Langeweile kehrt zurück
Bayern siegt - Verfolger patzen - Wirtz trifft weiter
Von J. Marx und S. Tabeling, dpa
Berlin
Droht der Bundesliga schon wieder die Langeweile? Nach dem Sieg von Titelverteidiger FC Bayern München in Fürth patzte die Konkurrenz im Gleichschritt. Borussia Dortmund verliert das Derby in Mönchengladbach, der VfL Wolfsburg stolpert in Hoffenheim. Erster Verfolger ist nun Bayer Leverkusen. Bei den Rheinländern bewies ein Teenager dabei erneut seine herausragenden Fähigkeiten. Einen Kantersieg feiert der wiedererstarkte Vizemeister RB Leipzig gegen Hertha BSC, das schon wieder in den Krisenmodus schalten muss.
Unangenehme Rückkehr: Viele Pfiffe und obendrein eine Niederlage - die Rückkehr von Borussia Dortmunds Trainer Marco Rose an seine alte Wirkungsstätte verlief völlig enttäuschend. Mit dem kühlen Empfang hatte er gerechnet. „Man kann sich auf ein paar Dinge einstellen“, sagte er dem TV-Sender Sky, betonte aber trotzdem: „Ich hatte hier zwei hervorragende Jahre. Ich war in der Kabine und habe so viele Menschen getroffen, auf die ich mich gefreut habe.“ Den sportlichen Verlauf hatte er sich anders vorgestellt. Dazu fielen auch noch Torjäger Erling Haaland und Kapitän Marco Reus aus.
Aytekins Grundsatz-Entscheidung: Mit der Gelb-Roten Karte für den Dortmunder Mahmoud Dahoud wegen Abwinkens wollte der Schiedsrichter ein „Zeichen“ setzen. „Wir hatten in der ersten Szene wenige Minuten vorher Guerreiro, der abwinkt. Ich habe ihm unmissverständlich erklärt, dass ich dieses Verhalten auf dem Platz nicht möchte. Wir haben ein Mindestmaß an Respekt verdient“, sagte Deniz Aytekin und führte weiter aus: „Es wird so selbstverständlich gemacht, dass das nichts Schlimmes ist. Natürlich kann man sagen: Es ist hart. Ein bestimmtes Verhalten auf dem Platz muss unterbunden werden. Es hat ja nicht jeder ein Freilos. In der Summe war mir dieses respektlose Abwinken zu viel.“
Leipziger Befreiung gleich Berliner Demütigung: 6:0 - liest sich aus Sicht von RB Leipzig wunderbar. Endlich der zweite Sieg in dieser Saison unter dem neuen Coach Jesse Marsh. Von der richtigen Antwort sprach Leipzigs schwedisches Offensiv-As Emil Forsberg. Das Ergebnis sei „eine Ansage“, betonte Forsbergs dänischer Teamkollege Yussuf Poulsen, „vor allem weil wir auch noch mehr Tore hätten schießen können“. Eine Ansage an die, die im Moment noch vor dem Vizemeister stehen. Also keine an die Hertha, deren Aufwind nach zwei Siegen gegen Aufsteiger abflaute. „Ein Scheißtag“, stellte Davie Selke fest: Ob Worte in der Hauptstadt beim Club mit den hohen Ansprüchen auch bei Trainer Pal Dardai reichen, der in dieser Saison auch schon mal seinen Rücktritt angeboten hat, wird man sehen.
Getrübte Freude beim anderen Hauptstadtclub: Ein spätes Tor, ein Sieg, zum 20. Mal daheim im Stadion An der Alten Försterei ungeschlagen. Da kommt Freude auf. Diesmal aber sehr eingeschränkt. Die Bilder von Timo Baumgartl, der nach Angaben von Union Berlins Trainer Urs Fischer auch kurzzeitig bewusstlos war, dürften die Köpenicker so schnell nicht vergessen. Eine schwere Gehirnerschütterung zog sich der 25 Jahre alte Abwehrspieler bei einem Zusammenprall mit Arminia Bielefelds Fabian Klos zu.
Es war ein Tor mit größerer Bedeutung. Durch den Treffer von Florian Wirtz zog Bayer 04 Leverkusen in der Tabelle am VfL Wolfsburg vorbei und der Schütze zum 1:0-Sieg der Werkself vom Rhein gegen die Rheinhessen des 1. FSV Mainz 05 war zugleich der Treffer, der Wirtz zum jüngsten Bundesliga-Spieler mit zehn Toren machte. 18 Jahre und 145 Tage war er alt bei seinem Tor am Samstag. Bislang hielt 2014er-Weltmeister Lukas Podolski (18 Jahre und 353 Tage/2004) den Rekord.
Berlin
Droht der Bundesliga schon wieder die Langeweile? Nach dem Sieg von Titelverteidiger FC Bayern München in Fürth patzte die Konkurrenz im Gleichschritt. Borussia Dortmund verliert das Derby in Mönchengladbach, der VfL Wolfsburg stolpert in Hoffenheim. Erster Verfolger ist nun Bayer Leverkusen. Bei den Rheinländern bewies ein Teenager dabei erneut seine herausragenden Fähigkeiten. Einen Kantersieg feiert der wiedererstarkte Vizemeister RB Leipzig gegen Hertha BSC, das schon wieder in den Krisenmodus schalten muss.
Unangenehme Rückkehr: Viele Pfiffe und obendrein eine Niederlage - die Rückkehr von Borussia Dortmunds Trainer Marco Rose an seine alte Wirkungsstätte verlief völlig enttäuschend. Mit dem kühlen Empfang hatte er gerechnet. „Man kann sich auf ein paar Dinge einstellen“, sagte er dem TV-Sender Sky, betonte aber trotzdem: „Ich hatte hier zwei hervorragende Jahre. Ich war in der Kabine und habe so viele Menschen getroffen, auf die ich mich gefreut habe.“ Den sportlichen Verlauf hatte er sich anders vorgestellt. Dazu fielen auch noch Torjäger Erling Haaland und Kapitän Marco Reus aus.
Aytekins Grundsatz-Entscheidung: Mit der Gelb-Roten Karte für den Dortmunder Mahmoud Dahoud wegen Abwinkens wollte der Schiedsrichter ein „Zeichen“ setzen. „Wir hatten in der ersten Szene wenige Minuten vorher Guerreiro, der abwinkt. Ich habe ihm unmissverständlich erklärt, dass ich dieses Verhalten auf dem Platz nicht möchte. Wir haben ein Mindestmaß an Respekt verdient“, sagte Deniz Aytekin und führte weiter aus: „Es wird so selbstverständlich gemacht, dass das nichts Schlimmes ist. Natürlich kann man sagen: Es ist hart. Ein bestimmtes Verhalten auf dem Platz muss unterbunden werden. Es hat ja nicht jeder ein Freilos. In der Summe war mir dieses respektlose Abwinken zu viel.“
Leipziger Befreiung gleich Berliner Demütigung: 6:0 - liest sich aus Sicht von RB Leipzig wunderbar. Endlich der zweite Sieg in dieser Saison unter dem neuen Coach Jesse Marsh. Von der richtigen Antwort sprach Leipzigs schwedisches Offensiv-As Emil Forsberg. Das Ergebnis sei „eine Ansage“, betonte Forsbergs dänischer Teamkollege Yussuf Poulsen, „vor allem weil wir auch noch mehr Tore hätten schießen können“. Eine Ansage an die, die im Moment noch vor dem Vizemeister stehen. Also keine an die Hertha, deren Aufwind nach zwei Siegen gegen Aufsteiger abflaute. „Ein Scheißtag“, stellte Davie Selke fest: Ob Worte in der Hauptstadt beim Club mit den hohen Ansprüchen auch bei Trainer Pal Dardai reichen, der in dieser Saison auch schon mal seinen Rücktritt angeboten hat, wird man sehen.
Getrübte Freude beim anderen Hauptstadtclub: Ein spätes Tor, ein Sieg, zum 20. Mal daheim im Stadion An der Alten Försterei ungeschlagen. Da kommt Freude auf. Diesmal aber sehr eingeschränkt. Die Bilder von Timo Baumgartl, der nach Angaben von Union Berlins Trainer Urs Fischer auch kurzzeitig bewusstlos war, dürften die Köpenicker so schnell nicht vergessen. Eine schwere Gehirnerschütterung zog sich der 25 Jahre alte Abwehrspieler bei einem Zusammenprall mit Arminia Bielefelds Fabian Klos zu.
Es war ein Tor mit größerer Bedeutung. Durch den Treffer von Florian Wirtz zog Bayer 04 Leverkusen in der Tabelle am VfL Wolfsburg vorbei und der Schütze zum 1:0-Sieg der Werkself vom Rhein gegen die Rheinhessen des 1. FSV Mainz 05 war zugleich der Treffer, der Wirtz zum jüngsten Bundesliga-Spieler mit zehn Toren machte. 18 Jahre und 145 Tage war er alt bei seinem Tor am Samstag. Bislang hielt 2014er-Weltmeister Lukas Podolski (18 Jahre und 353 Tage/2004) den Rekord.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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