Lebensbedrohende Umstände oder risikoloser Notfall
Mitglieder bei International SOS Namibia sind unzufrieden, weil kein Flugzeug in Notsituationen geschickt wurde. Dr. Nicolene Labuschagne erklärt, dass jeder Notruf genaustens untersucht wird, bevor von Experten entschieden wird, wie der Patient abgeholt wird.
Windhoek - Panik bei den Eltern eines 18 Monate alten Kindes und den Verwaltern einer Lodge. Ein Pitbull hat das Kind in den Kopf gebissen und es blutet stark. Eltern und die Verwalter sind Mitglied bei International SOS Namibia. Sofort wird der Notdienst angerufen und ein Flugzeug bestellt. Die Lodge ist Luftlinie knapp 100 Kilometer von Windhoek entfernt, mit dem Auto sind es über 200 km, davon die Hälfte auf Schotterstraße. Als nach 15 Minuten International SOS sich nicht wieder gemeldet hatte, wurde dort wieder angerufen. Ein Flugzeug sollte nicht geschickt werden, obwohl es auf der Lodge eine ausgezeichnete 1300 Meter lange Landebahn gab, sondern eine Ambulanz. Mit dem verletzten Kind sollte dem Krankenwagen entgegengefahren werden. Eltern und die Lodgeverwalter beschlossen, das Kind sofort in das 90 km - eine Stunde - entfernte Gobabis zu einem Arzt zu bringen. So geschehen in der vergangenen Woche.
Ende März konnte sich ein Hubschrauberpilot im westlichen Teil des Etoscha National Parks vor Schmerzen nicht mehr rühren. Der Grund - Nierensteine. Naturschutzbeamte forderten ein Flugzeug von International SOS an, aber diese erteilten eine Absage, da kein Arzt anwesend war, um eine Diagnose zu stellen. Letztendlich mussten die Beamten den vor Schmerzen fast wahnsinnig werdenden Piloten mit einem Fahrzeug von Otjovasando (wo eine ausgezeichnete Landebahn vorhanden ist) nach Otjiwarongo fahren. Bei Outjo kam ihnen eine aus Otjiwarongo geschickte Ambulanz entgegen, die den Patienten aufnahm. Inzwischen war der Nierenstein in die Blase gelangt und die Schmerzen abgeklungen. In Otjiwarongo lieh ein Arzt dem Patienten sein Flugzeug, mit dem er nach Windhoek flog. Hier wollte sein Arzt ihn nicht mehr operieren, da der Nierenstein in der Blase war.
In beiden oben genannten Fällen fragten sich die Betroffenen, warum sie Mitglied bei International SOS Namibia seien, wenn sie kein Flugzeug bekommen, wenn sie Hilfe brauchen.
Dr. Labuschagne von International SOS sagte gegenüber der AZ, dass Flugzeuge mit dem nötigen Personal und Ausrüstung nur eingesetzt werden, wenn ein medizinischer Notfall besteht, bei dem das Leben des Patienten in Gefahr ist. "Nierensteine sind zwar irrsinnig schmerzhaft, aber nicht lebensgefährlich", sagte Dr. Labuschagne. Bei dem Fall mit dem Kind wurde erwägt, ein Flugzeug zu schicken, aber die Zeit einen Krankenwagen entgegenzuschicken, hätte nicht nur fast die gleiche Zeit in Anspruch genommen, sondern den Vorteil gehabt, dass in der Ambulanz weitaus mehr Geräte vorhanden sind, um den Patienten zu stabilisieren. "Es dauert etwa 25 Minuten, bis wir das Flugzeug startklar haben und weitere 30 Minuten bis zur Lodge. In dieser Zeit kann der Patient die Ambulanz erreichen oder einen Arzt in Gobabis", meinte die Leiterin von der SOS Flugambulanz.
"Wir müssen jede Situation genaustens auswerten, denn wir können nicht zu jedem Patienten ein Flugzeug mit dem entsprechenden Personal schicken, denn erstens haben wir nicht soviele Flugzeuge und Angestellte und zweitens kann es dann passieren, dass die Flugzeuge Patienten holen, die in keiner Weise in Lebensgefahr sind und ein Verletzter, der in Lebensgefahr ist, nicht geholt werden kann", meinte Dr. Labuschagne.
Ein Pilot, der regelmäßig für International SOS Namibia fliegt, sagte, dass es des Öftern bereits vorgekommen ist, dass ein Flugzeug vor allem nachts und selbst von Ärzten verlangt wird, und dort angekommen, begibt sich der angeblich todkranke Patient selbstständig zum Flugzeug. "Wir riskieren unser Leben, um das Flugzeug auf den spärlich und oft falsch beleuchteten Landebahnen sicher zu landen, in der Annahme ein Leben zu retten und dann kommt einer, der mit ruhigem Gewissen am nächsten Tag bei Tageslicht hätte abgeholt werden können", meinte der Pilot. Im vergangenen Jahr wurden 443 Notflüge unternommen.
Windhoek - Panik bei den Eltern eines 18 Monate alten Kindes und den Verwaltern einer Lodge. Ein Pitbull hat das Kind in den Kopf gebissen und es blutet stark. Eltern und die Verwalter sind Mitglied bei International SOS Namibia. Sofort wird der Notdienst angerufen und ein Flugzeug bestellt. Die Lodge ist Luftlinie knapp 100 Kilometer von Windhoek entfernt, mit dem Auto sind es über 200 km, davon die Hälfte auf Schotterstraße. Als nach 15 Minuten International SOS sich nicht wieder gemeldet hatte, wurde dort wieder angerufen. Ein Flugzeug sollte nicht geschickt werden, obwohl es auf der Lodge eine ausgezeichnete 1300 Meter lange Landebahn gab, sondern eine Ambulanz. Mit dem verletzten Kind sollte dem Krankenwagen entgegengefahren werden. Eltern und die Lodgeverwalter beschlossen, das Kind sofort in das 90 km - eine Stunde - entfernte Gobabis zu einem Arzt zu bringen. So geschehen in der vergangenen Woche.
Ende März konnte sich ein Hubschrauberpilot im westlichen Teil des Etoscha National Parks vor Schmerzen nicht mehr rühren. Der Grund - Nierensteine. Naturschutzbeamte forderten ein Flugzeug von International SOS an, aber diese erteilten eine Absage, da kein Arzt anwesend war, um eine Diagnose zu stellen. Letztendlich mussten die Beamten den vor Schmerzen fast wahnsinnig werdenden Piloten mit einem Fahrzeug von Otjovasando (wo eine ausgezeichnete Landebahn vorhanden ist) nach Otjiwarongo fahren. Bei Outjo kam ihnen eine aus Otjiwarongo geschickte Ambulanz entgegen, die den Patienten aufnahm. Inzwischen war der Nierenstein in die Blase gelangt und die Schmerzen abgeklungen. In Otjiwarongo lieh ein Arzt dem Patienten sein Flugzeug, mit dem er nach Windhoek flog. Hier wollte sein Arzt ihn nicht mehr operieren, da der Nierenstein in der Blase war.
In beiden oben genannten Fällen fragten sich die Betroffenen, warum sie Mitglied bei International SOS Namibia seien, wenn sie kein Flugzeug bekommen, wenn sie Hilfe brauchen.
Dr. Labuschagne von International SOS sagte gegenüber der AZ, dass Flugzeuge mit dem nötigen Personal und Ausrüstung nur eingesetzt werden, wenn ein medizinischer Notfall besteht, bei dem das Leben des Patienten in Gefahr ist. "Nierensteine sind zwar irrsinnig schmerzhaft, aber nicht lebensgefährlich", sagte Dr. Labuschagne. Bei dem Fall mit dem Kind wurde erwägt, ein Flugzeug zu schicken, aber die Zeit einen Krankenwagen entgegenzuschicken, hätte nicht nur fast die gleiche Zeit in Anspruch genommen, sondern den Vorteil gehabt, dass in der Ambulanz weitaus mehr Geräte vorhanden sind, um den Patienten zu stabilisieren. "Es dauert etwa 25 Minuten, bis wir das Flugzeug startklar haben und weitere 30 Minuten bis zur Lodge. In dieser Zeit kann der Patient die Ambulanz erreichen oder einen Arzt in Gobabis", meinte die Leiterin von der SOS Flugambulanz.
"Wir müssen jede Situation genaustens auswerten, denn wir können nicht zu jedem Patienten ein Flugzeug mit dem entsprechenden Personal schicken, denn erstens haben wir nicht soviele Flugzeuge und Angestellte und zweitens kann es dann passieren, dass die Flugzeuge Patienten holen, die in keiner Weise in Lebensgefahr sind und ein Verletzter, der in Lebensgefahr ist, nicht geholt werden kann", meinte Dr. Labuschagne.
Ein Pilot, der regelmäßig für International SOS Namibia fliegt, sagte, dass es des Öftern bereits vorgekommen ist, dass ein Flugzeug vor allem nachts und selbst von Ärzten verlangt wird, und dort angekommen, begibt sich der angeblich todkranke Patient selbstständig zum Flugzeug. "Wir riskieren unser Leben, um das Flugzeug auf den spärlich und oft falsch beleuchteten Landebahnen sicher zu landen, in der Annahme ein Leben zu retten und dann kommt einer, der mit ruhigem Gewissen am nächsten Tag bei Tageslicht hätte abgeholt werden können", meinte der Pilot. Im vergangenen Jahr wurden 443 Notflüge unternommen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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