Ölexploration vor Ausschuss verurteilt
Parlamentarier führen jetzt selbst eine Umweltverträglichkeitsstudie aus
Von Frank Steffen, Windhoek
Gestern bekam der Umweltschutzverband SOUL (Saving Okavango’s Unique Life) die Gelegenheit, dem Ständigen Parlamentarischen Ausschuss für Natürliche Ressourcen seine Einwände gegen eine fortgesetzte Ölexploration vorzubringen. Wenig verheißungsvoll erschien einem Beobachter dabei die Ankündigung des Vorsitzenden des Ausschusses, Parlamentsmitglied Tjekero Tweya, dass dies ein „jahrelanger Prozess“ werden könne: „Alle Betroffenen sollen angehört werden.“
Max Muyemburuko, der Vorsitzende des Verbands der Hegegebiete und Kommunalwälder in den Ost-und West-Kavango-Regionen (KEWRCCFA), legte einen Lagebericht vor. Es sei inakzeptabel in Windhoek Entscheidungen zu treffen, die ein derartiges Risiko für Land und Leute der Kavango-Regionen beinhält: „Wir wollen unser traditionelles Erbe behüten und unsere kommunalen Lebensgewohnheiten beibehalten dürfen, doch wird das nicht möglich sein, wenn ReconAfrica vor unserer Haustür nach Gas und Öl sucht.“ Die Ölexploration werde kaum Arbeitsplätze schaffen: „Unsere Leute sind einerseits nicht dafür ausgebildet und außerdem beschäftigt man nur ein paar wenige - und dann obendrein nicht gemäß dem namibischen Arbeitsgesetz.“
Am Ende werde nur eine nutzlose Wohnfläche hinterlassen, denn die geplante Infrastruktur und der mit Bohrvorhaben einhergehende Lärm, würden den Boden und das Wasser verderben sowie alle Tiere verjagen, so Muyemburuko. „Wir sind nie ordentlich befragt worden. Die Einwohner von Ncaute, Makandia, Kawe, Shakambu und Mbambi kennen nur den Namen der Firma ReconAfrica und nichts weiter.“
Der Geologe Mathew Totten (Jnr.) legte eine ausgesprochen logisch-durchdachte 36-seitige Präsentation vor, die es Laien (ob Medien oder Parlamentariern) ermöglichte, dem Prozess zu folgen, wie sich ein Gas- und Ölexplorationsunternehmen auf ein derartiges Investment vorbereitet. Als hochstudierter Fachmann, der jahrelang in dieser Industrie beschäftigt war, konnte er einerseits mühelos dem Gedankengang des Geschäftsplanes des kanadischen Explorationsunternehmens ReconAfrica folgen und andererseits auf maßgebliche Fehler hinweisen.
Totten kommt zu dem Schluss, dass ReconAfrica nicht dem normalen Arbeitsverlauf folgt - das sei befremdend. „Viel wichtiger: wenn etwas zu gut ist um wahr zu sein, dann ist es am Ende meistens zu gut um wahr zu sein“, kommentierte er die bereits mehrfachen Erfolgsmeldungen von ReconAfrica. Ein Erfolg sei nicht aus den unvollständigen Daten herauszulesen und werde bisher auch nicht belegt (mehr dazu in der Mittwochausgabe).
Gestern bekam der Umweltschutzverband SOUL (Saving Okavango’s Unique Life) die Gelegenheit, dem Ständigen Parlamentarischen Ausschuss für Natürliche Ressourcen seine Einwände gegen eine fortgesetzte Ölexploration vorzubringen. Wenig verheißungsvoll erschien einem Beobachter dabei die Ankündigung des Vorsitzenden des Ausschusses, Parlamentsmitglied Tjekero Tweya, dass dies ein „jahrelanger Prozess“ werden könne: „Alle Betroffenen sollen angehört werden.“
Max Muyemburuko, der Vorsitzende des Verbands der Hegegebiete und Kommunalwälder in den Ost-und West-Kavango-Regionen (KEWRCCFA), legte einen Lagebericht vor. Es sei inakzeptabel in Windhoek Entscheidungen zu treffen, die ein derartiges Risiko für Land und Leute der Kavango-Regionen beinhält: „Wir wollen unser traditionelles Erbe behüten und unsere kommunalen Lebensgewohnheiten beibehalten dürfen, doch wird das nicht möglich sein, wenn ReconAfrica vor unserer Haustür nach Gas und Öl sucht.“ Die Ölexploration werde kaum Arbeitsplätze schaffen: „Unsere Leute sind einerseits nicht dafür ausgebildet und außerdem beschäftigt man nur ein paar wenige - und dann obendrein nicht gemäß dem namibischen Arbeitsgesetz.“
Am Ende werde nur eine nutzlose Wohnfläche hinterlassen, denn die geplante Infrastruktur und der mit Bohrvorhaben einhergehende Lärm, würden den Boden und das Wasser verderben sowie alle Tiere verjagen, so Muyemburuko. „Wir sind nie ordentlich befragt worden. Die Einwohner von Ncaute, Makandia, Kawe, Shakambu und Mbambi kennen nur den Namen der Firma ReconAfrica und nichts weiter.“
Der Geologe Mathew Totten (Jnr.) legte eine ausgesprochen logisch-durchdachte 36-seitige Präsentation vor, die es Laien (ob Medien oder Parlamentariern) ermöglichte, dem Prozess zu folgen, wie sich ein Gas- und Ölexplorationsunternehmen auf ein derartiges Investment vorbereitet. Als hochstudierter Fachmann, der jahrelang in dieser Industrie beschäftigt war, konnte er einerseits mühelos dem Gedankengang des Geschäftsplanes des kanadischen Explorationsunternehmens ReconAfrica folgen und andererseits auf maßgebliche Fehler hinweisen.
Totten kommt zu dem Schluss, dass ReconAfrica nicht dem normalen Arbeitsverlauf folgt - das sei befremdend. „Viel wichtiger: wenn etwas zu gut ist um wahr zu sein, dann ist es am Ende meistens zu gut um wahr zu sein“, kommentierte er die bereits mehrfachen Erfolgsmeldungen von ReconAfrica. Ein Erfolg sei nicht aus den unvollständigen Daten herauszulesen und werde bisher auch nicht belegt (mehr dazu in der Mittwochausgabe).
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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