Lüderitzbucht ist nun ohne Ochsenwagen
Der alte Ochsenwagen, der seit 1986 im Hinterhof des Lüderitzbuchter Museums gestanden hatte, wurde zurück zur Familie Hans-Alfred und Erdmute Breiting auf die Farm Gamis im Maltahöhe-Distrikt gebracht. Sie benötigen nun diese einstige Ausstellungs-Leihgabe für ihr eigenes Farmmuseum.
"Anfangs wollte der Ochsenwagen nicht so recht von der Stelle", berichtet die Museums-Teilzeitallrounderin Gisela (G.G.) Wolters, "aber dank der tatkräftigen Unterstützung von Jürgen Fleidl und seinem Team konnte er dann doch auf den alten Mercedes-Lastwagen festgezurrt und abtransportiert werden". Jetzt sucht das Lüderitzbuchter Museum natürlich einen Ersatz.
Das Museum war 1926 von Friedrich Eberlanz, Praeses Wandres, Dr. Holst und Dieter Petzold gegründet worden. Eberlanz war seit 1914 in Lüderitzbucht als Dekorateur tätig. Er hatte damals viele Tage alleine in der Namib verbracht, wo er sammelte und botanisierte. "Als Sachkenner stand er in regem Briefverkehr mit Botanikern wie Dinter, Schinz, Marloth und Schwantes", so Wolters. "Einige Sukkulenten und Käfer sind nach ihm benannt worden".1966 wurde Eberlanz Ehrenbürger der Stadt Lüderitzbucht. Noch im gleichen Jahr am 30. Juli hatte er an der Eröffnung des Museum-Neubaus in der Diaz-Straße teilgenommen, kurz darauf starb er jedoch. Sein Sohn Walter betreute das Museum zusammen mit der langjährigen Kustodin Anneliese Dyck (die Mutter von Erdmute Breiting). Sie kümmerte sich auch nach Walter Eberlanzens Tod noch bis 1988 um den geschichtlichen Erhalt. Seitdem ist Gisela Schmidt-Scheele für das Museum zuständig, die nebenbei auch die Leitung des Seniorenheimes übernommen hat und Touristen durch die Geisterstadt Kolmanskuppe führt. Für einen freundlichen Empfang am Museumseingang sorgt von Montag bis Freitag zwischen 15.30 und 17 Uhr Betty Klein. "An den Wochenenden und Feiertagen ist das Museum leider geschlossen", gibt Wolters bekannt, "nur für Passagierschiffe und größere Gruppen werden Ausnahmen gemacht". Zu sehen gibt es im Museum Stein- und Knochenfunde aus der Wüste, Waffen, Uniformen, Medaillen, Postkarten und Fotos aus der Kolonialzeit, Muscheln, Walskelette, Steinwerkzeuge und eine große Abteilung mit Gebrauchsgegenständen der San-, Nama-, Damara-, Ovaherero-, Ovahimba-, Ovambo- und Kavango-Stämme. Ornithologen dürfen sich über ein Vogeldiorama mit See- und eine Vitrine mit Inlandsvögeln sowie eine Vogeleiersammlung freuen. Mineralien, (Glas-)Diamanten und Gehörne, handgestickte Fahnen aus dem Vereinsleben, Fossilien und versteinerte Trittsiegel von Giraffen, Löwen und anderen Tieren, die ca. 10000 Jahre alt sind und vor 80 Jahren beim Diamantenabbau nahe Kolmanskuppe entdeckt wurden. Im Hinterhof befinden sich ein riesiger Schädel und die Wirbel und Rippen eines Wales, dort steht ein Süßwasserrollfass, eine antike Feuerwehrleiter, Grabsteine vom alten Nautilusfriedhof und aus der Diamantenzeit eine Diamantensetzmaschine und ein Trolley, der zur Personenbeförderung an den Elektrozug angehängt worden war. Zudem kann dort ein kleiner Mörser und einer Anker von der Insel Ichaboe besichtigt werden sowie "der eiserne Topf, in dem David Radford, der erste europäische Einwohner, Tran aus Robbenleber kochte", so Wolters. In der Mitte gähnt aber nun dem Besucher eine Lücke entgegen - dort, wo einst ein alter Ochsenwagen stand.
"Anfangs wollte der Ochsenwagen nicht so recht von der Stelle", berichtet die Museums-Teilzeitallrounderin Gisela (G.G.) Wolters, "aber dank der tatkräftigen Unterstützung von Jürgen Fleidl und seinem Team konnte er dann doch auf den alten Mercedes-Lastwagen festgezurrt und abtransportiert werden". Jetzt sucht das Lüderitzbuchter Museum natürlich einen Ersatz.
Das Museum war 1926 von Friedrich Eberlanz, Praeses Wandres, Dr. Holst und Dieter Petzold gegründet worden. Eberlanz war seit 1914 in Lüderitzbucht als Dekorateur tätig. Er hatte damals viele Tage alleine in der Namib verbracht, wo er sammelte und botanisierte. "Als Sachkenner stand er in regem Briefverkehr mit Botanikern wie Dinter, Schinz, Marloth und Schwantes", so Wolters. "Einige Sukkulenten und Käfer sind nach ihm benannt worden".1966 wurde Eberlanz Ehrenbürger der Stadt Lüderitzbucht. Noch im gleichen Jahr am 30. Juli hatte er an der Eröffnung des Museum-Neubaus in der Diaz-Straße teilgenommen, kurz darauf starb er jedoch. Sein Sohn Walter betreute das Museum zusammen mit der langjährigen Kustodin Anneliese Dyck (die Mutter von Erdmute Breiting). Sie kümmerte sich auch nach Walter Eberlanzens Tod noch bis 1988 um den geschichtlichen Erhalt. Seitdem ist Gisela Schmidt-Scheele für das Museum zuständig, die nebenbei auch die Leitung des Seniorenheimes übernommen hat und Touristen durch die Geisterstadt Kolmanskuppe führt. Für einen freundlichen Empfang am Museumseingang sorgt von Montag bis Freitag zwischen 15.30 und 17 Uhr Betty Klein. "An den Wochenenden und Feiertagen ist das Museum leider geschlossen", gibt Wolters bekannt, "nur für Passagierschiffe und größere Gruppen werden Ausnahmen gemacht". Zu sehen gibt es im Museum Stein- und Knochenfunde aus der Wüste, Waffen, Uniformen, Medaillen, Postkarten und Fotos aus der Kolonialzeit, Muscheln, Walskelette, Steinwerkzeuge und eine große Abteilung mit Gebrauchsgegenständen der San-, Nama-, Damara-, Ovaherero-, Ovahimba-, Ovambo- und Kavango-Stämme. Ornithologen dürfen sich über ein Vogeldiorama mit See- und eine Vitrine mit Inlandsvögeln sowie eine Vogeleiersammlung freuen. Mineralien, (Glas-)Diamanten und Gehörne, handgestickte Fahnen aus dem Vereinsleben, Fossilien und versteinerte Trittsiegel von Giraffen, Löwen und anderen Tieren, die ca. 10000 Jahre alt sind und vor 80 Jahren beim Diamantenabbau nahe Kolmanskuppe entdeckt wurden. Im Hinterhof befinden sich ein riesiger Schädel und die Wirbel und Rippen eines Wales, dort steht ein Süßwasserrollfass, eine antike Feuerwehrleiter, Grabsteine vom alten Nautilusfriedhof und aus der Diamantenzeit eine Diamantensetzmaschine und ein Trolley, der zur Personenbeförderung an den Elektrozug angehängt worden war. Zudem kann dort ein kleiner Mörser und einer Anker von der Insel Ichaboe besichtigt werden sowie "der eiserne Topf, in dem David Radford, der erste europäische Einwohner, Tran aus Robbenleber kochte", so Wolters. In der Mitte gähnt aber nun dem Besucher eine Lücke entgegen - dort, wo einst ein alter Ochsenwagen stand.
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Allgemeine Zeitung
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