Lass krachen, Tony!

Gab es das schon? Oh ja, vor ein paar Jahrzehnten erst. Damals sollte die Rettung Afrikas von der "Brandt-Kommission" ausgehen, benannt nach unserem "Willi". Und was ist bloß falsch mit der anderen "neuen" Initiative zur Rettung Afrikas, der Nepad? Böse Zungen behaupten, die Neue Partnerschaft zur Entwicklung Afrikas ist ein großer Flop, weil Staatssekretärin Uschi Eid gewarnt hat, Nepad sei nicht dafür da, um sich "auf leichte Art Entwicklungshilfe unter den Nagel zu reißen".

Aber genau so geht das nun schon seit ewigen Zeiten. Die Vertreter der entwickelten Länder schicken entweder ihre linken Bäume-Umarmer (mach das nicht in Namibia!) nach Afrika, die mit Tränen in den Augen Kohle irgendwohin überweisen. Oder aber sie schicken ihre Falken, die dann nach Sprüchen wie "war doch alles gar nicht so schlimm in der Kolonialzeit" verdientermaßen schnell einen Tritt in den Allerwertesten bekommen. Politik sicher - aber war das nachhaltige Politik? Mitnichten.

Tony Blair zeigt mit seiner Afrika-Initiative erfreulicherweise einen erheblich frischeren Ansatz. Seine erste Frage nämlich ("woran liegt das eigentlich?") bleibt zum ersten Mal neutral und liefert nicht gleich eine Antwort mit. Den "Bessernordis" dieser Welt sei deshalb geraten, bei dieser Debatte gut zuzuhören. Da könnte es ein paar Überraschungen geben. Für Blair lohnt sich das sowieso - oder spricht irgendjemand zurzeit über britische Soldaten im Irak?