Lotsen kündigen

Windhoek - Die Flugsicherung in Namibia wird zunehmend durch die Abwanderung qualifizierter Kräfte bedroht. Wie der Verband namibischer Fluglotsen (Namibian Air Traffic Controllers Association, Namatca) gestern in einer Presseerklärung mitteilte, hätten seit 1999 zehn qualifizierte Fluglotsen, 35 Prozent aller qualifizierten namibischen Lotsen, gekündigt. Als Grund hierfür nennt die Gewerkschaft, dass "die Qualifikationen und Verantwortungen dieses Berufstandes von der Regierung nicht angemessen gewürdigt werden."

Obwohl Fluglotsen hochausgebildete Fachleute seien, wurde ihnen bis dato keine Vergütung die dem internationalen Vergleich standhalten könnte, zugesprochen.


Namatca begrüße zwar die geplante Gründung einer kommerzialisierten Zivilluftfahrtbehörde außerhalb des Transportministeriums, befürchte jedoch, dass in der Zwischenzeit weitere qualifizierte Lotsen kündigen könnten. "Zur Zeit arbeiten nur noch drei Lotsen pro Schicht und wir machen uns ernsthafte Sorgen, dass Flugsicherungsstationen im Land auf Grund von Personalmangel geschlossen werden müssen", warnt Namatca. "Sollte dieses Problem nicht gelöst werden, besteht die Möglichkeit, dass das Direktorat für Zivilluftfahrt den Auflagen internationaler Flugsicherheit nicht mehr nachkommen kann."


Das Grundgehalt für qualifizierte Fluglotsen im Staatsdienst beträgt rund 120 000 Namibia-Dollar. Die Grundausbildung beträgt Namatca zufolge vier Jahre.