Letzte Instanz muss entscheiden
Windhoek - "Ich werde die Berufung gegen das Strafmaß am Obersten Gerichtshof genehmigen", sagte Richter John Manyarara. Die zehn Separatisten werden demnächst vor der höchsten gerichtlichen Instanz in Namibia ihre Freilassung fordern.
Die zehn Häftlinge hatten gestern gleich mehrere handgeschriebene und unterschiedliche Anträge eingereicht: So fordern einige, dass sie vor etlichen Jahren widerrechtlich aus Botswana deportiert worden seien. Die Antragsteller fordern zudem, dass Richter Manyarara, der die Verhandlung geleitet und die Angeklagten ins Gefängnis geschickt hatte, sich wegen Befangenheit vom Prozess zurückziehen soll. Zudem fechten sie die Rechtmäßigkeit der Verhandlung an. Ferner beanspruchen sie ihre eigene "Caprivi-Nationalität" und meinen, dass sie nicht nach dem namibischen Justizsystem verurteilt werden könnten. Schließlich gehen die zehn Sträflinge gegen das Urteil und das Strafmaß in Berufung.
In der gestrigen Verhandlung geriet Richter Manyarara selbst unter Beschuss. Der Angeklagte Progress Munuma las aus seinen Akten die Behauptung vor, dass die gesamte Verhandlung unrechtmäßig sei. "Der Richter hat sich von der Staatsanwaltschaft falsch belehren lassen und gesagt, dass ich ein Verräter bin. Das bin ich nicht. Ich war noch nie ein Verräter", las Munuma vor. Er fügte hinzu: "Der Richter hat von mir erwartet, dass ich Reue und Bedauern zeige. Wie kann das Gericht von mir erwarten, eine Tat zu bedauern, wenn ich sie nicht verbrochen habe", sagte er. "Ich bin zweifellos unschuldig." Besondere Kritik übte Munuma an Manyararas Aussage zur Strafmaßverkündung. Damals habe der Richter gesagt, dass die Separatisten "zurück in den Busch gehen müssen". "Wir sind alle Menschen und erwarten, wie Menschen behandelt zu werden. Wir kommen nicht aus dem Busch. Wir haben ein Zuhause", sagte er.
Staatsanwalt Danie Small betonte, dass Hochverrat ein "arges kriminelles Verbrechen" sei und sich die zehn (ursprünglich 12) Angeklagten dessen nicht bewusst seien. "Die Antragsteller haben die Gerichtsverhandlungen bei mehreren Anlässen unterbrochen. Sie haben ständig zu singen begonnen und wurden sogar wegen Missachtung des Gerichts verurteilt", sagte Small. Er bemängelte zudem, dass sie ihre Anwälte gefeuert hätten und sie sogar verklagen wollten. Ferner hätten die Separatisten staatliche Anwälte beantragt, nur um die Regierung zu verklagen.
Richter Manyarara wird am Freitag, 12. Juni, seine Entscheidung zu den Anträgen fällen.
Der Caprivi-Marathon-Prozess stellt wohl den längsten in der namibischen Geschichte dar. Derweil die zehn Angeklagten in einem separaten Verfahren verurteilt wurden, stehen seit neun Jahren andere 117 Verdächtige vor dem Obergericht. Sie wollten angeblich mit den bereits verurteilten Angeklagten den Caprivi-Zipfel von Namibia trennen. Offenbar wollten sie das Land gewaltsam besetzen und eine eigene Separatisten-Regierung bilden.
Die zehn Häftlinge hatten gestern gleich mehrere handgeschriebene und unterschiedliche Anträge eingereicht: So fordern einige, dass sie vor etlichen Jahren widerrechtlich aus Botswana deportiert worden seien. Die Antragsteller fordern zudem, dass Richter Manyarara, der die Verhandlung geleitet und die Angeklagten ins Gefängnis geschickt hatte, sich wegen Befangenheit vom Prozess zurückziehen soll. Zudem fechten sie die Rechtmäßigkeit der Verhandlung an. Ferner beanspruchen sie ihre eigene "Caprivi-Nationalität" und meinen, dass sie nicht nach dem namibischen Justizsystem verurteilt werden könnten. Schließlich gehen die zehn Sträflinge gegen das Urteil und das Strafmaß in Berufung.
In der gestrigen Verhandlung geriet Richter Manyarara selbst unter Beschuss. Der Angeklagte Progress Munuma las aus seinen Akten die Behauptung vor, dass die gesamte Verhandlung unrechtmäßig sei. "Der Richter hat sich von der Staatsanwaltschaft falsch belehren lassen und gesagt, dass ich ein Verräter bin. Das bin ich nicht. Ich war noch nie ein Verräter", las Munuma vor. Er fügte hinzu: "Der Richter hat von mir erwartet, dass ich Reue und Bedauern zeige. Wie kann das Gericht von mir erwarten, eine Tat zu bedauern, wenn ich sie nicht verbrochen habe", sagte er. "Ich bin zweifellos unschuldig." Besondere Kritik übte Munuma an Manyararas Aussage zur Strafmaßverkündung. Damals habe der Richter gesagt, dass die Separatisten "zurück in den Busch gehen müssen". "Wir sind alle Menschen und erwarten, wie Menschen behandelt zu werden. Wir kommen nicht aus dem Busch. Wir haben ein Zuhause", sagte er.
Staatsanwalt Danie Small betonte, dass Hochverrat ein "arges kriminelles Verbrechen" sei und sich die zehn (ursprünglich 12) Angeklagten dessen nicht bewusst seien. "Die Antragsteller haben die Gerichtsverhandlungen bei mehreren Anlässen unterbrochen. Sie haben ständig zu singen begonnen und wurden sogar wegen Missachtung des Gerichts verurteilt", sagte Small. Er bemängelte zudem, dass sie ihre Anwälte gefeuert hätten und sie sogar verklagen wollten. Ferner hätten die Separatisten staatliche Anwälte beantragt, nur um die Regierung zu verklagen.
Richter Manyarara wird am Freitag, 12. Juni, seine Entscheidung zu den Anträgen fällen.
Der Caprivi-Marathon-Prozess stellt wohl den längsten in der namibischen Geschichte dar. Derweil die zehn Angeklagten in einem separaten Verfahren verurteilt wurden, stehen seit neun Jahren andere 117 Verdächtige vor dem Obergericht. Sie wollten angeblich mit den bereits verurteilten Angeklagten den Caprivi-Zipfel von Namibia trennen. Offenbar wollten sie das Land gewaltsam besetzen und eine eigene Separatisten-Regierung bilden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen