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„Local“ ist mehr als nur „Lekker“
„Local“ ist mehr als nur „Lekker“

„Local“ ist mehr als nur „Lekker“

Erwin Leuschner
Namibia muss unabhängig von Südafrika werden und Grunderzeugnisse selbst produzieren bzw. herstellen. Das hat Präsident Hage Geingob erkannt, nachdem Namibia wegen der Unruhen im Nachbarland mit einer Knappheit an Vorräten rechnen kann. Geingobs Aussage ist jedoch längst überfällig.

Obwohl Namibia seit 31 Jahren unabhängig ist – ein Anlass, der jährlich teuer gefeiert wird –, ist das Land eigentlich noch immer die zehnte Provinz von Südafrika. Nicht nur ist der südafrikanische Rand eine gültige Währung in Namibia, nahezu alle Produkte stammen aus Südafrika. In den vergangenen drei Jahrzehnten wurde in Namibia sehr wenig getan, um wirtschaftlich unabhängig zu werden. Plötzlich soll sich das nach den Unruhen ändern. Dabei waren die gewalttätigen Ausschreitungen keine Überraschung und nur eine Frage der Zeit.

In Namibia werden aber oftmals lokale Produkte im Gegensatz zu Importware als minderwertig angesehen. Das hat Geingob vor kurzem eingestanden, als er bekanntgab, dass das in Flaschen abgefüllte Wasser im Staatshaus aus Südafrika stammt. Das ist unverständlich, zumal es in Namibia mehrere Firmen gibt, die Wasser in Flaschen abfüllen – die Qualität besser. Aber das Gleiche gilt für sämtliche andere Produkte, wobei sich besonders Politiker schuldig machen. Gewiss kaufen sie keinen Anzug bei einem namibischen Schneider. Der Anzug stammt entweder aus Südafrika oder Europa und sollte zumindest importierte Markenwäsche sein. Das Gleiche gilt für Fahrzeuge. Kein Politiker fährt einen Peugeot oder Opel, der aus dem Walvis Bayer Endmontagewerk stammt. Nein, sie wollen mit einem importieren Mercedes oder Land Cruiser chauffiert werden. Markenwäsche, teure Autos und andere importierte Luxusgüter sind Statussymbole.

Namibias Unabhängigkeit von Südafrika erfordert daher nicht die Förderung der lokalen Herstellung von Produkten. Nein, es erfordert auch ein Umdenken bei Namibiern und vor allem bei Personen in Führungspositionen. Sie müssen lokale Produzenten unterstützen, denn „Local“ ist mehr als nur „lekker“.

Erwin Leuschner

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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