Lehrplan scheitert am Willen
Bildungsministerium muss Leistungen steigern und Reform stemmen
Von Clemens von Alten
Windhoek
Der Frust unter den Lehrkräften ist laut der Staatssekretärin des Bildungsministeriums nachzuvollziehen. „Viele haben mit überfüllten Klassenzimmern zu kämpfen, und somit ist es verständlich, dass der überarbeitete Lehrplan als Zusatzbelastung empfunden wird“, erklärte Sanet Steenkamp gestern in Windhoek. „Es geht hier aber um gezielte Interventionen, die vergebens sind, wenn den Lehrern die richtige Einstellung fehlt, wenn sie weder gewillt noch bemüht sind.“
Anlass war ein Treffen des Ministeriums mit den Schulen der Khomas-Region, bei dem vorwiegend die Reform sowie Herausforderungen und Lösungen zur Sprache kamen. „Die schwachen Leistungen an unseren Schulen sind ein großes Problem, und wir müssen uns fragen, warum das so ist“, sagte die die Khomas-Gouverneurin Laura McLeod-Katjirua in ihrer Willkommensrede. „Es gibt mehr Schüler denn je, die Klassenräume sind brechend voll, und jedes Jahr ist es dasselbe – wir müssen das System endlich verbessern.“ Lehrer, Schüler und Eltern müssen ihr zufolge an einem Strang ziehen.
Der regionale Direktor für Bildung, Kunst und Kultur, Gerard Vries, lieferte einen Überblick. Ihm zufolge gibt es in der Khomas-Region 129 Schulen, 84 staatliche und 45 private Einrichtungen, an denen insgesamt 91841 Schüler von 3953 Lehrern unterrichtet werden (Stand: 2019). Er erklärte, dass Schulen für jedes Kind vom Staat 500 Namibia-Dollar pro Jahr erhalten, was sich also bei Schülern, die das Jahr wiederholen müssen, in beachtlichen Zusatzkosten äußert: „Im vergangenen Jahr sind allein in den Klassen acht bis zehn insgesamt 4291 Kinder durchgefallen, was eine Summe von 2,15 Millionen N$ ergibt – und diese Zahl beinhaltet noch keine Kosten für beispielsweise Schreibwaren, Lehrbücher und Reinigungsmittel“, betonte Vries.
Somit kann sich das Ministerium schlechte schulische Leistungen angesichts des staatlichen Sparkurses und der dennoch notwendigen Ausgaben gar nicht leisten. Daher habe das Bildungsdirektorat in der Khomas-Region dutzende gezielte Maßnahmen in Angriff genommen, die laut Vries „eindeutig Wirkung zeigen“. Beispielsweise sei ein sogenanntes Top-Ten-Achievers-Projekt gestartet worden, das herausragende Leistungen von Schülern belohnen soll. „An Wochenenden und während der Ferien wird Nachhilfeunterricht angeboten“, so Vries, laut dem auch regelmäßige Treffen mit Schulen stattfinden, deren Leistung sich auffallend verschlechtert hat. „Zudem werden die Eltern mehr einbezogen.“ Ferner werde versucht, Lehrkräfte fortzubilden und Fehlzeiten mit Disziplinarmaßnahmen zu begegnen.
„Wir müssen uns anpassen und den Lehrer des 21. Jahrhundert vor Augen halten“, sagte die Staatssekretärin. „Was neue Generationen brauchen sind analytische Fähigkeiten, kritisches Denken und digitale Kompetenzen.“ Steenkamp appellierte daher an die Lehrkräfte, die Veränderung als „eine Gelegenheit“ zu sehen und das größere Ziel vor Augen zu halten.
Windhoek
Der Frust unter den Lehrkräften ist laut der Staatssekretärin des Bildungsministeriums nachzuvollziehen. „Viele haben mit überfüllten Klassenzimmern zu kämpfen, und somit ist es verständlich, dass der überarbeitete Lehrplan als Zusatzbelastung empfunden wird“, erklärte Sanet Steenkamp gestern in Windhoek. „Es geht hier aber um gezielte Interventionen, die vergebens sind, wenn den Lehrern die richtige Einstellung fehlt, wenn sie weder gewillt noch bemüht sind.“
Anlass war ein Treffen des Ministeriums mit den Schulen der Khomas-Region, bei dem vorwiegend die Reform sowie Herausforderungen und Lösungen zur Sprache kamen. „Die schwachen Leistungen an unseren Schulen sind ein großes Problem, und wir müssen uns fragen, warum das so ist“, sagte die die Khomas-Gouverneurin Laura McLeod-Katjirua in ihrer Willkommensrede. „Es gibt mehr Schüler denn je, die Klassenräume sind brechend voll, und jedes Jahr ist es dasselbe – wir müssen das System endlich verbessern.“ Lehrer, Schüler und Eltern müssen ihr zufolge an einem Strang ziehen.
Der regionale Direktor für Bildung, Kunst und Kultur, Gerard Vries, lieferte einen Überblick. Ihm zufolge gibt es in der Khomas-Region 129 Schulen, 84 staatliche und 45 private Einrichtungen, an denen insgesamt 91841 Schüler von 3953 Lehrern unterrichtet werden (Stand: 2019). Er erklärte, dass Schulen für jedes Kind vom Staat 500 Namibia-Dollar pro Jahr erhalten, was sich also bei Schülern, die das Jahr wiederholen müssen, in beachtlichen Zusatzkosten äußert: „Im vergangenen Jahr sind allein in den Klassen acht bis zehn insgesamt 4291 Kinder durchgefallen, was eine Summe von 2,15 Millionen N$ ergibt – und diese Zahl beinhaltet noch keine Kosten für beispielsweise Schreibwaren, Lehrbücher und Reinigungsmittel“, betonte Vries.
Somit kann sich das Ministerium schlechte schulische Leistungen angesichts des staatlichen Sparkurses und der dennoch notwendigen Ausgaben gar nicht leisten. Daher habe das Bildungsdirektorat in der Khomas-Region dutzende gezielte Maßnahmen in Angriff genommen, die laut Vries „eindeutig Wirkung zeigen“. Beispielsweise sei ein sogenanntes Top-Ten-Achievers-Projekt gestartet worden, das herausragende Leistungen von Schülern belohnen soll. „An Wochenenden und während der Ferien wird Nachhilfeunterricht angeboten“, so Vries, laut dem auch regelmäßige Treffen mit Schulen stattfinden, deren Leistung sich auffallend verschlechtert hat. „Zudem werden die Eltern mehr einbezogen.“ Ferner werde versucht, Lehrkräfte fortzubilden und Fehlzeiten mit Disziplinarmaßnahmen zu begegnen.
„Wir müssen uns anpassen und den Lehrer des 21. Jahrhundert vor Augen halten“, sagte die Staatssekretärin. „Was neue Generationen brauchen sind analytische Fähigkeiten, kritisches Denken und digitale Kompetenzen.“ Steenkamp appellierte daher an die Lehrkräfte, die Veränderung als „eine Gelegenheit“ zu sehen und das größere Ziel vor Augen zu halten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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