Leserkreis ins Englische erweitert
Die autobiographische Erzählung „Guten Morgen Namibia“ von Erika von Wietersheim liegt seit Donnerstag, 29. Oktober, auch in der namibischen Amtssprache Englisch vor: „Good Moning Namibia“. Die erfolgreiche deutsche „Urfassung“, in der AZ rezensiert, ist bereits seit gut einem Jahr im Umlauf. Die Englisch-beherrschende Leserschaft hat nun auch Zugriff zu einem spannenden Stück Zeitgeschichte Namibias, von 1976, als Anton von Wietersheim und seine Frau Erika die Zügel des großen Farmbetriebs Gras am oberen Fischfluss, nahe Kalkrand/Kub, von der Elterngeneration Von Wietersheim übernahmen und die Farmwirtschaft bis über die Unabhängigkeit Namibias 1990 hinaus mit der überkommenen Belegschaft, hauptsächlich Nama und vereinzelt Ovambo, leiteten.
Treffend bei der Vorstellung der englischen Version dieser biographisch politischen Erzählung war der spontane Chor-Auftritt einiger ehemaliger Farmarbeiter sowie – nunmehr Erwachsene im reifen Alter – Schüler der Farmschule, die von Erika von Wietersheim unter schwierigen Bedingungen gegründet worden war. Damals in der Apartheidszeit wäre es in den Ortschaften undenkbar und unmöglich gewesen, dass schwarze und weiße Kinder zusammen in die Schule gehen könnten. In der Farmschule Gras gingen die Von Wietersheim-Kinder und Kinder der vorwiegend Nama-Belegschaft ganz selbstverständlich zusammen in die Klasse. Bei der Buchvorstellung sangen Von Wietersheim-„Kinder“ wieder mit den Nama zusammen. Wie schon der deutsche Band so bildet nun auch „Good Morning Namibia“ für den erweiterten Leserkreis ein relevantes und authentisches Stück namibische Zeitgeschichte des dramatischen Wandels mit Zerreißproben der letzten Kolonie Afrikas zum souveränen Namibia.
Eberhard Hofmann
Treffend bei der Vorstellung der englischen Version dieser biographisch politischen Erzählung war der spontane Chor-Auftritt einiger ehemaliger Farmarbeiter sowie – nunmehr Erwachsene im reifen Alter – Schüler der Farmschule, die von Erika von Wietersheim unter schwierigen Bedingungen gegründet worden war. Damals in der Apartheidszeit wäre es in den Ortschaften undenkbar und unmöglich gewesen, dass schwarze und weiße Kinder zusammen in die Schule gehen könnten. In der Farmschule Gras gingen die Von Wietersheim-Kinder und Kinder der vorwiegend Nama-Belegschaft ganz selbstverständlich zusammen in die Klasse. Bei der Buchvorstellung sangen Von Wietersheim-„Kinder“ wieder mit den Nama zusammen. Wie schon der deutsche Band so bildet nun auch „Good Morning Namibia“ für den erweiterten Leserkreis ein relevantes und authentisches Stück namibische Zeitgeschichte des dramatischen Wandels mit Zerreißproben der letzten Kolonie Afrikas zum souveränen Namibia.
Eberhard Hofmann
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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