Lilienblick auf den Erongo
Heute ohne Aufhebens: Karibib ist für Namibia was Rom für Europa ist. - Sowahr wrachtach, darin sind sich Botschafter Omuhona Arne Freiherr von Kittlitz von Otjindoitjilanda und !Gôahesab Linus Garoëb von der Region Erongo im Lande der Braven einig. Von Kittlitz sagt es direkt und stützt sich auch auf eine Hereroverbindung. Die Omukazendu hat es ihm zuvor noch in anderen Worten anvertraut, in einer Formulierung, die heutzutage kaum ein Bleichgesicht wagen würde: "Karibib - die Wiege der Zivilisation". !Gôahesab Garoëb hat so naastenby in die gleiche Kerbe gehauen, weil auch für ihn dort viel angefangen hat.
Jong, wir haben da beim 100-jährigen Jubiläum des Karibiber Farmervereins auf dem Klippenberg nicht schlecht über das Maß an Selbstvertrauen gestaunt und wie sich die hohe Diplomatie damit assoziieren kann, overgezet synde, wie jedermann, nicht nur lekker geköiert hat, sondern erleben konnte, wie Wüstenrandfarmer von huka und heute immer wieder Plane machen. Dabei konnten die damaligen Neusiedler schon auf die neuzeitliche Basis zurückgreifen, die die Missionare samt ihrer bekehrten Schafe, Händler und Mineraliensucher, Jäger und Abenteurer auf Otjimbingue nicht so weit weg und schon gute 70 Jahre lang zwischen Orloch und Waffenruhe gelegt hatten, bevor sie den Farmerverein gründeten.
Aber mehr darüber kann jeder in der vielseitigen, vielsprachigen, informativen und launigen Chronik nachlesen, die der Vorsitzende der Farmerschaft, der Tierarzt Omudókota Herbert Schneider, zusammengetragen hat, wie es sich die Gründer vor einem Jahrhundert niemals vorgestellt hätten.
Jong, mach kein' Fout, die Geschichte der Farmer und der Stadt Karibib, war immer eng verquickt. Manches steht fest wie Marmorstein und die Goldgräberei oder wie der Kaktus in der Dachrinne am Verandahaus der Hälbichs, wo Dir heute eine Frisöse Toiing-Haare flicht, wenn Du noch so viele hast, oder Dir auch so biekie Nylon in die Strähne knüpft, wenn es denn lichte geworden ist.
Denk daran, dass die südafrikanische Luftwaffe 1915, bitte schön, das Zuid-Afrikaanse Vliegenierskorps, Vorläufer der SAAF (South African Air Force), zum ersten Einsatz gegen den Feind in Karibib organisiert hat. Der Feind, die Deutschen, hatten eine Zeitlang Luftüberlegenheit, weil die Truppe schon vor den Südafrikanern zwei Flugzeuge zur Erkundung und zuweilen auch zu einem Bombenabwurf per Hand aussandte. Karibib lag vor Ausbruch des Krieges auf der neuen Luftpostroute zwischen Windhoek und Swakopmund, als die Briefe so schnell wie die heutige Tageszeitung zwischen der Hauptstadt und der Küste, also viel, viel schneller als mit der heutigen Post, befördert wurden. Die Südafrikaner haben hier ihre erste Flugerabwehrkanone erprobt. Nirgends ist verbucht, ob jemand getroffen hat. Die Segelflieger haben Karibib nach wie vor als wichtiges Quartier erwählt.
Über die Farmer der Wiege der Zivilisation wollten wir schreiben. Eduard Hälbich hat von Karibib aus Beester nach Upington getrieben, ähnlich wie die Gebrüder Voigts durch die südliche Kalahari den Fleischhunger der Transvaler Goldfelder bedient haben. Mit Straußen, Bokkies Karakul und anderen Schafen haben sie gefarmt. Mit Chinchilla - mit der pelsmuis - haben sie es versucht. Omudókota Schneider war einmal gefordert, bei einer Chinchilla-Mutter einen Kaiserschnitt auszuführen; ohne Erfolg für Mutter und Nachwuchs, wie er vor staunender Festgesellschaft bedauerte, die vielleicht den Bericht einer Trächtigkeitsuntersuchung bei Beestern und Bokkies erwartet hatte.
Karibib gibt noch stief Storys her. Da musst Du wieder hin.
Jong, wir haben da beim 100-jährigen Jubiläum des Karibiber Farmervereins auf dem Klippenberg nicht schlecht über das Maß an Selbstvertrauen gestaunt und wie sich die hohe Diplomatie damit assoziieren kann, overgezet synde, wie jedermann, nicht nur lekker geköiert hat, sondern erleben konnte, wie Wüstenrandfarmer von huka und heute immer wieder Plane machen. Dabei konnten die damaligen Neusiedler schon auf die neuzeitliche Basis zurückgreifen, die die Missionare samt ihrer bekehrten Schafe, Händler und Mineraliensucher, Jäger und Abenteurer auf Otjimbingue nicht so weit weg und schon gute 70 Jahre lang zwischen Orloch und Waffenruhe gelegt hatten, bevor sie den Farmerverein gründeten.
Aber mehr darüber kann jeder in der vielseitigen, vielsprachigen, informativen und launigen Chronik nachlesen, die der Vorsitzende der Farmerschaft, der Tierarzt Omudókota Herbert Schneider, zusammengetragen hat, wie es sich die Gründer vor einem Jahrhundert niemals vorgestellt hätten.
Jong, mach kein' Fout, die Geschichte der Farmer und der Stadt Karibib, war immer eng verquickt. Manches steht fest wie Marmorstein und die Goldgräberei oder wie der Kaktus in der Dachrinne am Verandahaus der Hälbichs, wo Dir heute eine Frisöse Toiing-Haare flicht, wenn Du noch so viele hast, oder Dir auch so biekie Nylon in die Strähne knüpft, wenn es denn lichte geworden ist.
Denk daran, dass die südafrikanische Luftwaffe 1915, bitte schön, das Zuid-Afrikaanse Vliegenierskorps, Vorläufer der SAAF (South African Air Force), zum ersten Einsatz gegen den Feind in Karibib organisiert hat. Der Feind, die Deutschen, hatten eine Zeitlang Luftüberlegenheit, weil die Truppe schon vor den Südafrikanern zwei Flugzeuge zur Erkundung und zuweilen auch zu einem Bombenabwurf per Hand aussandte. Karibib lag vor Ausbruch des Krieges auf der neuen Luftpostroute zwischen Windhoek und Swakopmund, als die Briefe so schnell wie die heutige Tageszeitung zwischen der Hauptstadt und der Küste, also viel, viel schneller als mit der heutigen Post, befördert wurden. Die Südafrikaner haben hier ihre erste Flugerabwehrkanone erprobt. Nirgends ist verbucht, ob jemand getroffen hat. Die Segelflieger haben Karibib nach wie vor als wichtiges Quartier erwählt.
Über die Farmer der Wiege der Zivilisation wollten wir schreiben. Eduard Hälbich hat von Karibib aus Beester nach Upington getrieben, ähnlich wie die Gebrüder Voigts durch die südliche Kalahari den Fleischhunger der Transvaler Goldfelder bedient haben. Mit Straußen, Bokkies Karakul und anderen Schafen haben sie gefarmt. Mit Chinchilla - mit der pelsmuis - haben sie es versucht. Omudókota Schneider war einmal gefordert, bei einer Chinchilla-Mutter einen Kaiserschnitt auszuführen; ohne Erfolg für Mutter und Nachwuchs, wie er vor staunender Festgesellschaft bedauerte, die vielleicht den Bericht einer Trächtigkeitsuntersuchung bei Beestern und Bokkies erwartet hatte.
Karibib gibt noch stief Storys her. Da musst Du wieder hin.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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