Lassen Sie Ihre Fußspuren zählen
Umwelt dies, Umwelt das - das Wort hat bald allen Sinn verloren, vor allem durch den Einfluss all der Ausdrücke wie Öko-Lodges, Öko-Touren und Öko-Ländereien, die sich überall breit machen. Infolgedessen war ich skeptisch, als ich die Einladung erhielt, an der Jungferntour eines neuen Tourismusunternehmens in Namibia teilzunehmen.
Im Nachhinein besteht kein Zweifel mehr, dass Kunene Conservancy Safaris (KCS) hält, was es verspricht. Nicht zuletzt weil das Unternehmen in Besitz ist von fünf kommunalen Hegegebieten in Namibia ist und alle Einnahmen direkt an die 1800 Einwohner des Gebiets gehen und nicht an eine weitentfernte Interessengemeinschaft.
In der Verbindung mit einem tollen Safarierlebnis und dem "Feel Good"-Faktor, muss dies Konzept einfach zum Erfolg führen. Mit einem einheimischen Fährtenleser auf der Pirsch nach dem Spitzmaulnashorn gehen, am Mittagstisch wie angenagelt auf sieben gewaltige Wüstenelefanten starren, die gemächlich ins Camp schreiten. Oder erstaunliche Wüstenlöwen im Visier haben und dann mit den Ortsansässigen diskutieren, wie Löwe und Mensch zusammen leben können. Das war erst der Anfang!
KCS wird durch eine Anleihe von zwei skandinavischen Geschäftsleuten finanziert, die seit langem Namibias gut dokumentiertes Managementprogramm von kommunalbezogenen Naturschätzen unterstützen. KCS's Tätigkeiten werden verwaltet von einer eingetragenen Treuhandschaft mit Fachberatern, aber der Besitztitel gehört den kommunalen Hegegebieten von Purros, Sanitatas, Okonjombo, Orupembe und Marienfluss, alle aus dem spektakulären nordwestlichen Kunenegebiet.
Ein Hegegebiet in Namibia ist eine juristisch anerkannte Einheit, die ihr eigenes Wild in einer verantwortungsvollen Weise verwaltet und dafür behalten sie das Verfügungsrecht, inklusive wertvolle Tourismusrechte. Im Jahre 1996 führte die namibische Regierung neue Maßstäbe für den Naturschutz ein, um der ländlichen Bevölkerung den kommunalen Besitz von Naturreichtum zu ermöglichen.
Heute gibt es 57 solche Hegegebiete in Namibia, die sich über 15% des Landes erstrecken.
Diese Hegegebiete werden unterstützt von verschiedenen nicht-staatlichen Organisationen, die Ausbildung und Entwicklungsfertigkeiten lehren. Diese werden zunächst von internationalen Spenden finanziert, bis sie eigene Einnamequellen entwickeln.
Tourismus ist eine der wichtigsten Einnahmequellen. Safariveteran, Russell Vinjevold mit mehr als 28 Jahren Naturschutz- und Tourismus-Erfahrung in Südafrika und Namibia, ist CEO des neuen Unternehmens und wird die meisten Touren persönlich führen. Er berichtet, dass das Einkommen direkt oder indirekt an die kommunalen Hegegebiete gehe. Wir zahlen Gebühren, wenn wir ihr Gebiet überqueren. In jedem der fünf Hegegebiete, die die Miteigentümer von KCS sind, zahlen wir für einen Gastgeber und für Lagerassistenten."
Der Unterschied liegt deutlich darin, dass man sich nicht als Tourist, sondern mehr als Gast der örtlichen Gemeinschaft fühlt. In jedem der mitbesitzenden Gemeinschaften gesellt sich ein vertretender Gastgeber dazu. "Dies ist anders als andere Tourunternehmen", sagt Lucky Kasaona, ein Herero-Häuptling, der bei der Fahrt zu uns stieß. "Wir nehmen echten Kontakt auf mit den Menschen, die von dieser Safari Vorteile haben."
Wir flogen nach Walvis Bay und wurden von Russell in einem nagelneuen Land Rover abgeholt. Ab ging's auf die lange Fahrt durch den Skelettküstenpark zu unserem ersten Ziel - kein Campingplatz, sondern Wereldsend, das legendäre Basiskamp der IRDNC Organisation (Integrated Rural Development and Nature Conservation www.irdnc.org.na), von wo aus das nun bekannte nationale kommunalbegründete Naturschutzprogramm in den frühen 1980-igern seinen Ausgang nahm.
Dort werden wir empfangen von niemand anderem als Garth Owen-Smith und Dr. Margaret Jacobsohn, Gründer des IRDNC. Zunächst besuchen wir den "Nashornfriedhof." Hier liegen Knochen von Nashörnern, Elefanten und Giraffen, die meisten davon Opfer von Wilderei, die in den 80-iger Jahren das Wild im Kunenegebiet beinahe ausgerottet hat. Am Lagerfeuer sprechen Garth und Margie mit Überzeugung über das kommunale Wildschutzprogramm.
Im Morgengrauen machen wir uns auf den Weg ins Torra Conservancy mit dem einheimischen Spurenleser, Philemon Nuab. Nur wenige Kilometer von einem Bohrloch mit Rindern, erspähen wir ein Spitzmaulnashorn und ihr Kalb. Philemon eilt uns mühelos voraus und wir stolpern hinterher. Bald winkt er uns zu, dass wir anhalten sollen und platziert uns auf einer steinigen Anhöhe. "Die Nashörner sind da" - er zeigt auf ein Gestrüpp - "seid still und sie werden kommen..."
Und sie kommen. Wir hocken zwischen den Steinen und Atmen kaum, während die Nashörner genau unter uns friedlich äsen. Das Klirren auch nur eines Steines und schon wirbelt die Kuh herum und nimmt uns ins Visier. Es ist schon eindrucksvoll, so ein Nashorn vom Auto aus zu beobachten, aber wenn man solch einen tonnenschweren Tier auf dem Boden auf Augenhöhe begegnet, fühlt sich das doch anders an. Wir sind atemlos und überwältigt.
"Macht Euch klar, dass dies kein Wildpark ist", sagt Garth. "Dies ist Kommunalland, das die lokale Bevölkerung bewirtschaftet und mit wilden Tieren teilen muss. Die Menschen achten jetzt auf das Wild. Dies ist einzigartig: In Hegegebieten haben die Tiere viel mehr Raum als in einem Park. Jedoch kommunaler Wildschutz kann nur dann erfolgreich sein, wenn Naturschätze, inklusive das Wild, wirkliche Vorteile schaffen für alle Mitglieder der Hegegebiete."
Die nächste Nacht findet uns in Sesfontein Conservancy in dem überraschend-schönen Ganamub Mountain Camp zwischen den haushohen Gesteinswürfeln, die den Berg herabgerollt sind. Unsere Zelte werden von der freundlichen und effizienten KCS Crew auf verschiedenen Ebenen zwischen den Felsen aufgestellt.
An einem heißen Morgen geht es zu Fuß vom Bett des Ganamub Trockenflusses auf Suche nach Wasserlöchern in den Felsen, die über uns hinausragen. Beim Aufstieg erscheint es uns unmöglich, dass sich Elefanten auf diesen steilen, schmalen Pfaden empor schlängeln und die Felsenmassive bewältigen können, aber eine große Anzahl von Elefantenkot beweist das Gegenteil. Oben angekommen, belohnen wir uns mit einem eiskalten Bad. Unten im Flussbett begegnen wir vielen Elefanten. Dazu gehört ein schlechtgelaunter Bulle, der uns halb-herzig angreift. Gottseidank sind wir dann wieder im Auto!
Aber das richtige Elefantenerlebnis kommt erst im Purros Conservancy Campsite. Während wir noch am Mittagstisch sitzen, kommen nicht weniger als sieben Elefanten, darunter ein alter Bulle und sechs ausgewachsene Jungtiere, ins Camp geschlendert und fangen an zu äsen, nur ein paar Meter entfernt von uns.
Russell spricht leise: "Manchmal entsteht ein Konflikt zwischen Menschen und Tieren. Stellen Sie sich vor, Ihr Kind spielt jetzt hier. Aber die Menschen haben erkannt, dass das Teilen ihres Landes mit den Tieren eine bessere Zukunft gewährleistet. Lebendig sind die Tiere mehr wert als tot."
Im Hoarusib-Flussbett begegnen wir fünf Wüstenlöwen und beobachten, wie sie sich im warmen Sand aalen und auf die Nacht - und damit die Jagd - warten. Nichts in der Welt ist vergleichbar mit dem Kribbeln, das der starr-gelbe Blick eines ausgewachsenen Löwen nur ein paar Meter entfernt, verursacht - sogar im Innern eines Autos.
Aber der Anführer des Rudels fehlt. In dieser Nacht wird er etwa 100 Meter entfernt vom Dorf im Busch gesichtet. Russell's Worte - "Stellen Sie sich vor, Ihr Kind spielt jetzt hier" - widerhallen in unseren Köpfen.
Anführer der kommunalen Gemeinschaft versammeln sich unter einen riesigen Kameldornbaum und überlegen was zu tun sei. Von überall her kommen Leute, viele mit ihrem Stuhl unterm Arm. "Es ist nicht ungewöhnlich 30 Kilometer zu Fuß abzulegen, um an so einem Gespräch teilzunehmen" sagt Chief Lucky.
Wir werden eingeladen, um als Beobachter teilzunehmen und sind überrascht, als der Vorsitzende des kommunalen Hegegebiets ankündigt: "Dieses sind unsere Löwen." Vor wenigen Jahren wäre dieser Löwe erschossen worden. Stattdessen berufen sie sich auf die Hilfe von Dr. Flip Stander, Gründer des Desert Lion Conservation Projekts (www.desertlion.info). Der Löwe, der schon ein Halsband mit Peilsender trägt, wird betäubt und die Batterien des Senders werden erneuert. Dieses Erlebnis führt dazu, dass er ins Flussbett zu seinem Rudel zurückkehrt und sich so vom Dorf entfernt.
Stander ist dabei, verschiedene Dorfbewohner anzuleiten, das Sendegerät zu benutzen, damit sie für Besucher die Löwen finden können und so Einkünfte für die Gemeinschaft erwerben. Gleichzeitig wird es ihnen möglich, zu erkennen, wenn sich die großen Katzen ihrem Dorf oder dem Vieh nähern. So funktioniert der kommunale Wildschutz.
Unsere 10 Tage sind im Nu vorbei. Es gibt eine Fahrt durch das großartige Marienflusstal, eine ungeheure grasbedeckte Fläche. Wir genießen ein erfrischendes Bad in einer Felskuhle im Kunene-Fluss. Beim Lunch schauen wir auf das nachbarliche Angola.
Viele Touristen besuchen dieses große, weite Gebiet um die Wildnis zu bestaunen. Nur wenige jedoch werden das Wesen Namibias wirklich begreifen und etwas mehr erfahren über das harsche, doch großartige Leben in der Wüste - und fühlen, dass tatsächlich - dieses mal - ihre Fußspuren gezählt
haben.
Für weitere Information besuchen Sie
www.kcs-namibia.com.na
Im Nachhinein besteht kein Zweifel mehr, dass Kunene Conservancy Safaris (KCS) hält, was es verspricht. Nicht zuletzt weil das Unternehmen in Besitz ist von fünf kommunalen Hegegebieten in Namibia ist und alle Einnahmen direkt an die 1800 Einwohner des Gebiets gehen und nicht an eine weitentfernte Interessengemeinschaft.
In der Verbindung mit einem tollen Safarierlebnis und dem "Feel Good"-Faktor, muss dies Konzept einfach zum Erfolg führen. Mit einem einheimischen Fährtenleser auf der Pirsch nach dem Spitzmaulnashorn gehen, am Mittagstisch wie angenagelt auf sieben gewaltige Wüstenelefanten starren, die gemächlich ins Camp schreiten. Oder erstaunliche Wüstenlöwen im Visier haben und dann mit den Ortsansässigen diskutieren, wie Löwe und Mensch zusammen leben können. Das war erst der Anfang!
KCS wird durch eine Anleihe von zwei skandinavischen Geschäftsleuten finanziert, die seit langem Namibias gut dokumentiertes Managementprogramm von kommunalbezogenen Naturschätzen unterstützen. KCS's Tätigkeiten werden verwaltet von einer eingetragenen Treuhandschaft mit Fachberatern, aber der Besitztitel gehört den kommunalen Hegegebieten von Purros, Sanitatas, Okonjombo, Orupembe und Marienfluss, alle aus dem spektakulären nordwestlichen Kunenegebiet.
Ein Hegegebiet in Namibia ist eine juristisch anerkannte Einheit, die ihr eigenes Wild in einer verantwortungsvollen Weise verwaltet und dafür behalten sie das Verfügungsrecht, inklusive wertvolle Tourismusrechte. Im Jahre 1996 führte die namibische Regierung neue Maßstäbe für den Naturschutz ein, um der ländlichen Bevölkerung den kommunalen Besitz von Naturreichtum zu ermöglichen.
Heute gibt es 57 solche Hegegebiete in Namibia, die sich über 15% des Landes erstrecken.
Diese Hegegebiete werden unterstützt von verschiedenen nicht-staatlichen Organisationen, die Ausbildung und Entwicklungsfertigkeiten lehren. Diese werden zunächst von internationalen Spenden finanziert, bis sie eigene Einnamequellen entwickeln.
Tourismus ist eine der wichtigsten Einnahmequellen. Safariveteran, Russell Vinjevold mit mehr als 28 Jahren Naturschutz- und Tourismus-Erfahrung in Südafrika und Namibia, ist CEO des neuen Unternehmens und wird die meisten Touren persönlich führen. Er berichtet, dass das Einkommen direkt oder indirekt an die kommunalen Hegegebiete gehe. Wir zahlen Gebühren, wenn wir ihr Gebiet überqueren. In jedem der fünf Hegegebiete, die die Miteigentümer von KCS sind, zahlen wir für einen Gastgeber und für Lagerassistenten."
Der Unterschied liegt deutlich darin, dass man sich nicht als Tourist, sondern mehr als Gast der örtlichen Gemeinschaft fühlt. In jedem der mitbesitzenden Gemeinschaften gesellt sich ein vertretender Gastgeber dazu. "Dies ist anders als andere Tourunternehmen", sagt Lucky Kasaona, ein Herero-Häuptling, der bei der Fahrt zu uns stieß. "Wir nehmen echten Kontakt auf mit den Menschen, die von dieser Safari Vorteile haben."
Wir flogen nach Walvis Bay und wurden von Russell in einem nagelneuen Land Rover abgeholt. Ab ging's auf die lange Fahrt durch den Skelettküstenpark zu unserem ersten Ziel - kein Campingplatz, sondern Wereldsend, das legendäre Basiskamp der IRDNC Organisation (Integrated Rural Development and Nature Conservation www.irdnc.org.na), von wo aus das nun bekannte nationale kommunalbegründete Naturschutzprogramm in den frühen 1980-igern seinen Ausgang nahm.
Dort werden wir empfangen von niemand anderem als Garth Owen-Smith und Dr. Margaret Jacobsohn, Gründer des IRDNC. Zunächst besuchen wir den "Nashornfriedhof." Hier liegen Knochen von Nashörnern, Elefanten und Giraffen, die meisten davon Opfer von Wilderei, die in den 80-iger Jahren das Wild im Kunenegebiet beinahe ausgerottet hat. Am Lagerfeuer sprechen Garth und Margie mit Überzeugung über das kommunale Wildschutzprogramm.
Im Morgengrauen machen wir uns auf den Weg ins Torra Conservancy mit dem einheimischen Spurenleser, Philemon Nuab. Nur wenige Kilometer von einem Bohrloch mit Rindern, erspähen wir ein Spitzmaulnashorn und ihr Kalb. Philemon eilt uns mühelos voraus und wir stolpern hinterher. Bald winkt er uns zu, dass wir anhalten sollen und platziert uns auf einer steinigen Anhöhe. "Die Nashörner sind da" - er zeigt auf ein Gestrüpp - "seid still und sie werden kommen..."
Und sie kommen. Wir hocken zwischen den Steinen und Atmen kaum, während die Nashörner genau unter uns friedlich äsen. Das Klirren auch nur eines Steines und schon wirbelt die Kuh herum und nimmt uns ins Visier. Es ist schon eindrucksvoll, so ein Nashorn vom Auto aus zu beobachten, aber wenn man solch einen tonnenschweren Tier auf dem Boden auf Augenhöhe begegnet, fühlt sich das doch anders an. Wir sind atemlos und überwältigt.
"Macht Euch klar, dass dies kein Wildpark ist", sagt Garth. "Dies ist Kommunalland, das die lokale Bevölkerung bewirtschaftet und mit wilden Tieren teilen muss. Die Menschen achten jetzt auf das Wild. Dies ist einzigartig: In Hegegebieten haben die Tiere viel mehr Raum als in einem Park. Jedoch kommunaler Wildschutz kann nur dann erfolgreich sein, wenn Naturschätze, inklusive das Wild, wirkliche Vorteile schaffen für alle Mitglieder der Hegegebiete."
Die nächste Nacht findet uns in Sesfontein Conservancy in dem überraschend-schönen Ganamub Mountain Camp zwischen den haushohen Gesteinswürfeln, die den Berg herabgerollt sind. Unsere Zelte werden von der freundlichen und effizienten KCS Crew auf verschiedenen Ebenen zwischen den Felsen aufgestellt.
An einem heißen Morgen geht es zu Fuß vom Bett des Ganamub Trockenflusses auf Suche nach Wasserlöchern in den Felsen, die über uns hinausragen. Beim Aufstieg erscheint es uns unmöglich, dass sich Elefanten auf diesen steilen, schmalen Pfaden empor schlängeln und die Felsenmassive bewältigen können, aber eine große Anzahl von Elefantenkot beweist das Gegenteil. Oben angekommen, belohnen wir uns mit einem eiskalten Bad. Unten im Flussbett begegnen wir vielen Elefanten. Dazu gehört ein schlechtgelaunter Bulle, der uns halb-herzig angreift. Gottseidank sind wir dann wieder im Auto!
Aber das richtige Elefantenerlebnis kommt erst im Purros Conservancy Campsite. Während wir noch am Mittagstisch sitzen, kommen nicht weniger als sieben Elefanten, darunter ein alter Bulle und sechs ausgewachsene Jungtiere, ins Camp geschlendert und fangen an zu äsen, nur ein paar Meter entfernt von uns.
Russell spricht leise: "Manchmal entsteht ein Konflikt zwischen Menschen und Tieren. Stellen Sie sich vor, Ihr Kind spielt jetzt hier. Aber die Menschen haben erkannt, dass das Teilen ihres Landes mit den Tieren eine bessere Zukunft gewährleistet. Lebendig sind die Tiere mehr wert als tot."
Im Hoarusib-Flussbett begegnen wir fünf Wüstenlöwen und beobachten, wie sie sich im warmen Sand aalen und auf die Nacht - und damit die Jagd - warten. Nichts in der Welt ist vergleichbar mit dem Kribbeln, das der starr-gelbe Blick eines ausgewachsenen Löwen nur ein paar Meter entfernt, verursacht - sogar im Innern eines Autos.
Aber der Anführer des Rudels fehlt. In dieser Nacht wird er etwa 100 Meter entfernt vom Dorf im Busch gesichtet. Russell's Worte - "Stellen Sie sich vor, Ihr Kind spielt jetzt hier" - widerhallen in unseren Köpfen.
Anführer der kommunalen Gemeinschaft versammeln sich unter einen riesigen Kameldornbaum und überlegen was zu tun sei. Von überall her kommen Leute, viele mit ihrem Stuhl unterm Arm. "Es ist nicht ungewöhnlich 30 Kilometer zu Fuß abzulegen, um an so einem Gespräch teilzunehmen" sagt Chief Lucky.
Wir werden eingeladen, um als Beobachter teilzunehmen und sind überrascht, als der Vorsitzende des kommunalen Hegegebiets ankündigt: "Dieses sind unsere Löwen." Vor wenigen Jahren wäre dieser Löwe erschossen worden. Stattdessen berufen sie sich auf die Hilfe von Dr. Flip Stander, Gründer des Desert Lion Conservation Projekts (www.desertlion.info). Der Löwe, der schon ein Halsband mit Peilsender trägt, wird betäubt und die Batterien des Senders werden erneuert. Dieses Erlebnis führt dazu, dass er ins Flussbett zu seinem Rudel zurückkehrt und sich so vom Dorf entfernt.
Stander ist dabei, verschiedene Dorfbewohner anzuleiten, das Sendegerät zu benutzen, damit sie für Besucher die Löwen finden können und so Einkünfte für die Gemeinschaft erwerben. Gleichzeitig wird es ihnen möglich, zu erkennen, wenn sich die großen Katzen ihrem Dorf oder dem Vieh nähern. So funktioniert der kommunale Wildschutz.
Unsere 10 Tage sind im Nu vorbei. Es gibt eine Fahrt durch das großartige Marienflusstal, eine ungeheure grasbedeckte Fläche. Wir genießen ein erfrischendes Bad in einer Felskuhle im Kunene-Fluss. Beim Lunch schauen wir auf das nachbarliche Angola.
Viele Touristen besuchen dieses große, weite Gebiet um die Wildnis zu bestaunen. Nur wenige jedoch werden das Wesen Namibias wirklich begreifen und etwas mehr erfahren über das harsche, doch großartige Leben in der Wüste - und fühlen, dass tatsächlich - dieses mal - ihre Fußspuren gezählt
haben.
Für weitere Information besuchen Sie
www.kcs-namibia.com.na
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Allgemeine Zeitung
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