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Liquidierung nimmt in Witvlei kein Ende

Windhoek - Die namibische Bodenkreditbank hat den Liquidierungsprozess um den still gelegten Schlachthof von Witvlei bis auf weiteres gestoppt, teilte der Geschäftsführer Leonard Iipumbu mit. Das Obergericht hatte das Black Empowerment-Unternehmen auf Antrag des größten Gläubigers, der Agribank, schon am 1. Juli 2004 für bankrott erklärt.

"Der Liquidierungsvorgang von !Uri !Khubis wird wegen wichtiger Erwägungen aufgehoben", erklärte der Agribank-Geschäftsführer Leonard Iipumbu Mitte der Woche, nachdem die seit zwölf Monaten schleppende Abwicklung des kurzlebigen Pleitebetriebs erneut schlechte Presse erhalten hatte. "Agribank unterstützt die Zielsetzung, einen wirtschaftlich rentablen Schlachthof im Interesse der namibischen Nation zu unterstützen", führt Iipumbu weiter aus, ohne auf den Fehlbetrag einzugehen, den die Bank durch Übertragung an einen neuen Betreiber wieder rauszuholen hofft.

Das Obergericht hatte vor einem Jahr eine dreiteilige Hypothek der Agribank im Werte von N$ 47 Mio. anerkannt. Wegen Zahlungsunfähigkeit von !Uri !Khubis, an dem der bekannte Geschäftsmann Aaron Mushimba und ein Omaheke Farmers Trust maßgeblich beteiligt waren, war der ausstehende Betrag zusammen mit versäumter Zinszahlung vor einem Jahr bereits auf N$ 61 Mio. angewachsen. Laut dem neuen Agribank-Vorsitzenden Hans-Günther Stier ist diese Summe nunmehr auf N$ 68 Mio. angewachsen, derweil die angegliederte und ebenfalls ruhende Omaheke-Gerberei die Verschuldung bis auf N$ 97 Mio. hochtreibt. Auch die Beamten-Pensionskasse gehört zu den Gläubigern mit N$ 9 Mio. sowie die Namibia Harvest-Gesellschaft mit N$ 7,8 Mio.

Iipumbu wehrt sich in der jüngsten Erklärung gegen die öffentlich ausgesprochene Vermutung, dass der frühere Teilhaber des Schlachthofs, Aaron Mushimba, der für den Pleitebetrieb als mitverantwortlich gilt, nun erneut bei der Agribank vorstellig wird, um mit weiteren Darlehen den Betrieb abermals in Gang zu bekommen. "Wir weisen diese Behauptung zurück." Die Bank werde jeden interessierten Investor "fair und würdig behandeln", bis der Vorgang abgeschlossen sei. Weitere Fragen der AZ zur Betreuung der Konkursmasse sowie über den zeitlichen Rahmen der Abwicklung dieses Komplexes hat Iipumbu gestern entschieden abgewiesen.

Wie die AZ aus unterrichteter Quelle erfährt, haben die !Uri-!Khubis-Betreiber, inklusive Mushimba, sich mit dem südafrikanischen Bauunternehmer bei der Errichtung des Schlachthofs nicht um die Exportnormen gekümmert, die für die Fleischausfuhr in die EU garantiert sein müssen. Folglich müssten dazu noch weitere N$ 20 Mio. investiert werden. Mit !Uri !Khubis steht in der Omahake nunmehr der zweite Schlachthof als totes und Verlustkapital im Sand.

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Allgemeine Zeitung 2024-11-26

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