefängnisstrafe von 53 Jahren verurteilt.
Den Gerichtsunterlagen zufolge haben beiden Täter am 3. Oktober 2010 das Ehepaar Maria und Jan B. in ihrer Wohnung in Uis im Distrikt Omaruru überfallen, schwer misshandelt, gefesselt, ausgeraubt und die damals 69-Jährige wiederholt vergewaltigt. Bei dem Überfall wurde der damals 72-jährige Renter auch mehrmals mit einem Spaten geschlagen. Die Angreifer hatten zwei Pistolen samt Munition, Schmuck, eine Armbanduhr, einen Rasierapparat und 6000 N$ Bargeld entwendet und waren mit einem Geländewagen geflohen. Das Duo wurde am nächsten Tag bei einer Straßensperre der Polizei angehalten und festgenommen.
Doch am 29. Februar 2016 – an dem Tag seiner Verurteilung – gelang Namiseb die Flucht. Er soll damals einen Polizisten durch Vortäuschung falscher Tatsachen in den Glauben versetzt haben, der Richter habe ihm kurz zuvor Kaution gewährt, woraufhin er freigelassen worden sei. Anschließend sei er nach Südafrika geflohen. Am 19. April 2017 sei er von örtlichen Behörden in Pretoria gefasst worden und rund 15 Monate später am 27. Juli vergangenen Jahres nach Namibia ausgeliefert (AZ berichtete).
*An diesem Beitrag wurde ein Korrektur vorgenommen. Ursprünglich war von 63 Jahren Haft die Rede; diese Angabe ist falsch. Charles Namiseb wurde effektiv zu 57 Jahren Gefängnis verurteilt.
Richter Alfred Siboleka verkündete gestern das Strafmaß am Windhoeker Obergericht: Der 37-jährige Angeklagte Charles Namiseb muss für insgesamt 57 Jahre* ins Gefängnis, weil er und sein Mitangeklagter Edwin Tourob (39) im Jahr 2010 ein Rentner-Ehepaar in Uis überfallen, ausgeraubt und die Seniorin vergewaltigt haben.
Namiseb wurde zunächst wegen Vergewaltigung in drei Fällen zu jeweils 15 Jahren Haft verurteilt. Zusätzlich sah es der Richter als angebracht, dem Täter für den schweren Raub weiterer zwölf Jahre Freiheitsentzug zu verhängen. Für die beiden Anklagepunkte der schweren Köperverletzung verhängte Siboleka zusätzlich jeweils sechs Jahre Gefängnis, die der Angeklagte aber zeitgleich absitzen könne. Namiseb selbst kündigte direkt an, gegen die „lange Haftstrafe“ in Berufung zu gehen. Sein Mitangeklagter Tourob wurde bereits 2016 zu eine Gefängnisstrafe von 53 Jahren verurteilt.
Den Gerichtsunterlagen zufolge haben beiden Täter am 3. Oktober 2010 das Ehepaar Maria und Jan B. in ihrer Wohnung in Uis im Distrikt Omaruru überfallen, schwer misshandelt, gefesselt, ausgeraubt und die damals 69-Jährige wiederholt vergewaltigt. Bei dem Überfall wurde der damals 72-jährige Renter auch mehrmals mit einem Spaten geschlagen. Die Angreifer hatten zwei Pistolen samt Munition, Schmuck, eine Armbanduhr, einen Rasierapparat und 6000 N$ Bargeld entwendet und waren mit einem Geländewagen geflohen. Das Duo wurde am nächsten Tag bei einer Straßensperre der Polizei angehalten und festgenommen.
Doch am 29. Februar 2016 – an dem Tag seiner Verurteilung – gelang Namiseb die Flucht. Er soll damals einen Polizisten durch Vortäuschung falscher Tatsachen in den Glauben versetzt haben, der Richter habe ihm kurz zuvor Kaution gewährt, woraufhin er freigelassen worden sei. Anschließend sei er nach Südafrika geflohen. Am 19. April 2017 sei er von örtlichen Behörden in Pretoria gefasst worden und rund 15 Monate später am 27. Juli vergangenen Jahres nach Namibia ausgeliefert (AZ berichtete).
*An diesem Beitrag wurde ein Korrektur vorgenommen. Ursprünglich war von 63 Jahren Haft die Rede; diese Angabe ist falsch. Charles Namiseb wurde effektiv zu 57 Jahren Gefängnis verurteilt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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